Timmendorfer Strand – Ein hammerhartes Wochenende liegt vor den Oberliga-Cracks des EHC Timmendorfer Strand. Schließlich stehen zwei echte Klassiker auf dem Programm, die zudem sportlich ein harte Nuss werden. Am Freitag (20 Uhr) kommt es vor heimischer Kulisse zum Ostseederby mit den Rostock Piranhas, am Sonntag (18.30 Uhr) reist man zum ewig jungen Duell beim Hamburger SV.
Wenn man Henry Thom bei den letzten beiden Spielen beobachtete, dann bemerkte man eine gewisse Unzufriedenheit beim Timmendorfer Coach. Schließlich sind die Ergebnisse noch nicht ganz das, was man sich erhoffte, aber viel mehr lösen die vielen verschlafenen Minuten seiner Jungs Kopfschütteln bei Thom aus. Schließlich nahmen sich die Beach Boys bisher immer ihre Auszeit, in der sie Gegner stark machten und Spiele wie in Hamburg vor einer Woche verloren. Diese Auszeiten müssen am Wochenende abgestellt werden.
Schließlich kommt es am Freitag zum Derby gegen stark gestartete Rostock Piranhas. Die Raubfische wollen die –vergleichsweise- schwache Vorsaison vergessen machen und haben es in den bisherigen Spielen auch gezeigt. Gegen die Crocodiles Hamburg und gegen Wedemark konnte man souverän gewinnen, bei den Hannover Indians musste man sich erst in der hektischen Schlussphase geschlagen geben.
Die Mannschaft hat sich enorm mit Goalie Florian Neumann, Stürmer Igor Bacek und einigen jungen Spielern sehr gut verstärkt und präsentierten sich in den letzten Wochen als sehr homogene Truppe.
Allerdings muss der neue Trainer Sergei Hatkevich auf wichtige Stützen seiner Mannschaft verzichten. Verteidiger Sebastian Pritykin und Stürmer Petr Sulcik fehlen nach einer Spieldauerdisziplinarstrafe gesperrt, Stürmer Anton Marsall wird aus beruflichen Gründen wohl nicht zur Verfügung stehen. Dennoch sind die Piranhas der Favorit in dieser Partie.
Ebenfalls favorisiert ist der Sonntagsgegner, der Hamburger SV. Die Rauten haben einen fast perfekten Saisonstart hingelegt und acht von möglichen neun Punkten geholt. Dies wäre nicht weiter überraschend, wenn nicht sowohl die Hannover Scorpions wie auch die Hannover Indians unter den Besiegten gewesen wären. Dabei bestach der HSV durch starkes Teameishockey und sehr gute Defensivarbeit, gepaart mit einer starken Torhüterleistung. Doch zumindest auf der Torhüterposition muss der HSV eine Schwächung hinnehmen, denn die etatmäßige Nummer eins Niklas Deske wird mit einer Gehirnerschütterung ausfallen. Sein Vertreter Kai Klimesch hat allerdings am letzten Sonntag eine bärenstarke Leistung gezeigt.
Ansonsten ist die Mannschaft rundum gut besetzt, vor allem die Neuzugänge Harold Matheson, Sebastian Pigache und David Vycichlo konnten sich beweisen. Aber auch der Rest der Mannschaft zeigt sich unter der Regie von Ex-Beach Boys-Coach Andris Bartkevics als starke Einheit.
Es wird also sehr schwer für die Beach Boys, die in beide Spiele als Außenseiter hineingehen werden. Viele Baustellen gibt es noch, denn vor allem der Defensivverbund zeigt sich trotz guter Torhüterleistung alles andere sattelfest. Auch offensiv muss es besser werden, aber vor verlangt Thom „einfaches Eishockey ohne Schnörkel“.
Ob der Kanadier Aaron Scott sich an der Umsetzung von Thoms Plänen beteiligen wird, steht aktuell noch nicht fest, da Try-Out-Verträge für Ligaspiele nicht gültig sind. Definitiv verzichten muss Henry Thom allerdings auf die Verletzten Jesper Delfs und Finn-Luka Zorn.