Timmendorfer Strand – Der EHC Timmendorfer Strand musste in der Oberliga Nord die erste Heimniederlage einstecken. Gegen die Crocodiles Hamburg vergaben die Beach Boys viel zu viele Torchancen und unterlagen schließlich mit 4:6 (1:3, 3:3, 0:0). Dadurch verpassten es die Beach Boys, die Ausrutscher der Konkurrenz auszunutzen.
Kadertechnisch konnte Beach Boys-Coach Henry Thom auf 16 Feldspieler zurückgreifen, darunter auf den Debütanten Aaron Scott. Die Spielgenehmigung des Kanadiers hatte Timmendorf noch rechtzeitig erreicht. Mit Thorben Saggau, Finn-Luka Zorn und Jesper Delfs musste Thom aber drei Spieler verletzungsbedingt ersetzen. Im Tor begann bei den Beach Boys Matthias Rieck.
Die Crocodiles mussten auf Kapitän Stefan Tillert sowie auf die Routiniers Vitalij Blank und Slava Koubenski verzichten.
Die Partie begann vor 530 Zuschauern sehr zäh. Nach vier Minuten hatte Aaron Scott die erste gefährliche Aktion, scheiterte aber an Christoph Oster im Crocodiles-Kasten. Zwei Minuten später gab es den Hallo-Wach-Effekt in diesem Spiel. Tauno Zobel zog aus dem Slot ab und scheiterte an der Querlatte. Den Nachschuss von Marco Meyer kratzte Oster so gerade eben von der Linie. Die Crocodiles konterten und im direkten Gegenzug erzielte Michal Bezouska das 0:1.
Dieser Treffer schockte die Beach Boys und nur Sekunden später war Bezouska wieder zur Stelle, der Rieck beim 0:2 keine Chance ließ. Die Beach Boys brauchten ein paar Minuten um sich von diesen herben Dämpfern zu erholen, Matthias Rieck verhinderte zweimal einen höheren Rückstand. Erst nach und nach kamen die Beach Boys zurück, erspielten sich tolle Gelegenheiten. Doch sowohl Patrick Saggau wie auch Kenneth Schnabel brachten die Scheibe nicht an Oster vorbei. Doch in der 17. Minute durften auch die Timmendorfer Fans jubeln. Rino Schroeder zündete den Turbo, legte in die Mitte quer auf Tauno Zobel und der Neuzugang hatte keine Mühe Oster zu überwinden.
Sekunden später ertönte wieder die Torsirene und alle dachten an den Ausgleich, doch irgendwie hatte Oster einen Schuss von Marcus Klupp von der Linie gekratzt. Und dann kam es wie es kommen musste: die Crocos konnten sich befreien und mit einem trockenen Schuss aus dem Slot erhöhte Karol Bartanus freistehend auf 1:3. Mit diesem Stand ging es die Pause.
Zu Beginn des zweiten Drittels holten sich die Beach Boys gleich das erste Unterzahlspiel ab. Die Crocos nutzten dies konsequente und Nikolai Varianov erhöhte auf 1:4 in der 22. Minute. Nur eine Minute später schlug der EHCT zurück und verkürzte durch einen sehenswerten Schuss in den Torwinkel auf 2:4. Jason Horst war der Torschütze.
Die Partie wogte nun hin und her, beide Mannschaften hatten Chancen, die Tore machten aber zunächst nur die Crocodiles. Erst ließ der mittlerweile eingewechselte Jan-Niklas Gebert, der nach der Drittelpause für Rieck ins Timmendorfer Tor gekommen war, nach einem Lang-Schuss die Scheibe durch die Beine rutschen, dann ermöglichte ein kollektiver Tiefschlaf in der Defensive Nikolai Varianov gar das 2:6.
Gaben sich die Beach Boys auf? Mitnichten! Sie packten nochmal alles aus, kämpften, ackerten und erspielten sich beste Chancen. Doch immer wieder standen Goalie Christoph Oster oder die eigenen Nerven im Weg. Es dauerte bis zur 36. Minute, dann arbeitete Tauno Zobel irgendwie die Scheibe ins Tor und verkürzte auf 3:6.
Und weiter ging die Partie nur in Richtung des Hamburger Gehäuses und nach einer sehenswerten Kombination war es Aaron Scott, der mit seinem Premierentor die Partie endgültig wieder spannend machte. 4:6 – das war der Spielstand nach 40 Minuten.
Das letzte Drittel lebte lange nur von der Spannung. Torszenen waren Mangelware, beide Defensivreihen standen kompakt und ließen lange nichts wirklich Gefährliches zu. Erst ab der 50. Minute nahm die Partie wieder etwas mehr Fahrt auf. Zunächst rettete Gebert gegen zwei Schlagschüsse von Lang und Bartanus, dann hatte Patrick Saggau in der 53. Minute die Riesenchance auf den Anschlusstreffer. Doch im Eins gegen Eins scheiterte er mal wieder an Oster.
In der Folge waren die Beach Boys weiter die bessere Mannschaft, schafften es aber zu selten vor dem Tor gefährlich zu werden. Erst in Überzahl in der Schlussminute ergaben sich noch Chancen für Moritz Meyer und Patrick Saggau, schließlich blieb es am Ende beim 4:6.
Ziemlich angefressen war nach dem Spiel Timmendorfs Coach Henry Thom: „Wir haben 30 Chancen, die Crocos 10. Der Endstand ist aber 4:6!“ Damit wollte er seinen Kommentar eigentlich bewenden lassen, aber dann legte „Sir Henry“ nach: „Das Defensivverhalten ist allgemein schlecht. Beim zweiten Gegentor beispielsweise kann einer alleine von der Mittellinie bis hinter das Tor marschieren, dann schauen vier Mann nur auf den Puck und aus dem Hintergrund kommt der Bezouska gemütlich angelaufen, kann den Puck in Ruhe annehmen und hat fast drei Sekunden um sich eine Ecke auszusuchen. Da kann der beste Goalie der Welt nichts ausrichten.“
Für die Beach Boys geht es am Sonntag weiter, dann müssen die Timmendorfer Eishockeycracks nach Nordhorn reisen. Die erste Scheibe fällt um 18.30 Uhr.
Statistik
0:1, 0:2 Bezouska (beide 7.), 1:2 Zobel (18.), 1:3 Bartanus (19.), 1:4 Varianov (22.), 2:4 Horst (23.), 2:5 Lang (28.), 2:6 Varianov (29.), 3:6 Zobel (36.), 4:6 Scott (38.)
Strafzeiten: Timmendorf 8 – Crocodiles 8
Zuschauer: 530
Weitere Ergebnisse
Hamburger SV – Wedemark Scorpions 1:5
Hannover Indians – Hannover Scorpions 3:0
Harzer Falken – GEC Ritter Nordhorn 3:4