Timmendorfer Strand – Die Silvesterabfälle sind noch nicht entsorgt, der letzte schale Sekt ist noch nicht weggekippt worden, da geht es in der Eishockey Oberliga Nord schon wieder zu Sache. Und zum dritten Mal in Folge begibt sich der EHC Timmendorfer Strand auf Reise. Diesmal geht es nach Braunlage zu den Harzer Falken, wo die Beach Boys ihre erfolgreiche Serie der letzten Woche fortsetzen wollen. Die Scheibe im einzigen Timmendorfer Spiel des kommenden Wochenendes fällt am Freitag um 20 Uhr im Eisstadion am Wurmberg.

Deutlich aufgehellte und zufriedenere Mienen sieht man aktuell, wenn man Spieler und Verantwortliche beim EHC Timmendorfer Strand beobachtet. Daran konnte nach den zwei Siegen am letzten Wochenende auch die knappe Overtime-Niederlage bei den Hannover Indians nichts ändern. Die sieben Punkte waren enorm wichtig, um das neue Ziel, die direkte Playoff-Qualifikation, zu erreichen. Denn kaum punkten die Beach Boys, ist auch die Konkurrenz aus Nordhorn zur Stelle und holt sich einen Dreier. Von daher dürfen die Beach Boys nicht nachlassen und sollten auch beim Tabellendritten im Harz nach Möglichkeit punkten.

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Der hat aktuell eine „Mini“-Krise. Die Falken haben nach dem überragenden Saisonauftakt den Anschluss nach ganz vorne etwas verloren und konnten in den letzten vier Spielen nur einen Sieg einfahren. Vor allem am heimischen Wurmberg ist sprichwörtlich der Wurm drin. Vier Niederlagen in den letzten fünf Heimspielen nagen am Selbstvertrauen der Mannschaft von Bernd Wohlmann. Doch Probleme gibt es bei den Falken nicht nur beim Selbstvertrauen, sondern auch bei der Disziplin auf dem Eis. Mit 466 Strafminuten sind sie das zweitunfairste Team der Liga und brachten sich mehrfach durch eine etwas zu robuste Gangart um sicher geglaubte Punkte.
Davon abgesehen steckt aber viel Qualität im Kader der Harzer Falken. Drei ausgeglichene Reihen stehen auf dem Eis, die sowohl defensiv wie auch offensiv einen guten bis sehr guten Job machen. Überragend ist dabei Liga-Topscorer Andrew Bailey (60 Punkte), der bereits 31 Tore erzielen konnte. Und auch in den ersten beiden Spielen gegen Timmendorf zeigten die Falken, was in ihnen steckt.
Allerdings scheint die lange Verletztenliste, gepaart mit ein paar Sperren, an der Substanz zu nagen. So fallen mit Florian Böhm und Lukas Brückner zwei Spieler langfristig aus, die wohl in den meisten anderen Teams einen Platz in Reihe eins oder zwei haben dürften.

Dennoch: die Falken sind nicht unschlagbar und mit dem neuen Selbstvertrauen aus den letzten Spielen ist für die Beach Boys viel möglich. Zumal sie im letzten direkten Duell (2:4) Ende November nachwiesen, dass sie mit den Falken mithalten können. Ein Garant für einen Erfolg kann dabei Michael Chvostek (Foto) sein. Beim 21-jährigen Tschechen, der sich von Beginn stark präsentierte, scheint jetzt auch beim Abschluss der Knoten geplatzt zu sein. Mit zwei Toren half er entscheidend bei den letzten Punktgewinnen mit. Es ist also angerichtet für das Duell mit den Falken, ehe die Beach Boys am Sonntag spielfrei sind und in eine verdiente, kurze Pause gehen.

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