Timmendorfer Strand – Eine Woche hatte der EHC Timmendorfer Strand Zeit, sich nach den anstrengenden Spielen rund um Weihnachten und Neujahr zu regenerieren und Kraft für das letzte Saisondrittel zu tanken. Und die letzten acht Spiele haben es noch mal in sich, denn die Beach Boys wollen die Pre-Playoffs unbedingt vermeiden und die Hoffnung auf eine bessere Platzierung ist auch noch vorhanden. Siege gegen die Crocodiles Hamburg am Freitag (20 Uhr) und bei den Rittern Nordhorn am Sonntag (18.30 Uhr) sind dafür aber unabdingbar.
Das Tabellenbild zeigt sich aktuell recht positiv für den EHCT – auf den ersten Blick. Nach Neujahr belegen die Beach Boys den siebten Rang, punktgleich mit den Rittern aus Nordhorn. Doch genau hier liegt die Gefahr für die Timmendorfer. Zwar verfügen sie um die 31 Tore bessere Tordifferenz (-32 zu -63), doch darauf kommt es beim Eishockey erst einmal nicht an. Der direkte Vergleich zählt und hier liegen die Ritter mit 2:1 Siegen und zwei Toren vorne. Daher müssen die Beach Boys am Sonntag in Nordhorn mit mindestens zwei Toren Vorsprung gewinnen, um bei Punktgleichheit vor den Rittern zu landen.
Doch die letzten Wochen machen Trainer Henry Thom und seiner Mannschaft Hoffnung. Die Mannschaft zeigt sich weiter gefestigt und spielt ihren Stiefel runter, wobei diesmal auch die Ergebnisse im Großen und Ganzen stimmen. Personell wird Henry Thom voraussichtlich aus dem Vollen schöpfen und so seine bestmögliche Formation auf das Eis bringen können.
Für einen Spieler könnte es ein besonderes Wochenende werden, denn Center Moritz Meyer (Foto links) steht vor seinem 400. Spiel für die Beach Boys. Sofern er beide Spiele absolvieren kann, steigt das Jubiläumsspiel in Nordhorn – im Alter von 28 Jahren eine starke Leistung.
Wichtiger werden aber auch dem älteren der beiden Meyer-Brüder die sechs Punkte sein, die verteilt werden und gegen die Crocodiles Hamburg wartet gleich ein schwieriges Spiel. Die Crocos liegen 15 Punkte vor den Beach Boys und wollen diesen Vorsprung nach Möglichkeit ausbauen. Und da man die ersten drei direkten Duelle gewonnen hat, ist man in Farmsen sehr optimistisch, was diese Partie angeht. Zumal man mit dem Rückenwind eines 5:3-Heimerfolgs gegen die Harzer Falken in den Eistempel am Kurpark reist. Vor allem auf die Offensive kann sich Sven Gösch, der erstmals als Gäste-Trainer auf einer Timmendorfer Bank Platz nimmt, verlassen. Michal Bezouska (55 Punkte) und Karol Bartanus (40) stechen dabei natürlich heraus, aber auch andere Spiele können regelmäßig punkten. Wie, das zeigten sie vor einem knappen Monat beim 5:4-Heimerfolg über den EHCT. Die Abwehr der Farmsener ist allerdings nicht wirklich sattelfest, nur zwei Teams verfügen über eine schlechtere Defensive, so dass dies sicherlich der Ansatzpunkt für die Beach Boys sein muss, wenn man zum Erfolg kommen will.
Eine Wundertüte wartet dann am Sonntag auf die Beach Boys, denn die Ritter in Nordhorn bleiben weiterhin das wohl am Schwersten einzuschätzende Team der Liga. Trotz wirtschaftlicher Probleme und internem Krach berappelten sich die Ritter zu Jahresbeginn und gewannen ihre letzten beiden Spiele. Zudem sind die Nordhorner ganz unangenehm zu spielen, was die Beach Boys schon in den letzten beiden Jahren erleben mussten – von der negativen Saisonbilanz bisher mal abgesehen.
Allerdings haben die Ritter an Qualität eingebüst. Milan Vanek wurde nach einem Spielerboykott (vier Spieler „streikten“ im Dezember beim Spiel gegen die Hannover Scorpions) freigestellt und läuft nun in Memmingen auf, Marc Hemmerichs Vertrag wurde erst vorgestern aufgelöst. Dafür kehrt der Finne Kim Wikström nach privater Auszeit in den Kader zurück und könnte gegen Timmendorf auflaufen.
Zwei enge und spannende Spiele warten auf die Beach Boys am kommenden Wochenende, vor welchem nur Eines sicher ist: Verlieren verboten! Der EHCT hofft, dass die Mannschaft auch wieder auf die Unterstützung der Zuschauer zählen kann, denn der Rückhalt der Fans dürfte nun wichtiger denn je sein. Gleiches gilt für das Auswärtsspiel in der Grafschaft, auch wenn dort relativ wenige Timmendorfer Fans erwartet werden dürften.
Eishockey-Fans müssen aber am Sonntag auch nicht auf den Kufensport verzichten. Morgens um 10.15 Uhr sind die Beach Girls, die SG HSV/EHCT 06, gefordert und empfangen zum „Derby“ die Crocodiles Hamburg.