Timmendorfer Strand – Eishockey-Oberligist EHC Timmendorfer Strand hat einen Befreiungsschlag verpasst. Vor heimischer Kulisse unterlagen die Beach Boys den Crocodiles Hamburg mit 1:4 (0:1, 0:1, 1:2). Der Spielverlauf wird dabei weiter zu einer unendlichen Geschichte für die Timmendorfer, denn erneut blieben zahlreiche Einschussgelegenheiten und vor allem Powerplay-Situationen ungenutzt. Dazu musste Kenneth Schnabel verletzt vom Eis.
Allerdings sind die Sorgen in Timmendorf nicht nur wegen der Niederlage groß, denn das ETC glich nicht nur wegen der Eisfläche einem Kühlhaus. Die Heizungsanlage wurde zum Ende des letzten Jahres abgestellt. Kabinen und Duschen bleiben kalt, worauf das Spiel am heutigen Freitag auf der Kippe stand. Nur dank der Zusage der Crocodiles, sich in einer kalten Kabine umzuziehen, konnte die Partie ausgetragen werden. Am Montag trifft man sich dann vor Gericht, um die Betriebs-GmbH zum Einschalten der Heizung zu bewegen.
Zum Sportlichen: Mit voller Kapelle und allen Mann an Bord wollten die Beach Boys die Partie gegen die Crocodiles erfolgreich bestreiten, doch wie so oft standen sich die Timmendorfer selbst im Weg und durften einem frühen Rückstand hinterherlaufen. Bereits nach sechs Minuten sorgte Michal Bezouska für die Hamburger Führung. In einem ausgeglichenen ersten Drittel waren richtig gute Chancen Mangelware und wenn es doch mal gefährlich wurde, waren die Torleute Jan-Niklas Gebert sowie Christoph Oster zur Stelle.
Im zweiten Drittel rissen die Beach Boys das Heft des Handelns an sich, auch bedingt durch zahlreiche kleine Strafen gegen die Crocodiles. Aber – und hier beginnt die „Neverending Story“- die Scheibe wollte nicht rein. Selbst beste Einschussgelegenheiten wurden vergeben. Auch die 759 Zuschauer konnten die Scheibe nicht in das Tor schreien. So kam es wie es kommen musste: Die Timmendorfer wurden klassisch ausgekontert. Michal Bezouska erhöhte in der 39. Minute auf 2:0 für die Mannschaft von Sven Gösch, der erstmals als Gäste-Trainer im ETC dabei war.
Auch im letzten Spielabschnitt das gleiche Bild: Timmendorf drückte, die Crocodiles trafen. In Überzahl sorgte Semjon Bär in der 53. Minute mit dem 3:0 für die Vorentscheidung.
Drei Minuten vor dem Ende kam es zu einer unschönen Szene, die Henry Thom zusätzliche Sorgenfalten bereiten könnte. Der Ex-Timmendorfer David Rutkowski traf Kenneth Schnabel mit dem Schläger im Gesicht, worauf dieser anschließend mit dem Sanitätsschlitten vom Eis geholt werden musste. Ob sich der Timmendorfer Rechtsaußen dabei ernsthaft verletzte, ist zur Zeit nicht bekannt.
In der folgenden doppelten Überzahlsituation nahm Henry Thom den Torhüter vom Eis und mit sechs gegen drei Feldspieler gelang es den Beach Boys, durch Michael Chvostek noch in der 57. Minute auf 1:3 zu verkürzen. Auch danach versuchten es die Beach Boys, doch es sollte ihnen kein Tor mehr gelingen. Stattdessen machte Karol Bartanus mit einem Schuss ins leere Tor alles klar und der EHCT geht trotz 42:19 Schüssen als Verlierer vom Eis.
Am Sonntag müssen die Beach Boys zu den Rittern aus Nordhorn. Auch dort muss gewonnen werden, um den wichtigen direkten Vergleich noch nach Timmendorf zu holen. Vielleicht bekommt die Mannschaft bei der Players Night, die aktuell im ETC steigt, einen freien Kopf.
Statistik
0:1, 0:2 Bezouska (6./39.), 0:3 Bär (53./ÜZ), 1:3 Chvostek (57./ÜZ), 1:4 Bartanus (60./UZ+EN)
Strafen: Timmendorf 8 – Crocodiles 21 + Spieldauer Rutkowski
Zuschauer: 759
Weitere Ergebnisse:
Harzer Falken – GEC Ritter Nordhorn 9:3
Hannover Indians – Hannover Scorpions 4:2
Hamburger SV – Wedemark Scorpions abgesagt wegen des Sturms