Lübeck – Die SG HSV/EHCT 06 schwebt in der Frauenliga NordOst weiter auf einer Erfolgswelle.
Sie gewannen das Derby gegen die Crocodiles Hamburg nach einer Leistungssteigerung im letzten Drittel mit 3:1 (1:1, 0:0, 2:0) und feierte den dritten Sieg in Folge. Damit verbessern sich die Beach Girls auf den zweiten Tabellenplatz und haben beste Chancen, den großartigen Erfolg des Vorjahres zu wiederholen.
Einen Auftakt nach Maß gab es in diese Partie. Bereits nach zwanzig Sekunden zappelte die Scheibe im Netz der Crocodiles. Urda Pahl hatte irgendwie die Scheibe an Crocos-Goalie Vivian Pahl vorbeigestochert. Wie im Hinspiel hofften alle auf einen Sturmlauf der Beach Girls, doch die kalte Dusche folgte drei Minuten später. Valerie Stammer sorgte auf Vorlage von Ex-Beach Girl Sarah Spieß, die erst zum Jahreswechsel nach Farmsen wechselte, zum 1:1.
Fortan war der Wurm drin, offensiv gab es wenig Durchschlagskraft bei den Mädels von Lutz Wagner, defensiv fehlte oft die Zuordnung. Allerdings fehlte den Crocodiles schlicht und ergreifend die Qualität, um daraus Kapital zuschlagen. Wenn doch, war SG-Torfrau Andrea Detmers zur Stelle.
Nach einer Ansprache des Trainerteams Wagner/Titzhoff kamen die Beach Girls mit deutlich mehr Elan aus der ersten Drittelpause. Es wurde konsequenter verteidigt und offensiv hatte man deutlich mehr Gelegenheiten. Die beste Chance hatte Fenna Kapur, die nach 27 Minuten völlig freistehend an Vivian Pahl scheiterte. Schwach war aber das Überzahlspiel. Ähnlich wie die Herren ließen auch die Frauen gleich drei Überzahl-Situationen quasi ohne Torgefahr vergehen. Die Crocodiles versuchten es jetzt vor allem über Konter. Die beste Chance hatte dabei Katharina Thomalla, die am Schoner von Detmers scheiterte.
Ein einziger Sturmlauf war dann das letzte Drittel. Im Minutentakt hatten die Beach Girls gute Gelegenheiten, doch auch das leere Tor wurde nicht getroffen. Nacheinander scheiterten in der Anfangsphase des Schlussabschnitts Fenja Burmeister, Antje Mündt und Svea Willmann an Pahl und sich selbst. Ein Doppelschlag in der 47. Minute entschied die Partie. Zunächst fälschte Antje Mündt einen Pass von Yvonne Klehr zum 2:1 ab, dann jagte Urda Pahl die Scheibe zum 3:1-Endstand in den rechten Torwinkel. Das Ergebnis hätte noch etwas höher gestaltet werden können, allerdings hatten auch die Crocodiles in der Schlussphase noch Gelegenheiten, so dass das 3:1 unter dem Strich ein gerechtes Ergebnis ist. Für Sorgenfalten sorgte die Verletzung von Lina Langosch, die sich ohne Einwirkung einer Gegenspielerin am Knie verletzte.
Lutz Wagner: "Es war ein verdienter Sieg, den sich die Frauen hart erarbeiten mussten. Wir müssen lernen, aus unseren Möglichkeiten mehr Kapital zu schlagen. Was mir im Moment sehr gut gefällt, ist die Einstellung der Damen. Es wird von jeder bis zum Schluss gefightet und so werden die Siege erzwungen. Alles Gute an unsere verletzte Verteidigerin Lina Langosch."