Timmendorfer Strand – Die Mannschaft des EHC Timmendorfer Strand hat die erhoffte Trotzreaktion gezeigt! Die Beach Boys gewannen ihr so wichtiges Heimspiel gegen den Hamburger SV nach einer –über weite Strecken- guten Leistung mit 4:2 (0:0, 1:1, 3:1) und rehabilitierten sich für die schwachen Auftritte vor zwei Wochen. Gleichzeitig konnte man den Vorsprung auf die Verfolger Nordhorn (1:9 gegen Rostock) und Wedemark (3:10 bei den Crocodiles) ausbauen, so dass man etwas entspannter auf die kommenden Aufgaben blicken kann. Unterdessen melden FASS und Preussen Berlin Interesse an der Oberliga Nord an.
Vor 534 Zuschauern erwischten die Beach Boys den etwas besseren Start, hätten nach fünf Minuten durch Michael Chvostek in Führung gehen können, doch der Tscheche verpasste das Tor. In der Folge zeigten die Timmendorfer ein anderes Gesicht als noch gegen Hannover und erspielten sich eine Reihe guter Gelegenheiten. Doch auch die Gäste aus Hamburg, welche mit Stefano Rupp einen Neuzugang präsentierten, kamen besser ins Spiel und erspielten sich eigene Gelegenheiten. So entwickelte sich eine muntere Partie, in der sowohl Björn Reinke, welcher überraschend im Timmendorfer Tor stand, wie auch Niklas Deske beim HSV ihren Kasten sauber halten konnten. So ging es mit einem 0:0 in die Pause.
Zu Beginn des zweiten Drittels gaben die Beach Boys das Heft des Handelns aus der Hand und der HSV konnte dies zu einigen Chancen nutzen. In der 26. Minute sorgte dann David Vycichlo für die Hamburger Führung, zu diesem Zeitpunkt nicht unverdient.
Doch die Timmendorfer zogen sich am eigenen Schopfe aus dem Sumpf und schlugen durch Kenneth Schnabel zurück. Der Ausgleich fiel in der 35. Minute nach Vorlage von Vojtech Suchomer. Das 1:1 hatte auch nach 40 Minuten Bestand, da beide Torleute weiterhin gut hielten.
Einen Blitzstart erwischten der EHCT zu Beginn des Schlussabschnitts. Nur 54 Sekunden nach Wiederbeginn netzte Patrick Saggau zum 2:1 ein. Und nun hatten die Beach Boys ein leichtes Übergewicht, daran änderte auch der zwischenzeitliche 2:2-Ausgleich durch Stefano Rupp (47.) nichts. Aber wie so oft wollte die Scheibe einfach nicht rein, zu oft stand der starke Niklas Deske im Weg. Doch in der 56. Minute war auch Deske chancenlos, als Marcus Klupp den „bayrischen Dampfhammer“ auspackte und die Scheibe in die Maschen drosch. Nun war der HSV unter Zugzwang, Andris Bartkevics nahm in den Schlussminuten Deske vom Eis, um die Verlängerung zu erzwingen. Doch die Timmendorfer ließen sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen und machte 12 Sekunden vor Schluss alles klar. Michael Chvostek traf ins leere Tor.
Durch diesen Sieg verschaffen sich die Beach Boys ein sechs Punkte-Polster auf den Achten Nordhorn, da die finanziell gebeutelten Ritter mit 1:9 gegen Rostock verloren, und können recht entspannt auf das anstehende Ostseederby in Rostock am Sonntag blicken (19 Uhr).
Interessante Entwicklungen zeichnen sich unterdessen in Berlin ab. Nach Informationen der Online-Ausgabe des Fachmagazins „Eishockeynews“ melden die Berliner Vereine FASS und Preussen starkes Interesse an der Oberliga Nord an. Besonders Preussen scheint als Spitzenreiter der Regionalliga Ost den großen Wunsch zu haben, im Norden zu starten. So wird Präsidiumsmitglied Thomas Leonhardt mit den Worten zitiert, dass „die Gründe rein finanzieller Natur sind“. So könne man sich eine Verzahnung zwischen der Oberliga West und Ost nicht leisten, wohingegen die Kosten in der DEB-geführten Oberliga Nord zu bewältigen seien.
Der DEB und auch die Ligenleitung der Oberliga Ost reagierten zunächst reserviert, es dürfte also spannend sein zu beobachten, wie die Entwicklung im Frühjahr und Sommer weiter geht.
Statistiken
0:1 Vycichlo (26.), 1:1 Schnabel (35.), 2:1 P. Saggau (41.), 2:2 Rupp (47.), 3:2 Klupp (56.), 4:2 Chvostek (60./EN)
Strafen: Timmendorf 6 – HSV 2
Zuschauer: 534
Weitere Spiele:
GEC Ritter Nordhorn – Rostock Piranhas 1:9
Crocodiles Hamburg – Wedemark Scorpions 10:3
Harzer Falken – Hannover Scorpions 2:3 n.P.