Timmendorfer Strand – So langsam, aber sicher kommt Bewegung in die Planungen des EHC Timmendorfer Strand für die Spielzeit 2015/16. Und es kristallisiert sich heraus, dass die Beach Boys wieder in der Oberliga angreifen werden, allerdings nur in einem Modell. Doch bevor es in die intensive Planung der neuen Saison geht, steht eine außerordentliche Mitgliederversammlung bevor. Dagegen wird das niederländische Team Heerenveen wohl nicht an der deutschen Oberliga teilnehmen.
Wichtigster Tagesordnungspunkt wird dabei die teilweise Neuwahl des geschäftsführenden Vorstandes sein. Da der zweite Vorsitzende Michael Howe in den letzten Monaten nicht am aktiven Tagesgeschäft teilnahm (HL-SPORTS berichtete), soll Howe, dessen Amtszeit noch bis 2016 geht, abgewählt werden. Ebenso soll ein neuer Schatzmeister gewählt, denn diese Vorstandsposten war in der letzten Saison vakant und wurde nur Interimsweise von Bettina Harmstorf übernommen. Nun sollen beide Positionen neu besetzt werden. Während es dem Vernehmen nach einen Kandidaten für den Schatzmeister posten geben wird, könnte die Position des zweiten Vorsitzenden –bei erfolgreicher Abwahl Howes – vakant bleiben. Allerdings bliebe der Vorstand mit erstem Vorsitzenden und Schatzmeister handlungsfähig.
Praktisch unmittelbar nach der Mitgliederversammlung sollen die sportlichen Planungen für die Saison 2015/16 forciert werden. Gemeinsam mit Henry Thom, dessen Vertragsverlängerung am Strand nur noch Formsache sein soll, will man so schnell wie möglich einen schlagkräftigen Kader auf die Beine stellen – das Ziel ist dabei der Start in der Oberliga.
An dieser Stelle könnte aber ein Knackpunkt entstehen. 22 Teams hatten Interesse an der Oberliga Nord bekundet, so dass der Deutsche Eishockey Bund wohl eine Zweiteilung bevorzugt. Und hier gibt es zwei Möglichkeiten der Teilung. Die vertikale Teilung (als Teiler fungiert die Autobahn A7) würde den EHCT in eine Gruppe mit sämtlichen Ostvereinen, den Crocodiles Hamburg, den Harzer Falken und einem Hannoveraner Club bringen. Die horizontale Teilung hingegen würde bedeuten, dass die verbliebenen acht Clubs der „alten Oberliga Nord“ weiterhin zusammenbleiben und durch die Berliner Clubs FASS und ECC Preussen sowie den niederländischen Vertreter Friesland Flyers ergänzt würden.
Für den EHCT kommt wohl nur die horizontae Teilung in Frage. Sollte es zu einer vertikalen Teilung kommen, wird wohl der Gang in die Regionalliga anstehen. Ein nachvollziehbarer Schritt, wie HL-SPORTS-Redakteur Christian Schülling meint: „Eine Ost-West-Teilung der Oberliga Nord wäre finanziell wenig attraktiv. Die Fahrten sind insgesamt deutlich weiter, die Gegner werden beim Heimpublikum nicht den großen Anklang finden, weil man mit Schönheide, Erfurt oder Leipzig nicht viel verbindet – der sportlichen Attraktivität zum Trotz.“
Wie es nun laufen wird für den EHCT ist also noch offen, doch es muss schnell gehen. Bis zum 2. Mai soll eine verbindliche Zusage zur neuen Oberliga erfolgen, am 8. Mai wird es eine weitere vom DEB organisierte Tagung geben. Dann ist man hoffentlich schlauer.
Apropos Friesland Flyers: nach Informationen der Fachzeitschrift Eishockeynews verzichtet der holländische Vizemeister aus Kostengründen auf eine Teilnahme an der Oberliga. Die Verantwortlichen des Teams aus Heerenveen rechnen mit Mehrkosten in sechsstelliger Höhe und dieses Risiko wollen sie nicht eingehen.