Prag/Tschechien – Zugegeben, alles andere als eine deutliche Niederlage der deutschen Eishockey Nationalmannschaft gegen Olympiasieger Kanada wäre einer faustdicken Überraschung gleich gekommen. Doch wie wehrlos sich die das schwarz-rot-goldene Team am zweiten Spieltag der WM in Tschechien in ihr Schicksal ergab, dürfte auch hartgesottenen und leidgeprüften (deutschen) Fans als schwarzer Nachmittag von Prag in Erinnerung bleiben. Mit 0:10 (0:5, 0:4, 0:1) unterlag das Team von Pat Cortina der mit Superstars gespickten Auswahl des Mutterlandes. Dänemark verlor ebenfalls, allerdings „nur“ mit 0:3 (0:0, 0:3, 0:0) gegen Vizeweltmeister Finnland.

Schon vor dem Turnier galt die Offensive Kanadas als eine der stärksten seit dem Ende der legendären Mannschaften der UdSSR, gespickt mit Spielern wie Sidney Crosby, Tyler Seguin, Matt Duchene oder Jason Spezza. Es ist ein Genuss, dem Offensivspektakel der Profis aus Übersee zuzusehen. Dass dachten sich wohl auch die deutschen Nationalspieler, die über weite Strecken staunend und passiv daneben standen.

Neun Minuten wehrte sich zumindest Goalie Dennis Endras, eher er sich das erste Mal geschlagen geben musste. Crosby traf zum 1:0. Spätestens da wurden die deutschen Spieler zu Statisten degradiert und in der Folge muss die Frage gestellt werden, ob der Kader trotz des Sieges überhaupt WM-tauglich ist. Kanada machte es was es wollte und baute die Führung sukzessive aus. Taylor Halle (9./23.), Cody Eakin (17./20.) und Aaron Ekblad (25.) bauten die Führung rasch aus. Endras verließ daraufhin das Tor, doch auch für Dann Ausdenbirken wurde es nicht besser. Claude Giroux (28.), Tyler Ennis (36.) und nochmals Hall (40.) sorgten schon nach zwei Dritteln für ein Debakel, ehe Matt Duchene (43.) per Penalty den zehnten Treffer markieren durfte. Dass das Ergebnis nicht noch deutlicher wurde, war nur dem Umstand geschuldet, dass  die Kanadier ein paar Körner für kommende Aufgaben sparen wollten.

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Freezers-Stürmer Thomas Oppenheimer stand rund 20 Minuten auf dem Eis und „durfte“ die Machtdemonstration Kanadas hautnah erleben. Nico Krämmer kam wie schon gegen Frankreich nicht zum Einsatz. Für Deutschland ist heute Pause, erst am Dienstag (16.15.) geht es gegen die Schweiz.

Dänemark wartet unterdessen auf den ersten Sieg. Die Wikinger unterlagen Finnland mit 0:3. Der überragende Torhüter Sebastian Dahm konnte lange einen Rückstand verhindern, musste dann aber im Mitteldrittel binnen acht Minuten dreimal hinter sich greifen. Jussi Jokinen (28.), Janne Pesonen (29.) und Sasha Barkov (36.) trafen für den WM-Dritten von 2014.

Julian Jakobsen und Morten Madsen standen wieder in der ersten Reihe auf dem Eis. Nächster Gegner für Dänemark ist Weißrussland am Dienstag, ebenfalls um 16.15 Uhr.

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