CDU-Antrag zum ETC abgelehnt: Wenn politische Glaubwürdigkeit auf dem Spiel steht

Demonstration für den Erhalt des ETC. Foto: oH
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Timmendorfer Strand – Die Zukunft des Eis- und Tennissportcentrums (ETC) in Timmendorfer Strand bleibt weiterhin ungewiss. Am 18. Februar wurde eine entscheidende Sitzung der Gemeindevertretung abgehalten, begleitet von einer eindrucksvollen Demonstration zahlreicher Bürger, darunter viele Kinder und Vereinsmitglieder. Die Demonstranten hatten deutlich gemacht, dass sie sich für den Erhalt der traditionsreichen Sportstätte einsetzen, eine Forderung, die auch in den politischen Statements unterstützt wurde. Doch die anschließende Abstimmung sorgte für Ernüchterung: BBNP, SPD und FDP stimmten geschlossen gegen einen CDU-Antrag, der klare Vorgaben für Investoren hinsichtlich Eissport und Tennis enthalten hätte. Nur eine Ja-Stimme und zwei Enthaltungen kamen von Bündnis 90/Die Grünen.

Widersprüche trotz zugesagter Unterstützung

Die CDU zeigte sich nach der Abstimmung enttäuscht und kritisierte das Verhalten der anderen Fraktionen scharf: „Es ist ein treffendes Beispiel dafür, warum Glaubwürdigkeit in der Politik verloren geht“, so die Fraktion in ihrer Stellungnahme. Zwar hätten mehrere Parteien öffentlich für den Erhalt des ETC geworben, doch durch ihr Abstimmungsverhalten hätten sie ein Hintertürchen offen gelassen, um die Sportstätte möglicherweise doch abzuwickeln. Auch die Begründung für das Nein stößt auf Unverständnis. Der Einwand, der CDU-Antrag würde die Planungshoheit der Gemeinde einschränken, sei nicht schlüssig, so die Christdemokraten. Viel mehr wirke es, als wolle man sich bewusst Optionen offenhalten, anstatt ein klares Bekenntnis zu Eissport und Tennis abzugeben.

Fehlende Transparenz

Auch die Aktivgruppe, die sich für den Erhalt des ETC einsetzt, äußerte sich enttäuscht. In ihrem Statement werfen sie den politischen Fraktionen vor, Bürgernähe nur vorzutäuschen, während hinter verschlossenen Türen Fakten geschaffen werden. Besonders kritisiert wird die Ablehnung des CDU-Antrags mit der Begründung, Verzögerungen vermeiden zu wollen – gleichzeitig aber ein Punktsystem für Investorenprojekte zu fordern, das den Prozess voraussichtlich erheblich in die Länge ziehen werde. „Noch absurder ist es, dass genau diejenigen, die den CDU-Antrag abgelehnt haben, nun ein Punktesystem fordern, das nach allgemeiner Auffassung zu erheblichen Verzögerungen führen wird“, so die Aktivgruppe.

Keine Zusammenarbeit mit den Vereinen

Zusätzliche Kritik gab es an der fehlenden Einbindung der betroffenen Sportvereine. Während in der öffentlichen Sitzung betont wurde, dass die Vereine an der Gestaltung der Bewertungskriterien beteiligt sein sollen, wurde im nichtöffentlichen Teil offenbar das Gegenteil besprochen. „Das widerspricht ganz klar unserer Auffassung von Transparenz“, heißt es im Statement der Aktivgruppe.

Wie geht es mit dem ETC weiter?

Nach der emotionalen Debatte und der umstrittenen Abstimmung bleibt die Zukunft des ETC weiter offen. Die Aktivgruppe fordert nun echte Transparenz: „Es reicht nicht, sich nur verbal zum Erhalt der Sportstätte zu bekennen – die tatsächlichen Entscheidungen müssen dieses Ziel auch nachweislich unterstützen.“ Die große Demonstration am Sitzungstag war ein Zeichen für die tiefe Verwurzelung des ETC in der Gemeinde. Die Bürger haben ihren Unmut über die bisherigen Entwicklungen deutlich gemacht und der Druck auf die Politik dürfte weiter steigen.

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