Hamburg – Die Crocodiles Hamburg haben den Matchball im zweiten Spiel des Viertelfinals genutzt und sind ins Oberliga-Halbfinale der Playoffs eingezogen. Gegen die EXA Icefighters Leipzig setzten sich die Hamburger am Sonntagnachmittag mit 6:3 (2:1, 2:2, 2:0) durch. Für die Rostock Piranhas hat es nicht ganz gereicht: 4:7 (1:1, 2:3, 1:3) hieß es am Sonntag im zweiten Vergleich „zu Hause“ in der Hamburger q.beyond Arena. Damit ist die Saison für den REC beendet.
„Wir haben den größeren Siegeswillen gezeigt“
Nach dem 3:1-Erfolg im Hinspiel gegen die Leipziger konnten die Crocodiles auf den gleichen Kader zählen. Und wie schon am Freitag legte das Team vom Trainer Jacek Plachta gut los und holte sich nach knapp fünf Minuten die Führung. Victor Östling wurde von Harrison Reed bedient und netzte zum 1:0 ein (5.). 19 Sekunden später wiederholten die Kontingentspieler den Spielzug und der Schwede erhöhte auf 2:0 (6.). Leipzigs Trainer, Sven Gerike, nahm eine Auszeit und brachte damit wieder Ruhe in die Defensive der Gastgeber. Während die Icefighters immer besser in das Spiel fanden, nahmen die Crocodiles den Fuß vom Gas – und wurden prompt bestraft. Florian Eichelkraut traf zum Anschluss (14.).
Im zweiten Spielabschnitt klingelte es schon nach wenigen Sekunden im Tor der Hamburger. Durch eine Wasserlache auf dem Eis im Kohlrabizirkus blieb die Scheibe vor dem Kasten von Kai Kristian liegen, die Schiedsrichter unterbrachen die Partie und Sekundenbruchteile später zappelte die Scheibe im Netz. Zum Ärger der Leipziger wurde der Treffer nicht gegeben. Rund zwei Minuten später fiel der Ausgleich aber doch noch. In Überzahl traf Hubert Berger zum 2:2 (23.). Die Hamburger investierten nach dem Rückschlag wieder mehr und belohnten sich mit der erneuten Führung. Thomas Zuravlev fand Max Schaludek im Slot, der Leipzigs Patrick Glatzel mit einem Schuss unter die Stockhand überwand (27.). Die Icefighters blieben dank vieler Scheibenverluste im Hamburger Spielaufbau allerdings im Spiel und glichen durch Robin Slanina erneut aus (31.). Ein abgefälschter Schuss von Dominik Lascheit sorgte aber dafür, dass die Gäste auch in der zweiten Pause mit einer knappen Führung im Rücken in die Kabine gehen konnten (37.).
Im letzten Drittel drückten die Leipziger, konnten aber keine große Gefahr vor dem Tor aufbauen. Mit einem Konter und dem Treffer zum 5:3 nahm Dominik Lascheit den Hausherren schließlich den Wind aus den Segeln (53.). Als Sven Gerike den Torwart für einen sechsten Spieler vom Eis nahm, setzte Thomas Zuravlev mit einer starken Einzelaktion und dem 6:3 den Schlusspunkt (60.).
„Wir haben gut angefangen, nach der Führung aber lockergelassen. Wir haben uns da von der Führung täuschen lassen. Aber wir haben den Kampf wieder angenommen und letztendlich den größeren Siegeswillen gezeigt. Insgesamt muss man sagen, dass man beiden Teams die Nervosität heute angesehen hat. Teilweise war das Spiel sehr zerfahren. Aber wir stehen im Halbfinale, und das haben wir uns verdient“, sagte Max Schaludek.
Im Halbfinale treffen die Crocodiles auf die Hannover Scorpions. Die best-of-three-Serie beginnt am Freitag in der Wedemark.
Rostock verabschiedet sich
Nach großem Kampf verloren sie Spiel zwei im Playoff-Viertelfinale gegen die Hannover Scorpions 4:7.
„Für Spiel zwei erwarte ich einen ähnlich starken Auftritt“ hatte REC-Vizepräsident Christian Trems nach dem 3:5 der Piranhas des Rostocker Eishockey-Clubs am Freitag im ersten Playoff-Viertelfinale der Oberliga Nord auswärts gegen Hauptrunden-Meister Hannover Scorpions gesagt und hinzugefügt: „Wir müssen konzentriert und mit einer gesunden Härte unser Spiel durchziehen, dann erzwingen wir uns Spiel drei.“
Das Anfangsdrittel gestalteten die Mecklenburger voll auf Augenhöhe und glichen das 0:1 nur 34 Sekunden später aus. Trems in der ersten Pause: „Wir machen es gut und liefern einen echten Kampf. Es ist ein enges Spiel. Gut, dass wir so schnell mit dem Ausgleich antworten konnten. Viel wird heute über die Disziplin gehen. Die Scorpions wollen unbedingt den Sack zumachen und wir dies mit aller Macht verhindern.“
Im Mitteldurchgang legten die „Gastgeber“ zunächst sogar vor. „Schade, dass wir das 2:1 nicht behaupten konnten. Leider ließen wir in diesen 20 Minuten bestimmt vier Hochkaräter aus. Das darf uns im letzten Drittel nicht passieren, da müssen wir unsere Chancen nutzen. Aber wir sind dran und brauchen jetzt natürlich auch das nötige Scheibenglück“, so Trems.
Der REC erwischte den besseren Start in das letzte Drittel und glich durch Lukas Koziol aus. Die Freude darüber dauerte aber leider nur 23 Sekunden, dann trafen wieder die Scorpions und legten gleich zum 6:4 nach. Die Piranhas versuchten noch einmal alles, nahmen knapp vier Minuten vor dem Ende den Keeper raus, prompt fiel Gegentor Nummer sieben ins leere Tor.
Trems: „Schade, dass es nicht gereicht hat. Aber es war insgesamt eine starke Serie gegen das Top-Team der Liga. Auch angesichts der Rahmenbedingungen muss man vor der Mannschaft den Hut ziehen. Selbst heute hatte Hannover den kürzeren Weg zur Halle als wir zu unserem Heimspiel. Die Reisestrapazen der vergangenen Wochen waren für unser Team schon enorm. Jetzt müssen wir erst einmal durchschnaufen.“
Texte: Crocodiles/Arne Taron (NNN-Redaktion)/rk