Rostock – In der Oberliga Nord haben die Rostock Piranhas und Crocodiles Hamburg ihre Spiele am Freitagabend gewonnen.
Crocos bringen drei Punkte aus Herford mit
Die Crocodiles Hamburg haben das Auswärtsspiel bei den Herforder Ice Dragons am Freitagabend mit 5:2 (2:0, 0:2, 3:0) gewonnen.
Trainer Jacek Plachta konnte im Vergleich zu Mittwoch auf Neuzugang Harrison Reed und Dominic Steck setzen, der nach einer Gehirnerschütterung sein Comeback feierte. Rico Rossi hingegen musste passen.
In seinem ersten Spiel im Dress der Crocodiles brauchte Reed lediglich eine Minute und 18 Sekunden, um sich erstmals auf dem Spielberichtsbogen eintragen zu lassen. Der Kanadier bediente Michal Bezouska, der wiederum Dennis Reimer in Szene setzte – und der gebürtige Herforder traf zum 1:0 (2.). Die Gäste blieben am Drücker und setzten die Drachen unter Druck, konnten aber erst kurz vor der Pause den nächsten Torerfolg feiern (19.).
Im zweiten Drittel zeichnete sich das gleiche Bild ab wie schon am Mittwoch in Leipzig: Hamburg stellte die Defensivarbeit weitestgehend ein und ließ den Gegner ins Spiel kommen. Sebastian Christmann nutzte dies in Überzahl schnell aus und überwand Kai Kristian in der 22. Minute in Überzahl. Kai Kristian war es zu verdanken, dass die Hausherren erst in der 36. Spielminute den Ausgleich erzielten. Immer wieder hatten sich die Ice Dragons am Hamburger Schlussmann die Zähne ausgebissen, bei Christmanns zweitem Treffer war der Torwart dann aber machtlos.
Trainer Jacek Plachta schien in der Pause die richtigen Worte gefunden zu haben, denn im Schlussabschnitt fanden die Hanseaten zurück ins Spiel. Die Herforder sammelten zwar weiter eifrig Torabschlüsse, doch Hamburg war konsequenter. Dominik Lascheit holte die Führung zurück (48.) und Kapitän Norman Martens erhöhte in Unterzahl auf 4:2 (56.). Den Schlusspunkt setzte Harrison Reed, der bei seiner Premiere gleich seine Torgefahr unter Beweis stellte und auf 5:2 stellte (59.).
„Wir haben defensiv, wie in den letzten Spielen, schon wieder nicht genug gearbeitet. Die Herforder konnten komplett ihr Spiel aufziehen. Wir haben nur gewonnen, weil wir im Abschluss konsequenter waren. Wir haben viel Arbeit vor uns. Mit so einer Leistung wird es gegen die Topteams verdammt schwer“, sagte Kai Kristian.
Erfolgreicher „Neustart“ für den Rostocker Eishockey-Club
Nach Corona-Zwangspause ging es für die Piranhas am Freitag in der Eishalle Schillingallee mit einem 6:4 (3:2, 1:2, 2:0) gegen die Hammer Eisbären weiter.
Damit knüpften sie dort an, wo sie am 1. Januar aufhörten: Auch die beiden Heimspiele davor (Crocodiles Hamburg 6:5, Hannover Indians 8:2) entschieden sie für sich.
Am Sonntag um 17 Uhr tritt der REC bei den Tilburg Trappers an und Dienstag (20 Uhr) beim Herforder EV.
Am Freitagabend debütierten sowohl der kurzfristig verpflichtete Deutsch-Kanadier Aaron Beally als auch der bisherige spielende Co-Trainer Chris Stanley als Chefcoach, nachdem sich der Verein von Niels Garbe getrennt hatte.
Die Gastgeber mussten noch auf je zwei Spieler und Torhüter verzichten. Sie haben aufgrund der Covid-19-Erkrankungen noch erhöhte Werte. Zudem fehlten der gesperrte Schubert und der verletzte Brockelt.
„Wir können kadermäßig zwar noch nicht ganz aus dem Vollen schöpfen, aber wir sind hungrig!“, hatte Stanley vor dem Wiederbeginn angekündigt.
Und sein Team legte los, nutzte gleich die ersten beiden Powerplay-Möglichkeiten effektiv aus und kam nach dem vorübergehenden Ausgleich im ersten Drittel noch zu einem dritten Treffer, hätte gar 4:1 führen können (Pistilli/17., von Ungern-Sternberg/18. gehalten), stattdessen verkürzte Hamm.
Im Mitteldurchgang konnte der REC die Führung nicht behaupten, kassierte das 3:3 und, nachdem von Ungern-Sternberg mit einem Konter am Gäste-Keeper scheiterte (38.), 14 Sekunden vor der zweiten Pause das 4:4.
Doch die Ostseestädter zogen zum vierten Mal an diesem Abend in Front, und jetzt ließen sie sich die drei Punkte nicht mehr nehmen. Allerdings musste Schlussmann Strobel zuvor (43.) eine tolle Parade zeigen, sonst wären die Ostseestädter sogar in Rückstand geraten. Nach dem 5:4 ging es hin und her und das 6:4 war wie eine Erlösung.
Chris Stanley: „Es war für mich zunächst ungewöhnlich, nicht auf dem Eis zu stehen, sondern als Hauptverantwortlicher an der Bande. Im Laufe des Spiels hat es sich dann aber besser angefühlt, und man hat so auch mehr Einfluss auf die Mannschaft. Das erste Drittel war gut, dann aber wurde es zu fehlerbehaftet, und man hat uns angemerkt, dass wir zwei Wochen raus waren. Es war doch ein schweres Stück Arbeit, und es wird nicht leichter, denn nun folgen fünf Auswärtsspiele in Folge.“
Blick auf die Tabelle erfreut Nord-Clubs und Vorschau
Die Hamburger stehen aktuell auf Rang drei in der Tabelle. Rostock belegt Platz neun. Am Sonntag empfangen die Crocos am Sonntag um 17 Uhr EG Diez-Limburg Rockets. Die Piranhas sind zur gleichen Zeit bei Spitzenreiter Tilburg Trappers in den Niederlanden gefragt.
Text: Arne Taron (NNN-Redaktion)/Crocodiles/rk