Trainerentscheidung in Rostock nach „enttäuschender Saison“

Coach Chris Stanley bleibt an der Ostsee

Christopher Stanley (Coach Rostock Piranhas). Foto: Lobeca/Ralf Homburg

Rostock – Die Saison endete für die Rostock Piranhas so, wie sie begonnen hatte, und zwar mit einigen bitteren Niederlagen. Das Saisonziel in der Oberliga, die Playoffs wurde deutlich verpasst. Schlimmer noch: Die Piranhas-Fans gingen nach einigen Blamagen mit geknickten Köpfen in die Sommerpause. Die Leistungen in den Pre-Playoffs (und unmittelbar davor) haben Spuren hinterlassen. Auch hinter den Kulissen.

Neuer Kader soll bald stehen

In den vergangenen Wochen arbeiteten Vorstand und Trainer die Saison auf. Alles wurde auf Augenhöhe analysiert. Am Ende traf der Vorstand gemeinsam mit dem Trainer eine einstimmige und klare Entscheidung: Christ Stanley bleibt. Auch der neue Kader soll bald feststehen.

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„Die Saison war eine Enttäuschung“

Vorstand Tobias Mundt: „Die Saison war eine Enttäuschung. Für die Fans, für uns im Verein, vor allem für Chris. Ich habe selten einen Trainer erlebt, der so hart arbeitet. Er kommt als Erstes, er macht das Licht aus. Sein Hockey-Sachverstand ist in Deutschland unbestritten. Er identifiziert sich mit der Stadt und dem Verein. Er ist menschlich ein Gewinn. Normalerweise hätten viele Vereine nach so einer Enttäuschung eine andere Entscheidung getroffen. Aber wir wollten es uns nicht zu einfach machen. Damit es wieder nach vorne gehen kann, mussten wir alles und jeden hinterfragen. Natürlich trägt der Trainer eine Verantwortung für das schwache Abschneiden. Aber das gilt genauso für mich und vor allem für viele Jungs auf dem Eis. Auch können wir aus vielen Entwicklungen der vergangenen Saison lernen. Dementsprechend starten wir nicht bei null. Sondern nutzen unsere Erfahrungen und machen es besser.”

Stanley: „Rostock ist unser Zuhause“

Trainer Stanley sagt: „Die vergangene Saison war schwierig, nicht nur wegen der Corona-Pausen. Wir haben keine Konstanz reingekriegt. Wir hatten gute Abende, doch leider mehr schlechte. Besonders gegen Mannschaften, denen wir personell überlegen waren, hat die Mannschaft immer wieder den Fuß vom Gas genommen. Wir haben nicht den Charakter eines Siegerteams gezeigt. Da muss ich mich als Trainer genauso hinterfragen wie jeder Spieler. Wir haben bei der Mannschaftsplanung rückblickend einen Fehler gemacht: Wir haben zu sehr auf das Talent und nicht auf die Arbeitsmoral geachtet. Aber wenn Talent nicht arbeiten will, dann ist es nicht erfolgreich. Wir brauchen in der kommenden Saison ein besseres Gleichgewicht in der Mannschaft. Spielstarke Spieler. Aber auch Jungs, die in jeder Szene alles für die Piranhas reinhauen. Genau diese Spielertypen scouten und verpflichten wir momentan. Die Mannschaft wird sich im kommenden Jahr anders präsentieren. Das verspreche ich. Ich freue mich über das Vertrauen der Piranhas. Rostock ist unser Zuhause. Unser Sohn wurde in der Stadt geboren, die Tochter geht in der Kita. Die Mitarbeiter des Vereins, die Betreuer, die Fans – sie alle haben Rostock zu neuen Heimat meiner Familie gemacht. Ich bin dankbar dafür. Ich möchte hier etwas aufbauen. Und werde gemeinsam mit dem Vorstand auf dieses Ziel hinarbeiten. Deshalb bleibe ich über den Sommer in unserem neuen Zuhause.”

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