Lübeck – Alles war noch ganz neu. Damals im Mai 1990. Die roten Helme, die weißen Trikots. Die Liga. Landesliga Nord, Gruppe A. Immerhin die vierte Liga – allerdings von auch nur vier Spielklassen, die es damals in Deutschland gab. Die Lübeck Cougars traten am 1. Spieltag gegen die Harburg Rubberducks an – und gewannen prompt mit 37:20. 25 Jahre später sind etliche Partien dazu gekommen. Zahlreiche Spannende Siege – und mindestens genauso viele dramatische Niederlagen. Am Samstag steigt um 17.30 Uhr das 300. Pflichtspiel in der Cougars-Historie. Gegner am Buniamshof sind die Paderborn Dolphins.

Und die Cougars wünschen sich nichts sehnlicher als einen Sieg. Denn auch das wäre eine besondere Marke. Es wäre passend dazu nämlich der 150. Erfolg in der Vereinsgeschichte. Zurzeit stehen 149 Siege, 140 Niederlagen und 10 Unentschieden zu Buche. Gleichzeitig könnten die "Berglöwen" mit einem Erfolg gegen die Ostwestfalen einen großen Schritt in Richtung Vizemeisterschaft machen, nachdem der Kampf um Platz eins nach dem 39:51 in der Vorwoche gegen Hildesheim so gut wie verloren ist.

Mit den Dolphins kommt der aktuell Tabellenzweite an den "Buni". Im Hinspiel demontierte der starke Aufsteiger die Cougars beim 11:40 und schickten die Lübecker mit der höchsten Niederlage der laufenden Saison wieder nach Hause. Diesmal soll alles anders werden.

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"Paderborn ist ein unheimlich starker Gegner mit einem starken Laufspiel und einer kompromisslosen Verteidigung", betont Cougars-Cheftrainer Willie J. Robinson. "Um in die Erfolgsspur zurückzukehren müssen wir vor allem Quarterback Zach Cavanaugh unter Kontrolle bekommen", hat Robinson auch ein Rezept parat. Und vielleicht kommt den Cougars ja auch die Auswärtsschwäche der Gäste zu gute: Während Paderborn im heimischen Stadion seit zwei Jahren ungeschlagen ist, verloren die Dolphins drei ihrer bisherigen vier Auswärtspartien. Nur beim Tabellenletzten in Elmshorn nahmen die "Delfine" zwei Punkte mit.

Die Dolphins sind dabei schlecht aus der Sommerpause zurückgekehrt. Vor allem der Verlust von Ex-NFL-Linebacker Darrly Gamble (beruflich zurück in die USA) schmerzte. Als Tabellenführer verloren sie zunächst gegen Köln und dann auch noch gegen Bonn – allerdings schlugen sie vor zwei Wochen den So-gut-wie-Meister Hildesheim mit 47:31. "Es wird die Mannschaft gewinnen, die die Line-of-scrimmage kontrolliert – und wessen Defense die Explosivität der anderen Angriffsreihe am besten eindämmen kann", ist sich Robinson sicher.

Die Cougars müssen in den letzten beiden Partien unterdessen auf Kicker Dennis Blaesner wegen einer Handverletzung verzichten.

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