Lübeck – Am Samstag, vor dem Spiel gegen die Cologne Crocodiles, wurde der langjährige Spieler Philipp Stursberg verabschiedet.
„Der wohl beste Spieler, den der ASC Lübeck hervorgebracht hat“, so die emotioanlen Worte von dem 2. Vorsitzenden der Lübeck Cougars, Mark Holtze. „Ein Spieler, der nicht nur auf dem Feld, sondern auch neben dem Feld immer zuverlässig war, auf den man sich verlassen konnte und der für viele ein Vorbild war.“ Dieses Engagement würdigt der ASC auf ganz besondere Weise. Das Trikot mit der #6 wurde vom Verein „retired“, heißt die Nummer wird bei den Cougars nie mehr vergeben. Eine Anerkennung, die vorher noch keinem Spieler zuteil wurde.
Als 13-Jähriger erschien Phil, der sich damalig noch dem Eishockeysport verschrieben hatte, mit seinem Bruder Stefan beim Try Out der Lübeck Cougars und hatte sofort Gefallen an dem Sport gefunden.
Sein erstes Jugendspiel spielte er gegen die Hannover Stampeders. Das Spiel ging leider verloren. „Das hat mich echt fertig gemacht“, erklärte Philipp Stursberg gegenüber HL-SPORTS.
Danach hat Stursberg sportlich vieles erreicht. Europameister 1998 als Jugend-Nationalspieler, 2010 und 2014 Europameister mit der deutschen Nationalmannschaft. Profispieler 2005 in der NFL Europa. Aufstieg aus der untersten Spielklasse bis in die Königsklasse der GFL, mit den Cougars.
Doch nicht nur als Spieler war Stursberg erfolgreich. 2003 coachte er die Jugend der Lübeck Cougars als Defense Coordinator. Die Mannschaft spielte eine perfect Season und wurde Meister. Der Grundstein für eine Trainerkarriere war gelegt.
Dieser Erfolg blieb bei anderen Vereinen in ganz Deutschland natürlich nicht unbemerkt. Der Mann mit der #6 aber blieb der „Cougarsfamily“ treu und schlug alle Angebote aus.
Nach dem Spiel gegen die Crocodiles wird der Helm und das Pad an den Nagel gehängt. „Es gibt mehrere Gründe die mich dazu bewegt haben. Ich möchte nicht irgendwann aus Leistungsschwäche „gebeten“ werden aufzuhören. Ebenso wenig möchte ich meine Karriere aus Verletzungsgründen beenden müssen. Da sehr gute Freunde wie Sascha Modest und mein Bruder Stephan „Stiefelchen“ Stursberg schon sehr früh dazu gezwungen wurden, und ich selber den Schlusspunkt setzen werde,“ so Stursberg.
Auch wenn die sportliche Karriere nun beendet ist, wird er weiterhin dem ASC erhalten bleiben. Stursberg, der gerade für seine C-Lizenz büffelt, wird die Cougars nun von der Sideline unterstützen. „Wie schon Mark Holtze mein Coaching- Vorbild den Weg damals vom Feld an die Sideline gemacht hat, werde ich ihm jetzt folgen und hoffentlich mal ein so guter Coach werden. So lange kann ich nur von ihm lernen! Ebenso von unserem Headcoach und Perez Mattison, die mir noch so einiges beibringen können, hier bei meiner Familie.“