Lübeck – Gegen den Favoriten und Tabellenersten vom Hamburger Polo Club musste ein Sieg her, um doch noch aufzuschließen und an den Hamburgern sogar vorbeizuziehen. Von Anfang an war aber irgendwie der Wurm drin und die Lübeckerinnen fanden nie so wirklich ins Spiel. Nur vereinzelt und beinahe ausnahmslos durch Soloaktionen fand man in Richtung Tor der Gäste, aber auch diese Situationen wurden schnell vereitelt. Es fruchtete wenig und die Mannschaft von Coach Vetter fand einfach nicht gut ins Spiel, während der Gast immer wieder die Lücken in der Lübecker Raumdeckung fand und ausnutzte. So war es dann auch noch Pauline Prey, die ehemalige Phönix-Stürmerin, die mit nur wenig Mühe die Pässe durch die Schnittstellen zu verwerten wusste und völlig unbehelligt die Keeperin gleich doppelt überwand. So war das Spiel schon zur Halbzeit mehr oder weniger entschieden, da zwei weitere Hamburger Tore auch noch zum 0:4 führten.
In Hälfte 2 ließ Polo gar nichts mehr anbrennen. Ruhig und beinah fehlerfrei konnte auch die künstlich erschaffene Überzahl am Ergebnis nichts mehr ändern. Beide Mannschaften trafen noch einmal und so blieb es bei der 4-Tore-Führung und dem verdienten Sieg.
Da sich in der Regionalliga auch nichts zugunsten der Lübeckerinnen tut, wird der 2. Platz in diesem Jahr nicht zum Aufstieg reichen und ohnehin müssen die Phönixerinnen nach diesem Rückschlag erstmal die letzten beiden Spiele positiv gestalten.
Josephine Steussloff versuchte sich kurz nach dem Spiel an einer Erklärung: „Unser Matchplan hat nicht gefruchtet. Wir dachten, wir können aus einer sicheren Raumdeckung immer wieder zu gefährlichen Kontern kommen, waren von Stabilität aber weit entfernt und hatten wenig Antworten auf die zugegebenermaßen gut eingestellten Hamburgerinnen. Jetzt überwiegt natürlich erst einmal die große Enttäuschung, aber wir waren einfach über die gesamte Saison hinweg zu inkonstant.“
Auch Coach Malte Vetter, der das große Ziel Aufstieg als Prämisse für diese Saison ausgegeben hatte, war sichtlich konsterniert nach der Niederlage. „Wir haben es nicht geschafft, auf dem Platz umzusetzen, was wir uns vorgenommen haben. Es war kein gutes Mannschaftsspiel. Wir wollten immer durch Einzelaktion den einen, wichtigen Ball markieren, haben uns dabei aber immer wieder aufgerieben. Es ist schade, denn die Mädels haben eine vernünftige Saison gespielt. Aber heute war einfach nicht mehr drin.“
Dreifach-Torschützin Pauline Prey zu ihrem Galaauftritt: „Es war ein komisches Gefühl zuerst, aber im Spiel selbst kannte ich keine Zurückhaltung. Ich freu mich einfach jetzt wahnsinnig über den Aufstieg, aber morgen werden mir sicher auch die Mädels leidtun, schließlich sind wir letztes Jahr noch zusammen knapp gescheitert.“