Travemünde – Das Spiel begann beim Marienthaler THC verheißungsvoll. Travemünde störte sofort den Spielaufbau der Marienthalerinnen und erarbeitete sich in den ersten beiden Minuten bereits drei Chancen im gegnerischen Schußkreis – wurde aber mit einem klassischen Konter zum 1:0 für den MTHC nach zweieinhalb Minuten böse gedämpft.
Durchatmen! In der 8. Spielminute konnte die Hamburger Torfrau einen Schuß nicht weit genug abwehren, Ela Johannsen war zur Stelle und versenkte den Abpraller zum 1:1-Ausgleich. In der 12. Minute wurde es im eigenen Schußkreis brenzlig aber Marienthal gelang es nicht, die Abwehr um Torfrau Silke Altenburg zu knacken.
Dafür erzielte Inga Schmolke in der 15. Minute die Führung für Travemünde und Ivonne Friedrich legte kurz darauf mit einem herrlichen Schlenzer von der rechten Seite ins linke obere Eck zum 3:1 nach.
Durch eine traumhafte Ecke mit einem unhaltbaren Stecher blieben die Hamburgerinnen mit 2:3 in der 23. Minuten dran, konnten aber nicht verhindern, dass Ivonne Friedrich kurz vor dem Seitenwechsel das 4:2 für die Gäste erzielte.
Trainer Kai Oldenburg gab seiner Mannschaft in der Halbzeitpause die richtigen Worte mit auf den Weg und so konnten die Travemünderinnen gleich zu Beginn des zweiten Durchgangs mit ganz wenigen Spielzügen erneut ein Tor erzielen: dem Abschlag von Tanja Grunau kommt Friedrich in der Mitte entgegen gelaufen und gibt sogleich zu Andrea Oldenburg ab, die den Ball an der Torfrau vorbei ins Hamburger Tor schummelt – ein höchst effektiver Kullerball zum 5:2.
In der 36. Minute ereilte die Travemünderinnen ein deja vu: Ecke Marienthal und der gleiche Stecher wie in der ersten Halbzeit findet sein Ziel im Travemünder Tor, 5:3. Ärgerlich. Fünf Minuten später ein Zuspiel von Andrea Oldenburg auf Andrea Heinke, die den Ball glücklich durch die Füßlinge der MTHC-Torfrau ins Tor bringt, 6:3. In der Mitte der zweiten Halbzeit trifft Marienthal den Travemünder Pfosten, Torfrau Altenburg reagiert am schnellsten, kickt den Ball weg und die Gefahr ist gebannt.
Das 7:3 in der 49. Minuten fiel nach einer Regelwidrigkeit als Ela Johannsen auf Ivonne Friedrich abgab und die Marienthalerinnen durch Kreuzen behindert wurden aber es ertönte kein Pfiff.
Timeout durch den Marienthaler Trainer. Ab sofort spielten die Hamburgerinnen mit einer Feldspielerin als Torwart! Offensichtlich wollten sie den Druck mit sechs Feldspielerinnen erhöhen. Erneutes timeout, dieses Mal durch den Travemünder Coach, der seine Mädels genau instruierte, wie sie mit der zahlenmäßigen Überlegenheit umgehen können. Und die Damen hatten zugehört, sie ließen sich nicht erdrücken sondern attackierten im richtigen Moment und Ivonne Friedrich traf auf Vorlage von Andrea Oldenburg zum 8:3, dem nach einem erneuten Pfostenschuß der Marienthalerinnen durch einen regelrechten Tempogegenstoß das 9:3 durch Andrea Heinke folgte. Dass nach einer Eckenabwehr das vierte Tor der Hamburgerinnen regelwidrig mit einem Schuß aus der Luft erzielt wurde, war nur noch eine unwichtige Ergebniskorrektur weil der Schlusspfiff gleich im Anschluß folgte.
Trainer Oldenburg freut sich, dass seine Mannschaft die 22 Punkte aus dem Vorjahr am vorletzten Spieltag erreicht hat und sieht dem letzten Spiel gegen die dritte Mannschaft des deutschen Hallenmeisters UHC gelassen entgegen. „Das Ziel ist erreicht und es wird nächsten Sonnabend eine nette Abschlußparty im Hockeyhäuschen geben. Die Mannschaft möchte mit ihren treuen AnhängerInnen auf die gute Saison anstoßen.“
Ob und wie es nächsten Winter weitergehen wird, soll später entschieden werden – das Thema wird aber sicherlich schon andiskutiert werden. Talentierte Hockeyspielerinnen sind herzlich willkommen.