Lübeck – Stefan Richter (Foto) war einer der Garanten für einen tollen Jahres-Start des  VfB Lübeck. Mit seinen Saison-Treffern Nummer sieben und acht bescherte er den Grünweißen zwei Siege gegen Norderstedt und Oldenburg. Am Samstag geht es im Landes-Derby gegen Trainer des Jahres und Ex-Lübecker Daniel Jurgeleit um die nächsten drei Punkte.

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HL-SPORTS war beim Donnerstagstraining des Aufsteigers und sprach mit Kapitän Moritz Marheineke und Trainer Denny Skwierczynski. Der Derby-Vorbericht im Video.

Sucht man in Schleswig Holstein einen Verein als Musterbeispiel für eine grundsolide und seriöse Vereinsarbeit, wird man nahe der dänischen Grenze fündig: Der ETSV Weiche Flensburg geht seit Jahren völlig unaufgeregt seinen Weg und wird dabei von den „Machern“ Harald Uhr und Daniel Jurgeleit Schritt für Schritt begleitet und entwickelt.

Die erfolgreiche Aufbauarbeit in der Schleswig-Holstein-Liga wurde 2012 mit dem Aufstieg in die Regionalliga Nord gekrönt. An der Lohmühle erinnert man sich zudem noch an den starken Auftritt der Weicher im Landespokal-Endspiel im gleichen Sommer auf der Lohmühle. Der VfB, zu dem Zeitpunkt ambitionierter Regionalligist, tat sich gegen die klassentieferen Flensburger 90 Minuten lang mächtig schwer und konnte einen 1:2-Rückstand erst in der Nachspielzeit ausgleichen. In der Verlängerung wurden die Grünweißen ihrer Favoritenrolle doch noch gerecht und zogen durch einen 4:2-Erfolg in den DFB Pokal ein.

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Der ETSV Weiche jedoch ließ sich davon nicht erschüttern, gestaltete die wenige Tage später stattfindenden Aufstiegsspiele erfolgreich und sorgte im ersten Regionalligajahr gleich für mächtig Furore: Mit 37 Punkten sicherte man sich Platz sieben in der Tabelle, im zweiten, eigentlich wesentlich schwereren Jahr verbesserte man sich gar um 20 Punkte und einen Platz. Auch in der vergangenen Saison spielte man sich bis ins Landespokal-Endspiel vor, scheiterte aber auf fast noch dramatischere Art und Weise als zwei Jahre zuvor auf der Lohmühle: Beim Drittligisten Holstein Kiel unterlag man in einem selten zuvor erlebten Elfmeterschießen, erst der 25. Elfmeter brachte die Entscheidung.

Auch in diesem Jahr scheint Weiches Ziel, in der Tabelle einen weiteren Schritt nach vorne machen zu wollen, realistisch: Aktuell stehen wie beim VfB 34 Punkte auf der Habenseite, das bessere Torverhältnis sorgt derzeit für einen guten siebten Platz.

Dabei sah es im Spätsommer zunächst so aus, als müsse man den Blick nach unten richten, als würde die stets nach oben zeigende Erfolgskurve einen kleinen Knick erhalten: Nach dem zehnten Spieltag standen die Flensburger auf einem Abstiegsplatz, waren mit nur einem Sieg und vier Unentschieden gestartet. Doch Weiche wäre nicht Weiche, hätte man nicht an die eigenen Stärken geglaubt und Daniel Jurgeleit in Ruhe weiterarbeiten lassen. Natürlich mit Erfolg: Der 7:1-Erfolg über FT Braunschweig war der Startschuss für die Wende, es folgten sieben weitere Siege, drei Unentschieden und nur noch eine Niederlage (0:1 in Lüneburg). Seit neun Spielen ist Weiche mittlerweile ungeschlagen.

Der sportliche Erfolg wird landesweit gewürdigt: Zum zweiten Mal hintereinander wurde Daniel Jurgeleit vor zwei Wochen zum SHFV-Trainer des Jahres 2014 gewählt. 2013 wurde der Ex-VfBer, seit 2010 beim ETSV im Amt, zudem mit einem Fair-Play-Preis des DFB ausgezeichnet, weil er kurz vor einem Punktspiel gegen den VfR Neumünster den gegnerischen Trainer darauf hinwies, einen nicht spielberechtigten Spieler in die Startformation gestellt zu haben.

Abseits des Sportlichen arbeiten Harald Uhr und sein Team auch an der Weiterentwicklung der Infrastruktur: Seit dem vergangenen Sommer verfügt das heimische Manfred-Werner-Stadion über eine Sitzplatztribüne, auf weitere Maßnahmen darf man gespannt sein.

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