Na sowas! Der dritte Neue beim HSV wird im August 35 Jahre alt, war zuletzt nach einer Prügelei mit Ordnern suspendiert und gesperrt worden. Jetzt hat der international erfahrene Bosnier Emir Spahic einen Einjahresvertrag beim Relegations-Doppelsieger unterschrieben.
Auf hsv.de erklärte HSV-Trainer Bruno Labbadia unter anderem: „Ich hielt die Stimmen, die im Vorfeld davon abrieten Emir zu verpflichten, für gerechtfertigt. Ich hatte zunächst auch große Bedenken. Obwohl mir immer klar war, dass er eine große Verstärkung für unsere Mannschaft bedeuten würde. In Leverkusen war er überragend, hat da auch in der Champions League überzeugt.“
Und Labbadia ergänzte: „Sein fußballerisches Können steht außer Frage. Er gehört zu den besten Innenverteidigern der Bundesliga. Durch die bekannte Vorgeschichte war er jetzt auf dem Markt und ablösefrei. Er ist durch seine Erfahrung in der Lage, jüngeren Spielern auf dem Platz eine Form von Sicherheit zu geben. An seiner Seite können sich Talente entwickeln, besser werden. Wir sprechen oft von einer funktionierenden Achse, von einem Gerüst. Ich erwarte von Spahic, dass er darin zu einem wichtigen Bestandteil wird.“
„Wir freuen uns, dass wir mit ihm eine gestandene Defensivkraft für unser Team gewinnen konnten“, sagte HSV-Direktor Profifußball Peter Knäbel.
Wie sich die Zeiten beim HSV doch gewandelt haben. Der Legende nach fand man mit Trainer Jürgen Klopp nicht zueinander, weil jener in Jeans herumliefe, wie ein Scout berichtet haben soll. Jetzt holt man einen Spieler, gegen den die Staatsanwaltschaft Köln – so die „Hamburger Morgenpost“ – weiterhin wegen Körperverletzung ermittelt.
Nun denn, jedem die zweite Chance! Es wird kein leichter Weg für Spahic und den HSV!
Spahic ist nach Gotoku Sakai (VfB Stuttgart) und Batuhan Altintas (Bursaspor) der dritte Neue im HSV-Team. Heute soll er im Trainingslager in Graubünden eintreffen.
Das erste Testspiel in der Schweiz hat der HSV gestern mit 13:1 gewonnen. Gegen den Schweizer Amateurklub US Schluein Ilanz erzielten Lewis Holtby und Ivo Ilicevic jeweils drei Tore. Außerdem trafen vor 1000 Zuschauern Pierre-Michel Lasogga (2), Artjoms Rudnevs, Nicolai Müller, Dennis Diekmeier, Batuhan Altintas. Und auch der Ex-Lübecker Ahmet Arslan (Foto) steuerte einen Treffer bei.
HSV 1. Halbzeit: Dehmelt – Diekmeier, Cleber, Jung, Marcos – Steinmann, Jiracek – Müller, Holtby, Gouaida – Lasogga
HSV 2. Halbzeit: Mickel – Feka, Cleber, Kim, Ostrzolek – Kacar, Arslan – Zoua, Altintas, Ilicevic – Rudnevs
FC St. Pauli siegt in Kopenhagen
Der FC St. Pauli hat auch sein fünftes Testspiel gewonnen. Beim dänischen Drittligisten BK Frem Kopenhagen siegten die Kiezkicker vor 5500 Zuschauern mit 3:2. Die Tore für die Hamburger erzielten Basti Maier (31.), Philipp Ziereis (34.) und Lenny Thy (36.). Trainer Ewald Lienen musste in Kopenhagen auf sieben Spieler verzichten: Ryo Miyaichi, Lasse Sobiech, Sören Gonther, John Verhoek, Daniel Buballa, Waldemar Sobota und Enis Alushi.
Bei einer Temperatur von 30 Grad unterbrach der Schiedsrichter das Spiel für eine Trinkpause. Kurz danach feierten die Kiezkicker ihren ersten Treffer. Sebastian Maier fälschte einen Schuss von Bernd Nehrig unhaltbar zum 1:1 ab. Ziereis legte direkt im nächsten Angriff nach, der Innenverteidiger traf per Kopf nach Flanke von Litka zum 1:2. Lennart Thy erhöhte drei Minuten später weiter, er schlenzte den Ball in der 36. Minute aus 16 Metern sehenswert zum 1:3 in die lange Ecke.
Lienen nach dem Spiel: „Ich denke, das war eine sehr gute Vorstellung der Mannschaft. Am Anfang haben wir etwas gebraucht, uns auf den Gegner einzustellen, der direkt sehr aggressiv und präsent war. Dann geraten wir auch noch durch einen Glücksschuss in Rückstand. Anschließend ist die Mannschaft aber gut früh draufgegangen und hat durch die drei Tore in sieben Minuten das Spiel in die richtige Richtung gedreht."
So spielte der FC St. Pauli:
Himmelmann, Kalla (73. Kurt), Ziereis, Budimir, Halstenberg (73. Startsev), Nehrig, Rzatkowski (73. Rosin), Maier, Buchtmann (17. Litka), Thy (73. Empen), Stenzel (46. Choi)
Tore: 1:0 Nielsen (16.), 1:1 Maier (31.), 1:2 Ziereis (32.), 1:3 Thy (36.), 2:3 Andersson (66.)