Immerhin: Direkt aus dem Trainingslager in der Schweiz kommend hat das Team von Trainer Bruno Labbadia den Telekom-Cup 2015 gewonnen! Zunächst besiegte der HSV den Gastgeber Borussia Mönchengladbach nach Elfmeterschießen mit 5:4. Und im Finale feierte der zweimalige Relegations-Sieger ein 2:1 gegen Europa-League-Teilnehmer FC Augsburg. Für beide Partien galt eine Spielzeit von 45 Minuten.
Im Endspiel begannen die Hamburger sehr stark und führten schon in der 2. Minute mit 1:0: Kopfball-Vorlage von Jacques Zoua in den Lauf von Ivica Olic, der nach links einen Zucker-Pass auf Mo Gouaida spielte. Ein satter Schuss ins lange Eck zur frühen Führung. Insgesamt hatte der HSV mehr vom Spiel. Nach einer Ecke von Ahmet Arslan (Foto) wurde der Kopfball von Gideon Jung vom Augsburger Raphael Framberger (bedrängt von Olic) abgefälscht – und nach 33 Minuten hieß es 2:0 für den HSV.
Ausgerechnet Arslan, der die Ecke in den Strafraum gezirkelt hatte, leistete sich dann vor dem eigenen Strafraum einen fatalen Pass, den Tim Matavz dankend annahm und zum 1:2 aus Augsburger Sicht nutzt. Und wenig später war Aslan wieder im Mittelpunkt: Aus etwa zwölf Metern traf sein fulminanter Schuss die Latte. So blieb es bis zum Abpfiff spannend, doch der HSV brachte den Vorsprung ins Ziel, feiert – wie schon 2009 – den Erfolg im Telekom-Cup.
Zuvor im Halbfinale gegen Borussia Mönchengladbach stand es nach 45 Minuten 0:0: Ein Elfmeterschießen musste entscheiden. Torwart René Adler parierte zwei Elfmeter – und Gojko Kacar verwandelte sicher den entscheidenden.
„So macht Vorbereitung natürlich deutlich mehr Spaß", bemerkte Pierre-Michel Lasogga. Trainer Labbadia, auch 2009 mit den HSV-Telekom-Cup-Sieger, schränkte ein: „Ich freue mich für meine Jungs, für sie ist das ein guter Abschluss dieser harten Trainingslager-Woche, und insgesamt war das hier beim Telekom-Cup auch alles sehr okay von uns. Ich habe einige Sachen gesehen, die schon gut geklappt haben, aber ich habe natürlich auch viel gesehen, an dem wir noch arbeiten und das wir verbessern müssen."
Das Spiel um Platz 3 gewann Gladbach gegen Bayern München mit 4:3 nach Elfmeterschießen.
Halbfinale: Borussia Mönchengladbach – Hamburger SV 4:5 n.E. (0:0)
Borussia Mönchengladbach: Sippel – Jantschke, Brouwers, Elvedi, Lenz – Stindl, Schulz – Traore, Ritter – Raffael, Hahn
HSV: Adler – Diekmeier, Djourou, Cleber, Ostrzolek – Kacar, Steinmann – Müller, Holtby, Ilicevic – Lasogga
Elfmeter-Tore: 1:0 Stindl, 1:1 Holtby, 2:1 Hahn, 2:2 Lasogga, 2:3 Steinmann, 3:3 Brouwers, 3:4 Djourou, 4:4 Raffael, 4:5 Kacar
Finale: Hamburger SV – FC Augsburg 2:1
HSV: Mickel – Sakai, Jung, Cleber, Marcos – Steinmann (21. Arslan), Holtby (30. Feka) – Stieber, Gouaida, Olic – Zoua
FC Augsburg: Hitz – Verhaegh, Hong, Callsen-Bracker, Baba (27. Kurz) – Baier (26. Mölders) – Werner, Kohr (27. Framberger), Altintop (27. Ji), Caiuby – Matavz
Tore: 1:0 Gouaida (2.), 2:0 Jung (33.), 2:1 Matavz (41.)
FC St. Pauli: Kalla fällt erstmal ausEine böse Nachwirkung hat das Testspiel in Winterthur für Jan-Philipp Kalla. Der Allrounder musste mit einer starken Zerrung vom Platz und absolviert nun ein ganz persönliches Reha-Programm. Individuell trainierte gestern auch Bernd Nehrig (muskuläre Probleme). Regeneration stand gestern Vormittag auf dem Programm. Eine Gruppe trainierte auf dem Platz, zwei andere Gruppen waren mit dem Rad unterwegs und später aktiv in der Halle.
Trainer Ewald Lienen nutzte im Trainingslager in Oberstaufen die Gelegenheit zum ausführlichen Gespräch mit den mitgereisten Journalisten. „Wir haben unsere Spiele bislang alle gewonnen, aber die Mannschaft darf das nicht überbewerten. Denn der Start in die 2. Liga wird etwas ganz anderes. Bielefeld kommt zu uns und will als Aufsteiger die Hütte abreißen. Das müssen wir wissen und darauf werden wir eingestellt sein“, sagte Lienen und ging noch einmal auf das Spiel in Winterthur ein: „Wir haben keinen Weltklassefußball gespielt, haben aber sehr schöne Angriffe und Kontersituationen gehabt und in der ersten Halbzeit zwei Tore sehr gut herausgespielt, die wegen Abseits nicht gegeben wurden. Außerdem haben wir gegen die im letzten Jahr torgefährlichste Zweitligamannschaft der Schweiz kaum Chancen zugelassen. Wir haben bei großer Hitze von Beginn an Aggressivität und Kompaktheit gezeigt. Das hat mir gut gefallen."
FC Hansa live im FernsehenSchon am zweiten Spieltag der 3. Liga ist der FC Hansa Rostock live im Fernsehen: Der MDR überträgt am 1. August das Auswärtsspiel der Kogge beim Chemnitzer FC. Anstoß ist um 14 Uhr.
Die ersten beiden Spieltage sind jetzt terminiert: Das Saisonauftakt-Spiel bestreiten am Freitag, 24. Juli, Aufsteiger FC Magdeburg und RW Erfurt (Anstoß 20.30 Uhr). Rostock beginnt die Saison am Sonnabend, 25. Juli, zu Hause gegen Aufsteiger Werder Bremen II. Zeitgleich spielt Holstein Kiel gegen Mainz 05 II. Am zweiten Spieltag tritt Kiel in Halle an (So 2.8., 14 Uhr).