Die letzte Woche der WM 2018 hat begonnen und heute wird der erste Endspielteilnehmer ermittelt. Ausgerechnet die Nachbarländer Frankreich und Belgien stehen sich ab 20 Uhr in St. Petersburg gegenüber. Und beiden Teams ist höchster Beistand gewiss: Der französische Präsident Emmanuel Macron wird ebenso im Stadion sein wie Belgiens König Philippe. Und beide Seiten versicherten, es werde keine politischen Gespräche miteinander geben.

Vier Spiele also noch, dann schreiben wir das letzte Kapitel einer WM, die als Sommermärchen des russischen Fußballs in die Geschichte eingehen wird. Wie die Russen die Geschichte weiterschreiben werden, ist mindestens in einem Punkt noch ungewiss: Was wird aus Trainer Stanislaw Tschertschessow? „Er soll bleiben“, war von Funktionären des Fußballverbandes RFS nach dem Viertelfinal-Aus im Elfmeterschießen gegen Kroatien zu hören. „Wir können nicht vorhersagen, ob ich bleibe oder nicht. Wir müssen alles genau analysieren,” sagte der jetzt 54-jährige ehemalige Torwart von Dynamo Dresden in der Pressekonferenz nach dem Spiel.

In Deutschland wird der Ton im Umgang mit der Trikot-Affäre Özil rauer. Erst DFB-Teammanager Oliver Bierhoff, dann DFB-Präsident Reinhard Grindel – in Zeitungsinterviews forderten sie Özil zu einer öffentlichen Äußerung auf. Das aber hat jetzt sogar die Politik auf den Plan gerufen. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) gefällt es überhaupt nicht, Özil in eine Sündenbock-Rolle nach dem frühen WM-K.o. der deutschen Mannschaft zu drängen. „Auf die Idee, dass ein Foto mit Erdogan an der Niederlage gegen den Fußball-Giganten Südkorea Schuld sein soll, können auch nur DFB-Funktionäre nach drei Wochen Nachdenken kommen", twitterte Laschet.

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Der Politiker wiederum findet einen Beistand in Philipp Köster, dem Chefredakteur des Fußballmagazins „11 Freunde". Köster ist jedenfalls „einigermaßen entsetzt", wie Grindel und
Bierhoff mit Mesut Özil umgehen.

Eine Geschichte, in der noch alles drin ist – Rücktritt(e) inklusive.

 

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