Die 20. Fußball Weltmeisterschaft ist nun schon ein paar Tage alt, Zeit die WM mal aus der weiblichen Perspektive zu betrachten. Allabendlich wird es sich mit eisgekühltem Prosecco mit Erdbeeren auf dem Fernsehsessel bequem gemacht und auf den Anpfiff gewartet heute sowie vor etlichen Jahren auch…
Die ersten Gruppenspiele sind gespielt und wir haben die ersten Überraschungen hinnehmen müssen… HL-SPORTS Redakteurin Regina Claußen-Fuhl hat alles mal aus weiblicher Sicht beleuchtet. Hier das Ergebnis:
Neymar, der brasilianische Fußballspieler ist nicht mehr blond! Mit dunklen Haaren, modischem Undercut und Pony überraschte er die weiblichen Zuschauer vor dem Fernseher. Seien wir doch mal ehrlich: Wen interessiert schon das Ergebnis der Partie, es sind doch eher die Spieler im Allgemeinen.
Was die Frisuren betrifft sind Fußballspieler immer modisch ganz vorne gewesen. Wer wie ich in den 60gern geboren wurde, der kann sich bestimmt noch an Günther Netzer erinnern. Günther, der Erfinder des Seitenscheitels und schulterlangen Haaren. Mit wehendem Haar lief er 1974 bei der Weltmeisterschaft über den Rasen. Das könnte dem portugiesischen Nationalstürmer Christiano Ronaldo nicht passieren. Damit die Frisur die Spielzeit übersteht wird gegelt, gewachst und gesprüht was die Dosen und Tiegel hergeben, damit auch nicht ein Haar bei einem Tempogegenstoß oder Kopfball seinen eigenen Weg geht. Frei nach dem Slogan: „Brasilien, es ist heiß, nach 90 Minuten, die Frisur sitzt.“ Bei dem Auftaktspiel gegen Deutschland hätte er sich im Vorwege mal weniger um seine Haare gekümmert, dann hätte es vielleicht auch mit einem Tor geklappt. Aber man muss im Leben Prioritäten setzen, seine galten bei dem Spiel eindeutig der Frisur.
Erinnert ihr euch noch an Tante Käthe? Für die jüngeren Leser unter uns, Rudi Völler. Dauerwelle, sie hieß damalig noch Mini-Pli, und Vo-ku-hi-la (Vorne-kurz-hinten-lang) war das Markenzeichen des Weltmeisters von 1990. Aus Vo-ku-hi-la von damals ist heute Se-ku-o-la (Seiten-kurz-oben-lang) geworden. Mario Bolettelli, selbsternannter Fußballgott aus Italien trägt sie. Manchmal sieht man auch reinrasierte Muster an den Seiten. Der Fußballspieler von heute will halt auch auf dem Spielfeld modisch daherkommen.
Wer ist denn noch so aufgefallen in den bisherigen Spielen?
David Kuiz, brasilianischer Abwehrspieler. Was soll man dazu sagen. Erinnert so ein bisschen an Paul Breitner, dieser Afro. Bei solchen Haaren kannst du auch machen was du willst, nach dem stylen sieht man aus wie vor dem stylen und wenn dann noch der Regen dazu kommt, dann kann man nur noch mit Einsatz auf dem Spielfeld glänzen. Das hat er bewiesen, der David.
Gar keine Sorgen um seine Haarpracht muss sich der Niederländer Arjen Robben machen. Er ist allen Problemen aus dem Weg gegangen. In seinem Koffer war statt Gel, Wachs, Haarspray, Bürste und Conditioner und was der Mann noch so alles für den guten Sitz der Frisur braucht, ein Six-Pack lecker Heineken Pils. Nach dem 5:1-Sieg über Spanien wird er sich bestimmt eins gegönnt haben. Wo wir gerade beim Gönnen sind, für die nächsten Spiele muss ich unbedingt den Prosecco Vorrat wieder auffüllen.
Wenn man denn so gar nicht auf Locken, Glatze, Se-ku-o-la oder Gelfrisur steht, dann macht man es wie Sami Khedira. Da hat die Lena Gercke sich aber auch ein Sahneschnittchen geangelt. Haarbänder und Zopfgummis haben mittlerweile auch den Weg in die Kulturbeutel der männlichen Geschöpfe gefunden und werden genutzt um die Mähne im Zaum zu halten.
Aus dem damaligen mit Stolz getragenen Vo-ku-hi-la- mi-schna (mit Schnauzer), der jeden Mann vollkommen machte und mit Stolz getragen wurde, ist heute der Iro mit Vollbart geworden. Beim Spiel gegen die deutsche Nationalmannschaft trug der portugiesische Nationalspieler Raul Meireles diese Haarkombination. Also ohne Bart gefiel er mir besser aber mich fragt ja keiner.
Eins muss ich ja noch loswerden: Wenn man den Männern nicht immer alles hinlegt was sie anziehen solle, dann ziehen sie verschiedene Schuhe an ihre Füße. Das fällt noch nicht mal jemanden auf. Das muss doch jemand sehen! Rechts pink, links türkis. Wahrscheinlich gucken aber alle nur auf die Frisuren der anderen. Alleine schon rosa Fußballschuhe… Aber wie ich schon sagte, mich fragt ja keiner.
So ganz ohne Fußball geht es dann aber doch nicht. Kolumbien hat die Partie gegen die Mannschaft von der Elfenbeinküste gewonnen. Wer hätte das gedacht, ich nicht. Mit meinem Tipp lag ich voll daneben. Gerne hätte ich noch ein drittes Tor der Kolumbianer gesehen. Diese Choreographie am Spielfeldrand, erstklassig! Die Kolumbianer haben es einfach drauf, die wissen, das Runde muss in das Eckige. So einfach ist Fußball! Da kann ein Wayne Rooney noch viel von lernen. Wer für ein Tor vier Versuche braucht, der darf sich nicht wundern, wenn nach der Gruppenphase der Koffer schon wieder gepackt werden muss. Ich weiß auch nicht warum mir ausgerechnet jetzt der Titel „Football is coming home“ von Champs United einfällt…