„Der Ball ist rund und das Tor eckig“ – Fünf Euro ins Phrasenschwein bitte.
Die Fußballsaison läuft bereits seit vier Wochen und hatte schon zu Beginn eine Menge Knaller parat. Der VfB startete mit zwei Niederlagen in die Serie und konnte sich glücklicherweise wieder fangen. Die kontinuierliche Arbeit zahlt sich also weiterhin aus und das ist auch gut so. Wie aber begannen nun die anderen Amateur-Kicker ihre Spielzeit?
Wollen wir bei der SH-Liga anfangen. Eutin 08 ist Spitzenreiter. Das ist nicht unbedingt verwunderlich, schenkte man den Experten vor der Saison ein Ohr. Die Tiefstapelei am Waldeck ist jedoch sehr löblich, denn ein Sportler weiß, dass man nach einem Höhenflug auch ganz schnell wieder fallen kann. Sollten die Ostholsteiner so weitermachen, ist ihnen aber zumindest die Aufmerksamkeit sicher, die sie schon in der Verbandsliga erarbeitet haben. Daumen hoch!
Der zweite im Bunde ist der SV Eichede, der als Regionalliga-Absteiger als haushoher Favorit in die Klasse kam. Von einem möglichen Fehlstart nach zwei Unentschieden zu Beginn war die Rede, doch wenn man sich die Tabelle einmal anschaut, muss man anerkennen, dass die beiden Gegner, gegen die es ein Remis gab, in der Tabelle vor den Stormarnen, die auf Platz drei rangieren, stehen. Also kein Fallobst. Hier scheint also alles im Lot.
Die große Überraschung dürfte der NTSV Strand 08 sein. Die „Strandpiraten“ enterten das Boot der Neumünsteraner, die mit 4:0 aus der eigenen Arena katapultiert wurden. Die neue Mannschaft aus Timmendorf stellt mit 22,2 Jahren das zweitjüngste Team der Liga und haut mal eben so den Spitzenreiter PSV weg. Da dürfte die Konstanz entscheidend sein, die die Mannschaft an den kommenden Spieltagen beweisen darf.
Einen ganz bösen Start legte der FC Dornbreite hin. Von außen wurde schon viel hineingetragen, doch Neu-Trainer Norbert Somodi hielt an seinem Konzept fest und tat durch seine Gradlinigkeit gut daran, nicht gleich alles über den Haufen zu werfen. Ein skandalöses Kreispokalspiel beim TSV Travemünde gehörte allerdings eher zu der Sorte, die man schnell wieder vergessen sollte. Fortsetzung folgt.
Die Verbandsliga kennt zur Zeit nur ein Thema und das heißt TuS Lübeck 93. Lachend in die Kreissäge laufen könnte man das auch nennen, was derzeit auf Marli passiert – nur das niemand lacht – nicht mal bei der Konkurrenz. Dem Abstieg gerade so entgangen, befinden sich die Marli-Kicker mehr als im freien Fall. Man selbst spricht nach dem 5. Spieltag schon von Abstieg. Dabei wäre es doch sicherlich der einfachere und vor allem bessere Weg gewesen, am 30.6. zu sagen: „Wir melden für die Kreisliga und starten dort einen Neuanfang.“ Stattdessen hoffte man auf irgendwelche Wunder, die im richtigen Leben nur selten passieren. Der Verein hat sich damit keine gute Lobby erarbeitet. Stattdessen schrumpft die Truppe von Tag zu Tag und wenn schon ein Kapitän darüber nachdenkt, nach 15 Jahren den Club zu verlassen… Na dann: Prost Mahlzeit.
Bei der ganzen TuS-Story vergisst man, dass ein anderer Lübecker Club momentan die Süd-Ost-Staffel der Verbandsliga anführt. Der VfB Lübeck II ist Spitzenreiter und niemand spricht darüber. Schade, denn diese Leistung darf nicht geschmälert werden. Nach einem grünweißen Mittelmaß der vergangenen Saison könnte es wieder etwas werden zur alten U23-Stärke an der Lohmühle zurückzukehren.
In der Kreisliga spricht man schon davon, dass der Meistertitel bereits an die Travemünder Allee geliefert werden kann. In drei Begegnungen 21 Tore zu schießen – das macht einen Durchschnitt von sieben pro Partie. Damit wäre am Ende der Saison ein neuer Landesrekord aufgestellt. Aber ganz im Ernst: Die Spielzeit ist gerade mal drei Runden alt und es wird noch viel Wasser die Trave herunterfließen. Und das weiß man auch am Adlerhorst. Daran tut man gut.
Aber wo bleiben die anderen Sportarten? Die Cougars stehen in der GFL2 auf dem Vizemeister-Platz und haben in noch zwei verbleibenden Begegnungen die Chance auf den Meistertitel. Beides sind Heimspiele gegen den Erst- beziehungsweise Drittplatzierten. Hier ist also ein Endspurt angesagt, der am Ende bedeuten könnte, als erster über die Saison-Ziellinie zu laufen. Das wäre ein Touchdown sondergleichen. Daumen drücken ist angesagt!
Der restliche Rest… der lässt noch auf sich warten. Startet der VfL Bad Schwartau am kommenden Wochenende in die neue Bundesliga-Spielzeit, dauert es bei den anderen Handballern auch nicht mehr so lange. Und ob mit oder ohne Christian Fitzek als Geschäftsführer – entscheidend ist aufm Platz bzw. in der Halle.
Trotzdem bleibt für alle Lübecker Clubs stets das gleiche Motto: „Das Runde muss ins Eckige“, wobei wir schon bei zehn Euro wären. In diesem Sinne „Glück auf!“.