Ein Kommentar von Chefredakteur Roland Kenzo:
Die Nerven der Fans und Aktiven werden seit drei Monaten stark beansprucht. Dabei ist es egal, welche Sportart man favorisiert. Corona sei Dank, dass wir in einem halben Chaos voller Masken und Geistern leben. Aber es gibt Licht am Ende des Tunnels. In den ersten drei Fußball-Profiligen rollt zumindest der Ball wieder und es scheint, dass Covid-19 dort nicht so stark wütete – und das ist gut so. Ob ich nun Geisterspiele gut finde oder nicht, sie sind jetzt da und im Sinne der Entscheidungen auf sportlicher Ebene sogar nachzuvollziehen, dass eben wieder gespielt wird. Es sorgt zudem für Ablenkung, wenn ich die Maske nach meinem Einkauf wieder abnehmen darf. Lockerungen gibt es ebenfalls und auch die sind absolut nachzuvollziehen. Die Zahlen der Pandemie scheinen sich beruhigt zu haben, zumindest vorerst. Bei den gelaufenenen Großdemonstrationen hoffen wir Mal, dass sich das jetzt nicht in die andere Richtung entwickelt, sonst sind wir vielleicht bald wieder da, wo wir gerade erste waren – nämlich beim Lockdown. Aber es muss weitergehen und es geht weiter.
Verrückt!
In der Bundesliga ist oben alles klar und unten nicht. Werder Bremen könnte das Wunder schaffen und mindestens den Relegationsplatz erreichen. Das wäre eine starke Aufholjagd. Ein Stockwerk tiefer geben sich die Top-Teams die Blöße und kommen einfach nicht vom Fleck. Der 1. FC Heidenheim ist nach meiner Sicht nicht reif für die 1. Liga. Die Inkonstanz in den vergangenen Spielen ist seltsam. Nach einem Sieg folgt auf gar keinen Fall ein weiterer. Gegen den HSV, der hieß übrigens zwischenzeitlich in einem Artikel von HL-SPORTS sogar „1. FC Nachspielzeit“ (Danke an den kreativen Fotografen von LOBECA für den Einwurf), wären sie allerdings wieder mit einem Sieg dran. Gott bewahre vor Heidenheim in der Bundesliga – bitte. Und nun schwächelt der VfB Stuttgart sich um den Aufstieg, verlor in Karlsruhe, was jetzt auch keine Sensation war. Irgendwie war es sogar ein bisschen zu erwarten. Naja, verrücktes Ding.
Hansa in die 2. Liga?
Genauso irre ist die 3. Liga. Hansa Rostock ist auf einmal oben dabei und hat gute Chancen auf den Aufstieg. Ob das allerdings so super ist, dass eine Bundesliga-Zweitvertretung unter den ersten dreien steht, vage ich zu bezweifeln. Ich bleibe dabei, dass diese Teams ab der Regionalliga aufwärts gar nichts zu suchen haben. Sei es drum. Drücken wir dem Norden und damit Hansa die Daumen, dass es klappt.
Warum eigentlich nicht…
Vor allem aber sind es während der Spiele die Nerven, die echt strapaziert werden. Dabei ist es wohl völlig egal in welcher Klasse. Ganz besonders die 2. Liga lässt einen gelegentlich mit Atemaussetzern erstarren. Ich bekam kürzlich von einem Fan die Frage gestellt, ob die nicht einfach nur fünf Minuten spielen könnten. „Da könne man sich die vorherigen 85 oder Minuten einfach sparen und gleich in die Nachspielzeit gehen. Zudem würden die Trikots nicht so dreckig…“ Ich musste schmunzeln und fand den Einfall, auch für mein Nervenkostüm, nicht abwegig…
Weiter geht’s!
Okay. Wir haben eine Englische Woche vor uns und der HSV und Hansa sind zuhause gefordert. Jungs. Bitte. Denkt an die Nerven eurer Fans und macht den Sack einfach früh zu. Das wäre super.
Wir bleiben am Ball!
Mit Blick auf den Lokalsport lest ihr am Montag bei uns wo schon feststeht, wann es weitergeht. Wir veröffentlichen den ersten Spielplan. Und natürlich wartet man ganz gespannt, welche Personalien beim VfB Lübeck dazu kommen und was mit „Ahmo“ ist. Zu guter Letzt: Glückwunsch nach Niendorf zur Gründung eines neuen Vereins. Find‘ ich stark! Viel Erfolg. Wir halten die Stellung und versorgen euch so gut es geht mit den News aus der Stadt und Region.
In diesem Sinne
Euer Roland Kenzo