Bad Segeberg – Laura-Jane Hackbarth hatte es im vergangenen Jahr vorgemacht, Evi Bengtsson machte es in diesem Jahr nach: ein Dame düpiert Holsteins und Hamburgs männliche Springelite und sichert sich den Meistertitel bei den Herren: fehlerfrei blieb Sie nach drei Wertungsprüfungen, ein vierter Rang reichte ihr in der abschließenden dritten Wertungsprüfung für den Erfolg mit La Passion de Caballo Ulika. Das vierte Top-Ereignis im Leben der jungen Amazone aus Breitenburg nach Geburt des ersten Kindes, Hochzeit mit dem langzeitigen Weltranglisten-Ersten Rolf-Göran Bengtsson und Sieg in der Frauenkonkurrenz bei den Deutschen Meisterschaften in Balve in diesem Jahr. "Ich weiß gar nicht, was schöner war Hochzeit, der Meistertitel in Balve oder jetzt der Titelgewinn."

Für den Erfolg bedankt sich Bengtsson ausgiebig bei ihrer Stute Ulika: "Ich habe diesem Pferd wirklich schon viel zu verdanken, Ulika hat unglaublich viel potential. Leider sind wir nicht immer die schnellsten." Lob gab es von ihr auch für den Boden in Bad Segeberg: "Bei dem schlechten Wetter überlegt man schon, ob man starten sollen – aber der Boden hat richtig gut durchgehalten. Kompliment an den Veranstalter."

Der zweite Platz in der Meisterwertung ging an den Turnier-Oldie Dirk Schröder (Lentfoehrden) und Silent Pepper, Dritte wurden Thorsten Wittenberg (Schretstaken) und Ce Vier.

Das Hauptspringen, den Großen Preis der Volksbanken und Raiffeisenbanken in Schleswig-Holstein, konnte ein Beute-Holsteiner für sich entscheiden: der Spanier Alejandro Merli Soler, Bereiter im Stall von Tjeert Rijkens in Elmshorn, gewann mit Cassilux fehlerfrei in 50,61 Sekunden: "Ich hätte mir natürlich gerne den Titel gesichert – aber der Fehler in der zweiten Wertungsprüfung hat mich den Titel gekostet. Der Sieg im Großen Preis tröstet mich aber vollständig."

Titel bei den Damen an Laura-Jane Hackbarth

Auch für Laura-Jane Hackbarth (Brickeln) gab es erneut einen Titel. Nachdem sie im vergangenen Jahr die Herren-Konkurrenz mit ihrem Toppferd Tequila Sunrise dominiert hatte, war sie in diesem Jahr bei den Damen erfolgreich: mit Carisma, einer zehnjährigen Stute, siegte sie in der entscheidenden dritten Prüfung und fügt damit ihrer Titelsammlung einen weiteren Erfolg zu. "Ich hatte mich in diesem Jahr ganz bewusst für die Damen-Konkurrenz entschieden. Tequila Sunrise ist schon in der wohlverdienten Winterpause und Carisma soll langsam für den größeren Sport aufgebaut werden. Sie hat das super erledigt", freute sich Hackbarth: "Mein Bauchgefühl war da super – Carisma hat vier hervorragende Runden hingelegt." In allen vier war sie fehlerfrei geblieben, außer den beiden war das nur noch Mascha Krause vom Flintbeker Reiterverein gelungen, die folgerichtig mit Cherry den zweiten Rang belegte. Dritte wurde Alessa Köhnke aus Hetlingen und Siska.

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Alles beim Alten in der Dressur

Bei den Dressur-Reitern gab es im Titelkampf keine Überraschung : Wolfgang Schade konnte seinen Titel mit der Gesamtergebnis 215.01 verteidigen. Diesmal aber mit einem neuen Pferd: Dressman hatte der Berufsreiter gesattelt. "Das ist eine wirkliche Frohnatur, ein echter Michel Lönneberga" lobte Schade den 12jährigen Hengst aus Oldenburger Zucht. Über die Konkurrenz konnte er wenig sagen: "Habe ich mir gar nicht angeschaut, konzentriere mich lieber auf mein Pferd." Dabei wäre das sehenswert gewesen. Den auch das zweitplatzierte Paar Ants Bredemeier (Grönwohld) und Fairytale (Gesamtergebnis 208.50) und das Drittplatzierte Roland Metzler (Seeth-Ekholt) und Dante (Gesamtnote 204.88) zeigten über alle drei Prüfungen hervorragende Leistungen.

Titel gab es beim Landesturnier auch für die Nachwuchsreiter: in der Klasse der Jungen Reiter wiederholte Ninja Rathjens ihren Titel mit Renoir und 216.84 Punkten. "Renoir ist ein echter Kämpfer, er hat hier geglänzt – trotz des fiesen Regens." Eine Altersklasse darunter sicherte sich – wie auch Rathjens – Franziska Schwiebert den Titel zum dritten Mal in Folge. Beide übrigens jeweils mit demselben Pferd. "Mein Konzept ist vollständig aufgegangen: ich hatte nichts kalkuliert und bin mit Fürst Rohan fröhlich und mit Spaß an der Sache in den Wettbewerb gestartet – das hat sich gleich doppelt gelohnt." Für die Schülerin aus Kattendorf bildete das Landesturnier auch den Saisonabschluss: "Jetzt ist erst einmal nichts mehr geplant – im kommenden Jahr geht es wieder auf Titeljagd, dann bei den Jungen Reitern – und da möchte es Ninja natürlich auch nachmachen", kündigt Franziska Schwiebert an!
Bei den Jungen Reitern Springen ging der Titel an Björn Behrend aus Viöl und Concept, bei den Junioren siegte der Fehmaraner Sven-Gero Hünicke mit Sunshine Brown.

Mit 12.000 Besuchern zufrieden – zurück auf den alten Termin

Auch das Resümee der Veranstalter fällt positiv aus: "Das Landesturnier hat auch bei dieser Auflage seinem Ruf als herausragender Abschluss der grünen Saison alle Ehre gemacht", freut sich Schleswig-Holsteins Verbands-Chef Dieter Medow: "Wir haben hervorragenden Sport gesehen – in allen Wettbewerben. Der Norden hat sowohl sportlich als auch in der Disziplin Veranstaltungs-Organisation eine Menge zu bieten." Gut angenommen wurde die erweiterte Ausstellung rund um die Turnierplätze, die mehr Stände und eine höhere Vielfalt boten: "Das kam bei den Zuschauern gut an", freute sich Matthias Karstens, Geschäftsführer des Pferdesportverbandes Schleswig-Holstein: "Mit insgesamt 12.000 Zuschauern haben wir unsere Ziele in diesem Bereich voll und ganz erreicht." Ein großes Kompliment gab es – vor allem von den Sportlern – für den Boden: "Trotz mehrerer Regengüsse hat er gehalten – das haben uns viele Sportler bestätigt, sie waren mit den Bedingungen sehr zufrieden", erklärte Medow.

Auch im kommenden Jahr findet das Landesturnier wieder im September statt. Dann allerdings eine Woche früher – vom 8. bis 11 September 2016. "Damit gehen wir auf unseren alten, angestammten Termin zurück. In diesem Jahr waren wir ja nur der Kollision mit den Deutschen Jugendmeisterschaften aus dem Weg gegangen – aber es hat unserer Veranstaltung nicht geschadet", resümiert Medow.

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