Siek – Knapp 120 Zuschauer kamen am Sonntagnachmittag voll auf ihre Kosten und sahen ein hochklassiges und spannendes Spiel mit einem am Ende glücklichen SV Siek, der die Partie in der 3. Tischtennis-Bundesliga mit 6:4 und nach zwischenzeitlichem 3:4-Rückstand gegen Velbert für sich entscheiden konnte.
Schon das Eingangsdoppel zwischen Juan Lamadrid und Wang Yansheng, sowie dem früheren sechsfachen deutschen Doppelmeister Lars Hielscher und dem Rumänen und früheren Bundesligaspieler Adrian Dodean hatte es in sich. Spielertrainer Wang Yansheng fand zunächst überhaupt keine Bindung ins Spiel. Die Sieker lagen so schnell mit 0:2 in Sätzen zurück. Mit zunehmender Spieldauer konnten die Gastgeber die Partie aber immer mehr ausgeglichen gestalten und holten sich die Durchgänge drei und vier. Im Entscheidungssatz wogte es hin und her. Zahlreiche Matchbälle auf beiden Seiten konnten zunächst nicht genutzt werden, bis dann doch unter tosendem Jubel die Sieker mit 17:15 triumphierten. Parallel hatten Valentin Nad Nemedi und Daniel Cords (Foto) schon lange ihre Partie gegen Patrik Klos und Habibie Wahid mit 3:0 gewonnen.
Mit dieser 2:0-Führung gingen Juan Lamadrid und Valentin Nad Nemedi in ihre ersten Einzelpartien gegen Adrian Dodean und Lars Hielscher. Während beim Sieker Neuzugang aus Chile nichts zusammenlief und dieser deutlich mit 0:3 gegen Dodean unterlag, kämpfte sich Nad Nemedi gegen Hielscher in den fünften Durchgang. Dort musste er sich dann aber dem DTTB-Trainer mit 5:11 geschlagen geben. So stand es nun 2:2.
Immer noch ungewohnt für die Zuschauer spielte Wang Yansheng an Position 3 und sicherte sich mit einem 3:1 gegen den Inder Habibie Wahid den 3:3-Zwischenstand, nachdem Daniel Cords dem bisher ungeschlagenen Patrik Klos beim 0:3 gratulieren musste.
Komplett frustrierend saß dann kurze Zeit später Juan Lamadrid auf der Sieker Bank, nachdem er auch gegen Lars Hielscher keine spielerischen Mittel fand und mit 0:3 unterlag. Nun mussten aus Sieker Sicht zu mindestens zwei der nächsten drei Partien gewonnen werden, um wenigstens ein Remis gegen den Favoriten aus Velbert zu erreichen.
Den Anfang machte letztlich Valentin Nad Nemedi in einem mehr als sehenswerten Spiel gegen Adrian Dodean, das der Sieker Publikumsliebling mit 11:7 im fünften Satz siegreich beendete. Spielstand jetzt: 4:4.
Und weiter ging es: Am Nebentisch musste Wang Yansheng gegen den bisherigen „Überflieger" der Velberter, Patrik Klos an den Tisch und Sieks Altmeister zeigte sich einmal mehr in bestechender Form. Trotz seiner 57 Jahre erspielte er sich unter sehr viel Beifall gegen einen starken Gegner ein beeindruckendes 3:0 und brachte den Gastgeber mit 5:4 in Führung.
Nun lag es also an Daniel Cords den so nicht erwarteten Spielverlauf „zu vergolden". Gegen den quirligen Inder Habibie Wahid gingen die ersten vier Sätze mehr als kurios aus (1:11, 11:5, 11:3, 2:11). So musste der letzte Satz in der „Mehrzweckhölle" entscheiden.
Die Zuschauer „trugen" letztlich Cords mit ihrer fantastischen Stimmung zum finalen 11:9 im fünften Satz. Der 6:4-Heimsieg war perfekt.