Lübeck – Eine niveaureiche 2:3-Niederlage gegen die zweite Mannschaft des Eimsbütteler TV (25:19, 22:25, 25:21, 10:25, 12:15) stand am Samstagabend auf dem Tätigkeitsnachweis der ersten Herrenmannschaft der VSG Lübeck. Der Aufsteiger behielt damit nur einen Punkt in der Hansestadt für den Regionalliga-Klassenerhalt.
Verletzungs- und urlaubsbedingt konnte Trainer Thomas Kranz wieder einmal nicht auf den gesamten Kader des Teams zurückgreifen, aber mit dem Heimspieldebüt von Birger Pommerenke im Dress eine nominelle Verstärkung aufweisen, der dem Zuspruch seines Trainers der 3. Herren folgte und seine Qualitäten im Mittelblock sehr häufig aufblitzen ließ.
Der nominelle Hauptzuspieler Jürgen Witte, der immer noch an einem urlaubsbedingten Muskelfaserriss laboriert, ließ es sich aber nicht nehmen auf der Trainerbank Platz zu nehmen und sein Team von dort aus zu begleiten. Somit war es wieder einmal Malte Nagursky, der im Zuspiel alle Fäden in der Hand hielt und seine Angreifer nach Belieben einzusetzen versuchte.
Auch der ehemalige Kapitän Christian Piontek, der im vergangenen Jahr das Team der VSG Lübeck zur Verbandsligameisterschaft führte, schnürte beim Heimspieltag die Volleyballschuhe und war eine gelungene Alternative, als sich Nagursky in den Angriff einzuschalten wusste.
Weiterhin überzeugte Libero Michael Marek in seiner neu gewonnenen Position, die er abermals mit Bravour meisterte und seiner Mannschaft einen Bärendienst erwies, indem er die Annahme bereicherte und vor allem die harten Gegenangriffe mit vielerlei Rettungsaktionen zunichte machte.
Im ersten Satz zeigte sich ein deutlich verändertes Bild in der Startformation der Eimsbütteler Reserve, die sich ihrer Stärke scheinbar zu sicher waren und ohne den Spielertrainer um Wolf Einfalt-Rieger einige Veränderungen vornahmen. Das bemerkten die Mannen um Trainer Kranz sofort und wollten beweisen, dass man sie als Gegner ernst zu nehmen habe. Nichtsdestotrotz sollte hierbei erwähnt, dass der Zuspieler des ETV II Maurice Laboureur einen glänzenden Tag erwischte und lediglich seine Angreifer keine Mittel fanden, um die zu stark aufspielenden Trave-Männern aus der Ruhe zu bringen. In der Mitte des Satzes gelang es den Gastgebern das Spiel deutlich zu ihren Gunsten zu bestimmen. Lediglich die zweite Auszeit der Hamburger beim Stand von 15:22 verhinderte ein Satzdebakel und die Trave-Männer verschonten ihren Gegner am Ende mit 25:19.
Der zweite Satz geschaltete sich ausgeglichener und ließ keine deutlichen Vorteile erkennen. Dennoch riss der ETV nach der zweiten Auszeit (12:15) das Ruder herum und durch gezielte und straffe Aufschläge vor allem durch Tom Witt einen Punktevorsprung erzielen. Dass dies nicht immer mit fairen Mitteln geschah, bemerkten die Hamburger durch den Pfiff des Schiedsrichters, der kurzerhand und völlig zurecht auf Sichtblock entschied. Ungeachtet dessen setzten sich die Gäste von der Elbe ab, fuhren den Satzerfolg ein.
Im dritten Satz sollte die VSG Lübeck ihre beste Saisonleistung zeigen, da nun alles funktionierte und man den Gegner nur durch eigene Unachtsamkeiten wieder Punkte machen ließ. Das zahlreich erschienene Publikum war hellauf begeistert, da man endlich wieder Spitzenvolleyball in Lübeck zu sehen bekam. Über eine stabile Annahme konnte Zuspieler Nagursky beliebig variieren, da jeder Angreifer alles abrief, was VSG-Coach Kranz abermals energisch forderte. Alles in allem sah man dort die Leistungsspitze, die bei der ersten Herrenmannschaft der VSG Lübeck seit Monaten schlummerte und nun endlich zum Vorschein kam. Allerdings kam es nach dem Satzgewinn zu einem völlig unerklärbaren Leistungsabfall bei den Hausherren. Inwiefern die Euphorie des vorangegangenen Satzes dazu beitrug das Volleyballspielen völlig einzustellen, kann bisweilen nur vermutet werden. Dessen ungeachtet sollte dabei angemerkt werden, dass die Eimsbütteler nun deutliche Veränderungen in der Startformation vornahm, die die Trave-Männer vor scheinbar unlösbare Aufgaben stellte. Im darauffolgenden Tiebreak startete der Aufsteiger wieder vielversprechend und Mittelblocker Steffen Garbers spielte seine Blockstärke aus. Bei einem Punktestand von 8:7 aus Lübecker Sicht wechselte man die Seiten und glaubte sich in Sicherheit. Wieder einmal war es der Eimsbütteler Hauptangreifer Tom Witt der mit platzierten Flatteraufschlägen die VSG-Abwehr unter Druck setze. Beim Spielstand von 10:9 nahm der VSG-Coach noch einmal eine Auszeit und forderte Konzentration und Engagement aller Spieler, jedoch musste er seine zweite Auszeit bei 11:12 nehmen. Nun aufblitzende Abstimmungsschwierigkeiten und Übereifer im Angriff und Netzbeherrschung vermasselten die ersehnten zwei Punkte für die Gastgeber und man musste sich zumindest mit einem Punkt zufrieden geben.
Die VSG-Männer zeigten Moral und Willen den Klassenerhalt aus eigener Kraft zu schaffen und haben in noch vier verbleibenden Spielen die Gelegenheit die Leistung des dritten Satzes zu konsolidieren.
Zwei direkte Mitabstiegskandidaten müssen auf jeden Fall geschlagen werden, um auch in der nächsten Saison Regionalligavolleyball in Lübeck bestaunen zu können. Am 17. Februar müssen gegen TuS H/M Kiel weitere Punkte im Abstiegskampf auswärts gesammelt werden, bevor es zuhause gegen den 1.VC Norderstedt am 24.Februar geht.
Für die VSG spielten: Till Antrack,Steffen Garbers, Merten Hannemann, Michael Marek, Axel Martens, Malte Nagursky, Christian Piontek, Birger Pommerenke, Jari Pottharst, Andreas Puls, Christian Schiemenz, Coach: Thomas Kranz