Kiel – Die erste Herrenmannschaft der VSG Lübeck hat das vermeintlich entscheidendste Saisonspiel gegen die ersten Herren der TuS Hasseldieksdamm-Mettenhof mit 2:3 (22:25; 25:18; 25:22; 19:25; 8:15) verloren und steht damit mit dem Rücken zur Wand. Das rettende Ufer liegt nun neun Punkte entfernt und es muss ein Wunder her, um mit drei deutlichen Siegen noch den Verbleib in der Regionalliga Nord zu besiegeln. Mit bisher nur zwei Siegen in der Spielklasse sind die Trave-Männer unter mächtigem Zugzwang, jedoch können diese Voraussetzungen auch letzte Kräfte mobilisieren.
Verletzungs- und urlaubsbedingt musste Co-Trainer Axel Martens seine B-Lizenz wieder aktivieren, weil der etatmäßige Trainer Thomas Kranz selbst an einer Virusinfektion laborierte. Zudem musste die VSG auf Rene Kriesen und Merten Hannemann verzichten. Zusätzlich erreichte die Trave-Mannen die Hiobsbotschaft, dass Sebastian Nock bis zum Ende der Saison nicht mehr zur Verfügung steht, aufgrund seiner hartnäckigen Schulterverletzung Auf diesem Wege sollen diesem Spieler Genesungswünsche erreichen, um bald wieder gemeinsam auf Punktejagd zu gehen. Allen vorangegangenen Negativschlagzeilen zum Trotz konnten die VSG-er Zuspieler Jürgen Witte wieder in ihren Reihen begrüßen, der sich nun wieder ausgiebiger dem Volleyball- als dem Skisport hingibt.
Nach dem guten Abschneiden gegen die Drittligareserve des Eimsbütteler TV sah Trainer Axel Martens keinen Grund Änderungen in der Startformation vorzunehmen und ließ dem Allrounder Malte Nagurskyalle alle Freiheiten im Zuspiel, um möglichst druckvoll gegen die „Mettigel“ zu agieren. Nach einem verschlafenen Auftakt im ersten Satz nahmen die Trave-Männer beim Stand von 5:8 die erste Auszeit und egalisierten diesen Punkterückstand zur Mitte des Satzes. Es entwickelte sich ein spannendes Spiel, ohne wirkliche Höhepunkte, da beide Seiten nicht überzeugend auftraten. Vielmehr merkte man beiden Teams an, wie wichtig diesen der Erstsatzgewinn war, jedoch kam dieser den Mettigeln mit 25:22 zu.
Christian Schiemenz machte Platz für Andreas Puls, der nun neue Akzente im Außenangriff setze. Zwei gute Aufschlagsserien von Till Antrack und Axel Martens brachten reichlich Unruhe in das Aufbauspiel der Kieler, die nun verzweifelt versuchten gegenzusteuern. Beim Stand von 4:13 aus Kieler Sicht nahmen diese bereits ihre zweite Auszeit, was aber wirkungslos blieb, da die Führung der Trave-Männer auf 17:7 anwuchs und diese den Satz sicher mit 25:18 einfuhren. Ganz nach dem Motto „never change a running system“ sah Martens keinerlei Veranlassung für eine weitere Umstellung im Team, jedoch entwickelte sich abermals ein heiß umkämpftes Spiel.
Hierbei sahen die Zuschauer ein packendes Spiel auf hohem Niveau, welches mit viel Kampf und Finesse geführt worden war und am Ende stand der Satzgewinn der VSG Lübeck mit 25:22 auf der Anzeigetafel. Beflügelt durch diesen Satzgewinn stellten die Trave-Mannen dessen ungeachtet ihre Bemühungen ein und zeigten im vierten Satz deutlich Nerven und mussten nun doch in den Tie-Break gehen. Kapitän Christian Schiemenz wollte noch einmal seine Nervenstärke beweisen und führte seineTeamkameraden bis zum Seitenwechsel beim Stand von 7:8 aus Lübecker Sicht souverän an, aber was nach dem Seitenwechsel in den Köpfen der Hansestädter passierte, bleibt wohl ein ungeklärtes Rätsel des 17. Februar.
Das Team reagierte nur noch, anstatt selbst zu agieren. Auch die nicht endenden Jubelschreie der Volleyballer der HSG Universität Greifswald, die bereits ihr Spiel mit 0:3 gegen die Jungadler verloren hatten, konnten die VSG nicht mehr erreichen. Immer wieder schaffte es diese Kleingruppe das Heimpublikum verstummen zu lassen und die Trave-Männer bedanken sich noch einmal ausdrücklich für die faire Unterstützung. Ob diese Begeisterung für das Team der VSG Lübeck auch am 11.März noch vorhanden sein wird, wäre eine berechtigte Frage, die es noch zu klären gilt.
Am 24. Februar müssen gegen den 1.VC Norderstedt weitere Punkte im Abstiegskampf zuhause gesammelt werden, bevor es auswärts gegen die bereits erwähnte neue Fanfreundschaft der Mannen um Trainer Roy Brückmann am 11. März in Greifswald geht.
Für die VSG spielten: Till Antrack, Steffen Garbers, Michael Marek, Axel Martens, Malte Nagursky, Birger Pommerenke, Jari Pottharst, Andreas Puls, Christian Schiemenz und Jürgen Witte
Coach: Axel Martens