Lübeck – Mit 2:3(20:25; 25:18; 25:19; 19:25; 13:15) haben die Regionalliga-Herren der VSG LT/TGR Lübeck gegen den bis dato noch punktlosen Rissener SV verloren. Die Euphorie zum Saisonbeginn ist nun in harte Ligarealität umgeschlagen. Bester Spieler der Begegnung war wieder einmal Zuspieler Christoph Menge, der als einziger Normalform erreichte.
VSG-Coach Thomas Kranz musste auf Torsten Freude und Thomas Mai verzichten. Zudem meldete sich Cedric Braetsch krankheitsbedingt kurzfristig ab, jedoch ließ er es sich nicht nehmen, sein Team lautstark zu unterstützen.
Es begann die gewohnte Stammbesetzung, jedoch fand man überhaupt nicht ins Spiel und beim Stand von 6:11 nahm der VSG-Trainer die erste Auszeit, forderte eine deutlichere Fokussierung auf die Kernelemente des Volleyballspiels.
Doch schon wenig später musste Kranz um eine erneute Auszeit beim Stand von 11:17 aus Lübecker Sicht bitten. Auch diese fand keinen Nachhall beim Team und daher kam es folgerichtig zu einem Doppelwechsel auf der Diagonal- und Zuspielposition. Nach einem kurzen Strohfeuer (19:22) blieben diese Wechsel ohne sonderliche Wirkung und die VSG gab durch individuelle Fehler vor allem im Block- und Abwehrbereich Punkt für Punkt ab. Die Verunsicherung in den Reihen der VSG Lübeck war deutlich spürbar und endete mit dem Satzverlust bei 20:25.
Im zweiten Satz setzte VSG-Coach Kranz wieder auf Zuspieler Christoph Menge, der seinen Angreifern immer wieder eine Einerblocksituation erspielte, die diese auch gekonnt nutzten. Gelungene Einzelaktionen der Angreifer und eine stabilere Annahme ermöglichten einen ungefährdeten Satzgewinn. Auch der dritte Satz zeichnete sich durch eine konzentrierte Leistung in allen Bereichen des VSG-Teams aus. Besonders die beiden Mittelblocker Finn Degner und Birger Pommerenke bewiesen in dieser Phase des Spiels ihre Angriffs- und Blockstärke. Einem kurzen Aufbäumen der Rissener entgegnete Kranz mit einer gut gewählten Auszeit, um seinen Männern die Bedeutung dieses Satzes klar zu machen. Die VSG-Spieler besannen sich wieder auf ihre eigentlichen Stärken und brachten den Satz mit nur 19 Gegenpunkten ungefährdet zu Ende.
Umso fraglicher, warum man im vierten Satz nicht an diese gute Leistung anknüpfte und schnell deutlich ins Hintertreffen geriet. Beim Stand von 7:15 nahm Kranz bereits die zweite Satzauszeit. Keiner konnte die Zuspiele von Christoph Menge wirkungsvoll im gegnerischen Feld unterbringen, die nun immer wieder herausragend Bälle abwehrten. Zudem lief der Rissener Hauptangreifer zur Höchstform auf und versenkte reihenweise gut platzierte Schläge, zum Leidwesen des VSG-Anhangs. Unbeirrt zogen die Rissener ihr Spiel durch und gewannen den vierten Satz verdient mit 25:19.
Die Geschichte des Tie-Breaks ist ebenso kurios und tragisch komisch. Die VSG ging durch starke Aufschläge von Zuspieler Menge schnell mit 5:0 in Führung, dennoch waren die Köpfe der VSG-Spieler voll mit allerhand Fragezeichen, ob es nun doch noch klappen könne. Rissen kam bis auf 6:7 heran und man wechselte beim Stand von 8:6 aus Lübecker Sicht. Tatsächlich fehlten nun wieder die notwendigen Einzelaktionen der VSG-Spieler und Trainer Kranz nahm sein Team beim Stand von 11:11 nochmal ins Gebet und forderte von allen Siegeswillen und Optimismus. Unglücklicherweise zahlte sich die Akribie der Rissener in allen Mannschaftsteilen aus und sie gewannen nicht unverdient gegen danach völlig konsternierte Lübecker.
Für die VSG spielten: Till Antrack, Finn Degner, Rene Kriesen, Michael Marek, Axel Martens, Christoph Menge, Birger Pommerenke, Jari Pottharst, Philipp Rey, Jürgen Witte.