Schwerin – Nach so wohlverdienten wie kurzen acht Urlaubstagen hat der Volleyball-Meister SSC Palmberg Schwerin schon am vergangenen Freitag das Training wieder aufgenommen. Am Mittwoch steht mit dem Auswärtsspiel in Wiesbaden das erste Match 2019 und gleichzeitig das letzte Match der Bundesliga-Hinrunde an. Gut gelaunt blickt Chefcoach Felix Koslowski im Interview auf die bisherige Saison zurück und mit Zuversicht auf die kommenden Aufgaben.
Herr Koslowski, hat sich das Team wieder gesund und fit eingefunden?
Ja, zum Glück, am Freitag waren alle zurück und sind mit einem leichten Training eingestiegen. Ein paar hatte es über die freien Tage mit Erkältung oder Magen-Darm erwischt, was ja leider oft passiert, wenn plötzlich der Druck des Spielalltags weg ist. Ich hatte aber Schlimmeres befürchtet, nachdem allen das extrem anspruchsvolle Programm bis Weihnachten doch sehr in den Knochen steckte. Bis Mittwoch gegen Wiesbaden sollten alle mit frischer Energie einsatzbereit sein. Einzig auf unsere Mittelblockerin Beta Dumancic müssen wir verzichten. Sie spielt noch mit der kroatischen Auswahl um die Qualifikation für die EM 2019 und wird erst Donnerstag wieder in Schwerin sein.
Wie schwer wird das Wiesbaden-Match als Jahreseinstand 2019 des SSC?
Ganz sicher nicht einfach. Nicht nur, weil es immer problematisch ist, wenn eine Spielerin wie Beta fehlt, auch im Training. Vor allem haben wir uns mit Wiesbaden, die zuletzt gegen Dresden eine starke Leistung gezeigt haben, in den letzten Jahren immer schwergetan. Gerade auswärts haben wir immer verloren, außer in den Playoffs. Man könnte jetzt sagen, das Gute ist, dass wir dann immer Meister geworden sind, aber ich weiß nicht, ob man sich auf ein solches Omen verlassen sollte. Ich hoffe natürlich, dass die Serie reißt und wir nun auch in der Liga wieder in Wiesbaden gewinnen.
Damit schließt der SSC die Hinrunde der Hauptrunde ab. Läuft bislang alles nach Plan?
Ja, ich bin sehr zufrieden. Wir haben den Supercup geholt, sind ins Pokalfinale eingezogen, stehen in den Top 3 um die Meisterschaft und haben das Champions League-Spiel gegen Conegliano gewonnen. Generell, wenn man 2018 im Ganzen betrachtet, mit den zwei Titeln und jetzt der Champions League, war es ein sehr erfolgreiches Jahr. Wenn wir das 2019 noch mal so schaffen, können wir extrem zufrieden sein.
Wie schwer wiegt da noch, sich mit einer Niederlage gegen Stuttgart aus 2018 verabschiedet zu haben?
Natürlich waren wir enttäuscht, aber Stuttgart war eben besser. Wir wollten Druck machen, das hat nicht so funktioniert, wie wir uns das vorgestellt haben, wir haben zu viele Fehler gemacht. Jetzt ist das abgehakt und kein großes Thema mehr. An ein paar Kleinigkeiten und Stellschrauben arbeiten wir jetzt im Januar, solange wir ein bisschen mehr Zeit haben, bevor es im Februar hammerhart wird. Die Eigenfehler kriegen bzw. haben wir im Griff. Am Ende hilft es uns auch, mal ein Spiel zu verlieren, da lernt man draus.
Was haben Sie konkret aus diesem Spiel mitgenommen?
Vor allem, dass wir eben nicht unsterblich beziehungsweise unschlagbar sind. Dieses Gefühl kommt ja manchmal auf, gerade nach solchen Spielen wie gegen Conegliano. Man muss sich einfach klar sein, dass es mit uns, Dresden und Stuttgart drei Mannschaften gibt, die sicher am Ende den Titel unter sich ausmachen werden, und jeder von uns kann gewinnen. Stuttgart ist dabei der Top-Favorit, die haben eine noch bessere Mannschaft als letzte Saison. Wir wissen, dass wir sie schlagen können, aber man sieht, es wird jedes Jahr schwerer, Meister zu werden. Aber man wächst ja mit seinen Aufgaben, wir nehmen diese Herausforderung auf jeden Fall an. Die Ziele sind gesteckt. Natürlich wollen wir am 24. Februar in Mannheim den DVV-Pokal holen und dann in den Playoffs ins Finale einziehen. Und wenn man dann schon mal da ist, will man ja meistens auch gewinnen.
Text: Kathrin Wittwer