Lübeck – „Im ersten Moment ist es natürlich so, dass der Frust überwiegt, weil wir uns definitiv einen Punkt verdient hätten“, resümiert Kapitänin Marie Blume nach dem Frauen-Regionalliga-Spiel der VSG Lübeck gegen den Wiker SV (0:3). In den Sätzen war es hart umkämpft, denn 21:25, 21:25, 26:28 sprechen keine deutliche Sprache. Am Ende fehlte das Glück nach 94 Minuten hartem Kampf auf Seiten der Gastgeberinnen. Man kann es drehen und wenden, wie man möchte, denn inzwischen sind es 16 Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz. WiWa Hamburg holte einen Zähler und so ist die Ausgangslage nicht besser.
„In der Crunchtime einen kühlen Kopf bewahren“
Satz eins startete unglücklich für die Lübeckerinnen. Trotz guter Ballwechsel lag man schnell 1:5 hinten. Durch eine konstant gute Annahme wurde der Rückstand schnell wieder eingeholt, sodass man beim Stand von 19:19 in die heiße Phase des Durchgangs ging. Dort funktionierte dann all das, was bis dahin gut lief, nicht mehr. „Wenn wir nun noch lernen würden, in der Crunchtime einen kühlen Kopf zu bewahren, sollte dann auch endlich ein Satzgewinn drin sein“, fasst Außenangreiferin und MVP Milena Klapp das Satzende zusammen.
Déjà-vu!
Der zweite Abschnitt in dieser Partie gestaltete sich hart umkämpft und ausgewogen – erneut bis zur Crunchtime. Die zahlreichen Zuschauer fanden sich in einem Déjà-vu wieder: Beim Stand von 19:19 drehten die Wikerinnen auf und ließen den Marzipanstädterinnen keine Chance.
Unruhe kurz vor Schluss
In den dritten Durchgang starteten die Lübeckerinnen stark und spielten früh eine Vier-Punkte-Führung heraus. Erst zum Satzende fanden die Gäste aus Kiel wieder Anschluss, auch dank einiger Fehlentscheidungen des Schiedsgerichts. Weitere Unruhe kam auf als nach dem ersten vergebenen Satzball der VSG-Frauen beim Stand von 24:24 eine längere Unterbrechung aufgrund der Verletzung und eines unklaren ausnahmsweisen Wechsels von Hjördis Hauf (späterer MVP auf Wiker Seite) folgte. In einer umkämpften Endphase holt sich Wik dann im zweiten Anlauf den Satzgewinn und somit auch drei Punkte auf das Konto.
Frust als Motivation
Bei den Lübecker Damen bleibt hingegen vor allem der Frust über eine unbelohnte starke Leistung. „Immer mehr Sachen werden aus dem Training mit ins Spiel genommen und erfolgreich umgesetzt“, hat Klapp aber auch Positives zum Spiel zu sagen. Blume ist gleicher Ansicht und sieht vor allem die Leistungssteigerung im gesamten Team. „Das hat sich Samstag im Angriff gezeigt, wo insgesamt viel mutiger in die Extreme gegangen wurde.“ Sie ist sich sicher, dass die VSG-Mädels in dieser Saison noch einige Punkte einfahren werden.