Lübeck – Fast genau ein Jahr ist es her, dass die Frauen der VSG Lübeck den TSV Russee 1 mit 3:1 besiegte. Ebenso erfolgreich hatte man in der vergangenen Saison den TSV Russee 2 geschlagen. Mit einem klaren 3:0 und wertvollen Punkten ist man jeweils aus Kiel zurückgekommen. Am kommenden Sonnabend um 15 Uhr empfangen die Lübecker Volleyballerinnen die beiden Kieler Mannschaften in der Holstentor-Gemeinschaftsschule erneut zum Verbandsliga-Spiel. Wie damals will man die vom Trainer in jenen Spielen besonders gelobte „gewohnte Angriffs- und Abwehrstärke“ auf das Feld bringen. Und das, nachdem man schon drei Siege aus drei Saisonspielen vorweist. Es soll also weitergehen.
„Es liegt in unserer Hand“
Es gilt, sich der Herausforderung zu stellen: „Einen ersten Platz zu verteidigen, ist ein Projekt. Nachdem wir am letzten Heimspieltag die Tabellenspitze erklommen haben, liegt es nun Spiel für Spiel in unserer Hand“, so die 21-jährige VSG-Außenangreiferin Leonie Umminger bei HL-SPORTS.
17-jähriges Talent voll integriert
Hier reiht sich seit Start in die Saisonvorbereitung auch Nachwuchsspielerin Emma Becher (Außenangreiferin, 17 Jahre) ein, die parallel auch eine nicht wegzudenkende Stammspielerin bei den U20-Mädels ist. „Ich fühle mich sehr wohl in der Mannschaft und natürlich ist es immer sehr aufregend und etwas ganz anderes, mit den 1. Damen auf dem Feld zu stehen im Vergleich zu meiner Jugendmannschaft“, meint die junge Volleyballerin. Am letzten Energiekick haben in ihren Augen die Zuschauer, die so toll unterstützen, einen erheblichen Anteil. „Obwohl ich persönlich immer sehr auf jeden Ball konzentriert bin und deswegen versuche, den Rest auszublenden“, sagt sie lachend, „beeinflusst einen die gute Stimmung natürlich positiv“. Auch wenn die Aufregung gerade wie vor dem ersten Spiel besonders groß ist, steigen gerade dadurch die Freude und Motivation zu gewinnen.
Coach ist stolz
Trainer Michael Kalms schätzt den Youngster so ein: „Auf Emma sind wir besonders stolz, hat sie es doch innerhalb weniger Jahre mit unermüdlichem Trainingsfleiß aus unserer Jugend bis in die 1. Damen geschafft. Für die ist sie mit ihren 17 Jahren sogar eine echte Bereicherung und sorgte bereits in ihren ersten Spielen für zahlreiche Punkte.“
Kieselbach meldet sich zurück
Jene zahlreichen Punkte wollen gut vorbereitet sein. Bei den verhältnismäßig vielen Absagen, die die letzten Trainingswochen geprägt haben, war vom Coach in der Trainingsgestaltung Flexibilität und Kreativität gefragt. Es galt, die vielfach krankheitsbedingten Ausfälle zu kompensieren und auch mit ungewohnt wenigen Spielerinnen ehrgeizig an den Ballwechseln zu feilen. Die Verletzung von Kim Kieselbach (Mittelangreiferin, 32 Jahre) am Sprunggelenk während des vergangenen Spiels war indes wohl nur ein vorübergehender Schreck. Nach eigener Aussage ist sie sicher, dass sie wieder dabei ist. Es gelte eher, den Kopf frei zu kriegen, damit sie auf der 4 auch den Block zu kriege. „Auf jeden Fall heiß auf den Spieltag“, meldet sie sich zurück.
Voraussetzungen stimmen
Fragt man die Fans, die regelmäßig von außen Stimmungsmacher sind, nach ihren Erwartungen nach dem vorherigen Heimspieltag „dass daran angeknüpft wird“. Und, wie könnte es anders sein, gute Stimmung, fordern aber auch „ein wenig mehr Kampfgeist und Abstimmung“. Eine Agenda, die sich die Lübeckerinnen auf die Fahne schreiben werden – und die auch Luise John (Mittelangreiferin, 21 Jahre) bestätigt: „Zwei Siege, klar, besser zusammenspielen und mehr reden, jeden Punkt abfeiern.“ Bei den Bällen, die regelmäßig von ihr über die Mitte einschlagen, darf man damit rechnen. Die Voraussetzungen stimmen folglich: Die Mannschaft wird nicht nur in fast vollständiger Stärke auflaufen, Fans und Spielerinnen sind sich offenbar einig, dass am Sonnabend ab 15 Uhr in der Holstentor-Gemeinschaftsschule gejubelt werden soll.