Historisches Regionalliga-Treppchen für Lübeck?

Finale Furioso in der Thomas-Mann-Halle

VSG Lübeck feiert Erfolg (Foto: VSG/oH)

Lübeck – Die Lübecker Volleyball-Herren zeigen sich im Saisonabschluss von ihrer besten Seite: Im Regionalliga-Derby zwischen der VSG Lübeck und der Tus H/M Kiel behielten die Lübecker, wie schon im Hinspiel, die Oberhand.

Chardon und Falkert passten

Dabei hatten sich die Kieler einiges vorgenommen, ging es für sie doch neben der Ehre auch gegen den Abstieg. Entsprechend bot das „Team Kiel“ volle Kapelle in Mannschaft und Zuschauer im Nachholspiel in der Gellerthalle auf, nachdem die bisherigen Ansetzungen wegen Corona-Erkrankungen zweimal verschoben wurde. Die Lübecker hingegen mussten auf Paulus Chardon und Tarek Falkert verzichten, zwei Spieler elementar für den vergangenen Erfolg.

Umbau auf einigen Positionen

Diese Ausfälle kompensierte das Team auf der Zuspielposition mit dem Duo aus Eric Turowski (zuletzt als Libero für die VSG aktiv) und Peter Noefer. Trainer Schlicht brachte so je nach Spielsituation den zuspielstärkeren Turowski oder den physisch und blockstärkeren Noefer. Auf der Diagonalposition startete Rückkehrer Tobias Matzen, später durfte sich auch der Etatmäßige Mittelblocker Jonas Busch dort probieren.

VSG startet furios

Im ersten Satz begann die VSG furios. Mit starkem Aufschlagdruck stellte man die Annahme der Kieler immer wieder vor Probleme. Durch konsequente Block-Feldabwehr ließ sich auf Lübecker Seite einen Vorsprung herausspielen, Noefer orchestrierte die Offensive stark und setzte die Außenspieler Menge und Rietschel hervorragend in Szene. So gewannen die Lübecker den ersten Satz zum Unmut der Zuschauer deutlich mit 25:21.

Kiel holt zweiten Satz

Doch zum zweiten Satz schlichen sich Fehler bei den Lübeckern ein. Insbesondere der defensive Fokus ging den Gästen ab, sodass die Lübecker Männer schnell einem Rückstand hinterherliefen. Zwar konnte das Team, unter anderem durch neue Impulse im Zuspiel und Annahmeumstellungen, sich noch einmal herankämpfen. Doch die Kieler entschieden den Satz verdient mit 25:21 für sich.

Schröter mischt Beton an

Lübeck war nun um Besserung im dritten Satz bemüht. Nun schaffte man es wieder mehr, die Kieler über platzierte und variable Aufschläge unter Druck zu setzen. Insbesondere Menge und Pommerenke ärgerten den Kieler Annahmeriegel, während Libero Sebastian Schröter in der Lübecker Defensive den Betonmischer koordinierte. Die VSG übernahm unter den Augen der Vereinsbosse die Kontrolle über das Spiel, knüpfte an den ersten Satz an und sicherte mit 25:19 den ersten Punkt des Tages.

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Sieg in der Landeshauptstadt

Nun wollten die Lübecker die drei Punkte perfekt machen. Und entsprechend willensstark begann das Lübecker Team den vierten Satz. Die Lübecker zeigten dabei vor allem ein solides Fundament: Recht wenige Highlight-Angriffe. Doch eine für dieser Saison herausragende Annahmeleistung gepaart mit konzentriertem Blockspiel und aufmerksamer Feldabwehr zog den Kielern den Zahn. Recht früh ging man deutlich in Führung, und ließ sich dann die Butter nicht mehr vom Brot nehmen. Lübeck gewinnt so auch den vierten Satz mit 25:18 und feiert damit in fremder Halle den Auswärtserfolg und damit auch den vorübergehend ersten Platz in der Auswärtstabelle.

Rietschel wird MVP

Sinnbildlich für die Leistung der Lübecker stand der in jeder Hinsicht stabile Tilo Rietschel, der als „Most Valuable Player“ ausgezeichnet wurde. So konnten die Lübecker zur ungewohnten Zeit einen 3:1-Auswärtssieg und volle drei Punkte auf der Heimfahrt feiern. Nun haben die Lübecker das Treppchen im Visier.

Heute auf Platz drei?

Denn am heutigen Sonnabend (26.3.) empfängt die VSG Lübeck WiWa 1 (Hamburg) zum letzten Spieltag dieser Saison. Die Lübecker sind durch den Auswärtssieg in Kiel nämlich an der Eimsbütteler TV vorbeigezogen und liegen nun mit drei Punkten Vorsprung auf Eimsbüttel auf Tabellenplatz drei. Mit einem weiteren Sieg am Wochenende kann sich die VSG den Platz auf dem Treppchen untermauern. WiWa 1 liegt hingegen abstiegsgefährdet mit 15 Punkten auf dem vorletzten Platz der Tabelle und kann nur mit einem Sieg in Lübeck noch deren Mittwochsgegner Tus H/M überholen, um die Abstiegsränge zu verlassen.

Lange darf sich beweisen

Im Zuspiel wird am Sonnabend Chardon, der bereits gegen Eimsbüttel ein akkurates Pritsche-Händchen gezeigt hat, die Lübecker zusammen mit Noefer angemessen in Szene setzen. Weiterhin kann Trainer Marco Schlicht wieder mit Falkert, der am Mittwoch eine kleine Verletzungspause einlegen musste, auf der Diagonalposition rechnen. Dazu darf sich Nachwuchsmittelblocker Josse Lange bei den Lübeckern beweisen und für höhere Aufgaben empfehlen.

VSG hofft auf viele Zuschauer: 19 Uhr in der Thomas-Mann-Halle

Aufgrund der neuen Corona-Regeln fällt ein Großteil der Beschränkungen für das letzte Heimspiel der Saison weg. Das bedeutet für den Heimspieltag in Lübeck, dass die Anzahl der Zuschauer wieder grundsätzlich unbeschränkt ist. Dennoch gilt für die Zuschauer die Maskenpflicht. So hofft die Heimmannschaft auf rege Zuschauer-Unterstützung zum Finale Furioso in der heimischen Thomas-Mann-Halle, in der die VSG das historische Regionalligatreppchen perfekt machen kann. Los geht’s um 19 Uhr.

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