Lübeck – Zum letzten Hinrundenspiel der Drittligasaison 2024/2025 traf die VSG Lübeck auf die VG Halstenbek-Pinneberg. Nach der Enttäuschung in Warnemünde war das Team von Trainer Marco Schlicht gegen den Tabellennachbarn auf Wiedergutmachung gepolt. Entsprechend wurde das Spiel gegen den Tabellennachbarn im Vorhinein zum 6-Punkte-Spiel ausgerufen. Am Ende durften die Gastgeber den Sieg des wichtigen Aufeinandertreffens nach dem Tie-Break ausgiebig feiern.
Nachlässigkeiten führen zum 1:2
Wie zuletzt starteten die Lübecker mit Menge, Ullerich, Benthien, J.Schlicht, V.Rietz, Pommerenke und Turowski. Und ebenso wie zuletzt starteten die Lübecker lethargisch: Sie liefen trotz lautstarker Unterstützung der Fans früh einem deutlichen Rückstand hinterher, in der Annahme und Angriff lief zunächst gar nichts zusammen. Früh kamen Melchert und Krause in die Partie, was dem Lübecker Spiel guttat. Hinten raus pirschte sich die VSG noch einmal heran, verlor aber den Satz deutlich mit 20:25.
Entsprechend viel vorgenommen hatte man sich auf VSG-Seite für Satz 2. Und das ging voll auf. Die Lübecker stürmten früh durch eine Aufschlagserie von Vincent Rietz davon. Edeljoker Barkemayer durfte für Benthien Außen starten, und half dem Team mit hohen Lösungen im Angriff und Blockstabilität. Zwischendurch vernagelte er mit dem für Ullerich startenden Krause und Pommerenke zusammen den Lübecker Block, an dem die Nordhamburger zusehends verzweifelten. Lübeck zog bis auf 20:8 weg und riss die nach dem ersten Satz noch ernüchterte Halle mit. Am Ende kamen die Pinneberger auf 18:25 heran, dennoch ging der Satz souverän an Lübeck.
Die wollten den Schwung in Satz 3 mitnehmen, stattdessen hatten sie aber eher die Nachlässigkeiten vom Satzende im Gepäck. Sie verschliefen abermals den Start, und mussten einem 4:10-Rückstand hinterherlaufen. In der Folge stabilisierte sich über die Hereinnahme von Benthien die Annahme wieder, doch Pinneberg fand auch zunehmend gute Lösungen, insbesondere über Kapitän und Diagonalangreifer Nils Sievers. In dieser Phase wurde die Passivität im Lübecker Aufschlag bestraft; den Hansestädtern gelangen zu wenig Breaks. Folgerichtig kam man zwar näher, aber nicht nah genug heran, um das Spiel zu drehen. Pinneberg rettete ein 25:23 ins Ziel und sicherte sich mit der 2:1-Satzführung den ersten Punkt des Tages.
Starke Schlussphase der VSG
Die Lübecker waren nun stark unter Druck. Mit Benthien wieder im Spiel stellte man früh auf 3:0, ließ es dann aber abermals schleifen. Vom späteren MVP Magnus Sprockhoff orchestriert drehten die Pinneberger den Satz: Erst mit 10:8, dann mit 17:14 setzten sie sich ab. In dieser Phase war es vor allem Vincent Rietz, der von Kapitän Menge in Szene gesetzt mit einigen starken Angriffen die Lübecker im Spiel hielt. Mit dem Rücken zur Wand brachte Trainer Schlicht dann wieder Außenangreifer Barkemeyer in die Partie, und der zeigte direkt im Block seine Klasse. Bei Aufschlagserien von Ullerich und Rietz vernagelten die Lübecker wieder die Blocktore und drehten den Satz gen Ende. 25:23 hieß es nach Satz 4 für die Lübecker.
Das bedeutete Tie-Break vor heimischer Kulisse, ein entscheidender kurzer fünfter Satz bis 15 der über den Sieg und damit den dritten Punkt entscheidet. Nach einem anfänglichen Hin und Her setzten sich die Lübecker unter Aufschlagserien von Barkemeyer, Pommerenke und Menge ab. Dabei war Libero Turowski dafür verantwortlich, dass sich das Team sich in Annahme und Abwehr sicher zeigte. Vorne veredelten Ullerich und Vincent Rietz die entscheidenden Punkte: Lübeck ließ sich die zeitweilige 10:5-Führung nicht mehr nehmen und siegte am Ende mit 15:9.
„Leider Verschlafen wir oft den Anfang“
Entsprechend groß war der Jubel bei den Lübeckern über den Heimsieg. Dauerbrenner und Libero Eric Turowski analysierte das Spiel und die Hinrunde: „Ein Spiel mit vielen Höhen und Tiefen, wobei letztendlich die Höhen Siegen bei uns. Leider Verschlafen wir oft den Anfang der Sätze und laufen Rückständen hinterher, aber eine unserer Stärken diese Saison ist und bleibt der Kampgeist, dass wir es schaffen knappe Sätze und Aufholjagden meist für uns zu entscheiden. Des Weiteren waren eine gute Blockarbeit und ein höherer Aufschlagsdruck wichtige Punkte, um diesen wichtigen Sieg einzufahren. Jetzt heißt es in der Winterpause gut zu regenerieren, um möglichst gut in die Rückrunde zu starten.“
Nun gehen die Lübecker auf dem 7. Platz hoffnungsvoll in die Winterpause. Der Vorsprung auf die Abstiegsplätze beträgt zwar lediglich drei Punkte, aber die Lübecker blicken nun recht zuversichtlich auf die anstehende Rückrunde. Die wird am zweiten Januarwochenende mit einem Auswärtsspiel in Berlin eröffnet, beim neuen Tabellennachbar VCO Berlin, mit dem man in der Hansestadt nach der deutlichen Hinspielniederlage noch eine Rechnung offen hat.
Die Tabelle
1 | SV Lindow-Gransee | 10 | 30:5 | 28 |
2 | TSGL Schöneiche | 10 | 25:11 | 22 |
3 | SV Warnemünde 2 | 10 | 24:15 | 21 |
4 | SV Preußen Berlin | 9 | 22:14 | 18 |
5 | Kieler TV 2 | 10 | 22:21 | 16 |
6 | SC Potsdam | 10 | 16:20 | 13 |
7 | VSG Lübeck | 10 | 16:22 | 12 |
8 | VCO Berlin 2 | 9 | 14:19 | 10 |
9 | VG Halstenbek-Pinneberg | 10 | 18:25 | 10 |
10 | USC Magdeburg | 10 | 12:24 | 9 |
11 | Schweriner SC | 10 | 7:30 | 3 |
Bildquellen
- VSG Lübeck: Mirko Rietz
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