MVP bleibt in der Hansestadt

VSG Lübeck kann weiter auf Libera zählen

Kathleen Warobiow bleibt ein weiteres Jahr bei der VSG Lübeck. Foto: Lobeca/Wolf Gebhardt

Lübeck – Für Kathleen Warobiow ist der Hallenboden Lava. Zumindest ist das das Motto der Libera der VSG Lübeck, wenn sie auf dem Feld steht. Die 22-Jährige hat auch schon mal einen “Frust-Hüpfer“ parat, wenn es nicht so für ihre Mannschaft läuft. Das war in der vergangenen Saison so einige Male der Fall, denn als Aufsteiger hielt man sich nur ein Jahr in der Frauen-Regionalliga Nord. Bei ihrem Abschied flossen dann schon ein paar Tränen, denn der “Sonnenschein“ des Teams, wie man sie vorstellte, wollte eine neue Heimat in Hamburg finden. Doch nun bleibt Warobiow doch eine echte “Marzipanschnitte“, wie die Lübecker Volleyball-Mädels gelegentlich genannt werden. Sie bekommen eine zweite Chance, sich zu beweisen. Die MVP (wertvollste Spielerin) hängt eine weitere Spielzeit an der Trave ran.

Warobiow ist mit der Entscheidung sehr glücklich

Sie erklärt das bei HL-SPORTS wie folgt: „Am Ende der Saison war für mich eigentlich klar, dass ich wechseln werde. Ich bin in der letzten Saison schon immer zwischen Hamburg und Lübeck gependelt, weil mich das Studium nach Hamburg gezogen hat. Das hat natürlich auf der einen Seite sehr viel Zeit in Anspruch genommen. Auf der anderen Seite gibt es in Hamburg sehr viele Möglichkeiten, sich sportlich noch weiterzuentwickeln. Gerade aufgrund des eigentlichen Abstiegs in die Verbandsliga wollte ich in Hamburg nach einer neuen Herausforderung suchen. Als dann klar wurde, dass wir noch einmal die Chance auf Regionalliga haben, hat vieles geändert. Mit den Mädels bin ich einfach so eng zusammengewachsen, gerade weil wir in der letzten Saison wirklich viele Rückschläge einstecken mussten. Dass wir trotzdem so gut zusammenhalten und das Mannschaftsgefüge ein so starkes ist, beeindruckt mich total. Auch die sportlichen Erfolge unserer Herrenmannschaften werden uns für die kommende Saison viele großartige gemeinsame Heimspiele bescheren, die ich einfach miterleben möchte. Gerade stelle ich meine geliebte Mannschaft, meinen geliebten Verein an erste Stelle, stelle den Traum von einer höherklassigen Mannschaft hinten an und möchte ein weiteres Jahr für die VSG versuchen, das bestmögliche rauszuholen. Mit der Entscheidung bin ich sehr glücklich.“

Kathleen Warobiow ist auch mal unzufrieden mit einem Spielverlauf. Foto: Lobeca/Wolf Gebhardt

Achtmal wertvollste Spielerin

Das Team schätzt sich glücklich, denn Warobiow ist aus der Mitte nicht wegzudenken. Ein großer Stein ist den Verantwortlichen vom Herzen gefallen, denn die Libera ist eine der wichtigsten Positionen in der Mannschaft. Achtmal wurde sie zum MVP der 22 Saisonspiele geehrt.

Anzeige

„Wir haben es bis zum bitteren Ende durchgezogen“

Und doch hängt bei der 22-Jährigen noch etwas hinterher – die verkorkste Saison im vergangenen Jahr. Viele hatte man sich vorgenommen, wollte die Regionalliga mitgestalten. Der sportliche Abstieg tat sein Übriges. „Die vielen Rückschläge in der letzten Saison – seien es Verletzungen, Niederlagenserien oder Trainerwechsel – haben vieles von der Mannschaft und damit von jeder einzelnen verlangt. Trotzdem haben wir es bis zum bitteren Ende durchgezogen und uns sogar immer mehr gesteigert. Es tat gut, auch von Zuschauern und Vereinsmitgliedern zu hören, dass Fortschritte erkennbar sind und wir uns in der Saison gut entwickelt haben. Das macht viel Mut für die kommende Saison. Auf Spielerinnensuche sind wir nach wie vor, denn wenn wir eines aus der letzten Saison gelernt haben: ein voller Kader ist – verbunden mit Verletzungsrisiken – essentiell. Aktuell müssen wir noch die Daumen drücken, dass die vielen Blessuren und Verletzungen aus der letzten Saison ausreichend auskuriert werden können, damit im September wieder möglichst viele fit an den Start gehen können“, sagt Warobiow.

Jubel beim Spiel von Kathleen Warobiow. Foto: Lobeca/Wolf Gebhardt

Nicht mehr so blauäugig

Sie blickt nach vorne, weiß mit ihren Teamkameradinnen nun, worauf sie achten müssen. Die “zweite Chance“ wollen sie deshalb nutzen. „Vorteilhaft ist auf jeden Fall, dass wir diesmal wissen, was in der Saison auf uns zukommen wird. Wir kennen die Gegner, haben uns an die schnelle Spielweise gewöhnt und wissen nun, was wir zu leisten in der Lage sein sollten. Ziel sollte auf jeden Fall sein, mit viel mehr Spaß und weniger Verbissenheit in die Spiele zu gehen. Ich bin davon überzeugt, dass wir unsere Chance nutzen werden. Wir geben jetzt alles in der Vorbereitung und werden in der Saison 2023/24 ein regionalligataugliches Team sein“, so die Studentin abschließend.

Gefällt Dir unsere journalistische Arbeit?

Dann unterstütze uns hier mit einem kleinen Beitrag. Danke.

- Anzeige -