Lübeck – Endlich Heimspiel für die Zweitvertretung der VSG Lübeck, die am vergangenen Wochenende zunächst auswärts in die neue Regionalligasaison startet und beim Vorjahreszweiten Eimsbütteler TV 0:3 (18:25, 22:25, 16:25) unter Interimscoach Michael Kalms unterlagen. Most valuable Player (MVP) wurde überraschenderweise das Lübecker Volleyballurgestein Jürgen Witte.
Thole zunächst auf der Bank
Die VSG startete mit Neuzugang Philip Weiß und Niko Melchert auf der Außenannahmeposition und Moritz Krause auf der Diagonalposition. Die Mitten wurden durch Mattis Neumann und Vitalij Rybke gestellt. Urgestein Witte spielte die Bälle zu. Als Libero fungierte Andreas Trabhardt. Entgegen aller Annahme spielte der ETV fast ausschließlich mit seinem jugendlichen Nachwuchs und der frühere Vize-Weltmeister im Beachvolleyball von 2019 Julius Thole nahm auf der Bank Platz.
ETV bringt Polster nach Hause
Der erste Satz machte den wesentlichen Unterschied zur Verbandsliga für den Aufsteiger schnell deutlich, als dass der erhöhte Aufschlagsdruck zu ungenaueren Annahmen führte. Zuspieler Witte war ab dem ersten Punkt gefordert und versuchte alle Angreifer gut in Szene zu setzen, was ihm zeitweise zusammen mit Krause gut gelang. Jedoch setzte der ETV auch gekonnt seine Mittelangreifer ein, wonach zum Aufschlagsdruck und noch eine gute Passverteilung kam. In der Summe feuerten die Ergänzungsspieler der VSG Lübeck ihre “Starting-Six“ lautstark an und ließen alle Außenstehenden auf ein gutes Innenklima schließen. Nach einem größeren Punktepolster beim Stand von 10:17 aus Lübscher Sicht nahm der ETV das Tempo heraus und der Satz ging deutlich zu Gunsten des Heimteams mit 25:18 aus.
Lübecker Führung und Kopf-an-Kopf-Rennen
Der zweite Satz startete mit einer unveränderten VSG-Aufstellung und die Gäste lagen zwischenzeitlich sogar mit 18:16 in Front, da sich Unkonzentriertheiten auf Seiten des ETV einschlichen. Beim Stand von 13:16 aus ETV-Sicht wurde der Unterschiedsspieler Thole eingewechselt und schlug vor allem Zuspieler Witte mehrmals über die Finger bis zu einem Stand von 19:18 für Lübeck. Darauf reagierte Interimscoach Kalms mit einem Doppelwechsel, indem er den Block mit Diagonalangreifer Malik Öztürk verstärkte und das Zuspiel durch Christian Piontek ersetzte, die beide einen gelungenen Einstand in der Regionalliga hinlegten. Das Time Out beim Stand von 22:22 machte das Kopf-an-Kopf-Rennen um den Satz deutlich. Nichtsdestotrotz machten Thole und der zuvor eingewechselte Kalle Pieper den Satzgewinn für den ETV perfekt.
Klares Ding im dritten Satz
Der dritte Satz ging klar mit 25:16 zugunsten des Eimsbütteler TV aus. Auch die Einwechselung von Alexander Beitz und Steffen Garbers zu Satzbeginn beim Aufsteiger änderte am Ausgang nichts.
Premiere in der Hansestadt
Nun gilt es die festgestellten Verbesserungspotentiale in positive Energie umzuleiten, um beim ersten Dreierspieltag der VSG Lübeck mit den jeweiligen Erstvertretungen der Frauen und Männern ein wahres Volleyfest in Lübeck zu entfachen.
Dabei machen die 2. Männer aus der Hansestadt um 13 Uhr den Aufschlag gegen keinen geringeren als den Aufstiegsfavoriten der TuS H/M Kiel, die mit ihrer Social-Media- Abteilung deutlich machen, welchen Anspruch man in dieser Saison verfolgt, jedoch beim ersten Saisonspiel mit 0:3 gegen den MSV Pampow verlor und ordentlich Wut im Bauch hat. Die Zweivertretung der Gastgeber möchte im Landesverbandsduell jedoch zeigen, dass ihr etabliertes Ziel der Regionalligasaison als souveräner Verbandsligameister der Vorsaison keinesfalls aus der Luft gegriffen ist. Einige Spieler fehlen noch krankheits- und urlaubsdingt. Auch Trainer Thomas Kranz verweilt im wohlverdienten Frankreich-Urlaub.
Nach der VSG-Reserve starten um 16 Uhr die Frauen in der Regionalliga Nord gegen den Wiker SV und das Aushängeschild des Clubs hat seinen Heimspielauftakt in der 3. Liga um 19 Uhr gegen Chemie Volley Mitteldeutschland, die beide einen fulminanten Saisoneinstieg verbuchten.
Die Thomas-Mann-Halle wird möglicherweise in einen Hexenkessel verwandelt und vielerlei Highlights warten auf Zuschauer. Ganz Lübeck freut sich also auf ein Spektakel der Extraklasse.