Lübeck – Vier Punkte aus zwei Spielen fuhr die VSG Lübeck am vergangenen Wochenende in der Frauen-Regionalliga Nord ein. Am Sonnabend ging es auswärts gegen den Kieler TV, wo man bei der 2:3 (25:23, 18:25, 30:28, 27:29, 7:15)-Niederlage einen Zähler mitnahm und am Sonntag folgte das Heimspiel gegen den Schweriner Nachwuchs, wo beim 3:1 (21:25, 25:8, 25:12, 25:19)-Sieg gleich drei Punkte gab. Und dennoch: Der Abstieg ist rein rechnerisch nicht mehr zu schaffen. Nach dem Aufstieg im vergangenen Sommer können die Lübeckerinnen die neue Saison jetzt schon planen – und zwar wieder in der Verbandsliga.
In der Crunchtime voll da
„Das Spiel gegen Kiel war vermutlich das intensivste Volleyballspiel, das ich bisher gespielt habe“, fasste Außenangreiferin und spätere MVP Clara Demgensky die Partiezusammen. Der erste Satz gestaltete sich ausgeglichen. Beide Mannschaften setzten sich zwischenzeitlich leicht ab, durch eine konzentrierte Leistung am Satzende behielten die Lübeckerinnen die Oberhand in der Crunchtime und gewannen diesen.
Chaos bringt durcheinander
Mit Rückenwind aus dem Satzgewinn ging es dann in den zweiten Durchgang, nur um sich kurz nach dem Anpfiff des Satzes in einer leicht chaotischen Situation vorzufinden: Auf dem Aufstellungszettel wurden die Mittelblock- und die Außenangriffsposition vertauscht. Das gewohnte System war nicht mehr spielbar, neue Absprachen mussten getroffen werden. Schnell lag man mit 2:7 hinten. Zwischenzeitlich kämpfte man sich durch gut platzierte Angriffe und Blockaktionen wieder an die Kielerinnen heran, gab diesen Satz jedoch mit 18:25 ab.
„Wir haben endlich bewiesen, dass auch wir siegreich aus einer Crunchtime gehen können.“
Satz Nummer drei und vier sollten sich dann als echte Krimis erweisen. Der offene Schlagabtausch zwischen den beiden Teams war geprägt von guten Netzaktionen. „Vor allem die Außenangreifer haben gute Angriffe die Linie runter oder diagonal gesetzt oder den Block so angeschlagen, sodass für uns ein Punkt bei raussprang“, erklärt Mittelblockerin Kim Kieselbach das starke Angriffsspiel. Demgensky war nach dem 30:28-Sieg im dritten Satz zurecht stolz auf ihre Mannschaft: „Wir haben endlich bewiesen, dass auch wir siegreich aus einer Crunchtime gehen können.“
Drei Matchbälle nicht genutzt
Der vierte Satz gestaltete sich genauso spannend wie der Satz zuvor. Die VSG-Frauen erspielten sich drei Matchbälle, verwerteten diese aber nicht, sodass der Satz nach 36 Minuten mit 29:27 an die Kiel ging.
Luft war raus
Im entscheidenden fünften Satz war dann bei den Marzipanstädterinnen, die mit dezimiertem Kader und ohne große Wechselmöglichkeiten angereist waren, die Luft raus. Mit 7:15 sicherten sich die Kielerinnen nach zweieinhalb Stunden den Tiebreak und zwei Punkte. Die VSGlerinnen entführen einen Punkt aus der Landeshauptstadt und können sich über ein gelungenes Spiel freuen.
Heimsieg gegen Schwerin
Einen Tag später kam dann Schwerins Nachwuchs in die Hansestadt. „Vielen steckte noch das harte Match vom Vortag in den Knochen und wir sind es zudem nicht gewohnt, gegen schwächere Gegner zu spielen“, fasste Libera Kathleen Warobiow den ersten Satz gegen Schwerin zusammen. Die starken Netzaktionen vom Vortag fand man nur sporadisch und so ging der erste Satz mit 25:21 an den stark aufspielenden Schweriner SC. Im zweiten Satz fanden die Lübecker Frauen wieder zur gewohnten Spielstärke zurück und dominierten mit starken Aufschlägen und Angriffsdruck den Durchgang. Der dritte und vierte Satz verliefen ähnlich dominant und am Ende wanderten drei Punkte auf das Konto der Lübeckerinnen. „Jetzt heißt es, den Schwung aus diesem Erfolg mit in das nächste Spiel zu nehmen – wir sind aktuell gut drauf, das werden nicht die letzten Punkte für uns gewesen sein“, ist MVP Warobiow zuversichtlich.