Lübeck – Vor einer Woche traf sich der schleswig-holsteinische Nachwuchs in Eutin, um die Landesmeister der U13 (Jahrgang 2011 und jünger) auszuspielen. Die VSG Lübeck hatte sich gleich mit vier Teams, je zwei bei den Mädchen und Jungen, qualifiziert.
In der Altersklasse U13 gibt es einige Sonderregelungen im Vergleich zum „richtigen“ Volleyball: Gespielt wird 3 vs. 3 auf einem 6 m x 6 m großen Feld („normal“: 6 vs. 6 auf 9 m x 9 m), außerdem ist das Netz mit einer Höhe von 2,10 m etwas niedriger. Hinzu kommt die sogenannte Portugal-Regel, bei der nach je zwei Aufschlägen der Aufschläger gewechselt wird.
Der Ausrichter, PSV Eutin, hat eine wundervolle Veranstaltung auf die Beine gestellt: Das Einlaufen aller Teams mit Nebelmaschine und die gemeinsame Siegerehrung der Jungs und Mädchen machten die Landesmeisterschaft zu einem echten Saisonhighlight.
VSG-Mädels zeigen eine tolle Leistung
Bei den Mädchen zogen bereits vor der LM einige Teams ihre Teilnahme zurück, sodass am Sonnabend nur noch vier Teams um den Titel kämpften: TSB Flensburg, VC Bad Oldesloe (VCBO) sowie die beiden Lübecker Mannschaften. Eine Medaille war der VSG also schon vor Spielbeginn sicher.
Die zweite Mannschaft des Lübecker Volleyballnachwuchses bestand nur aus U12-Spielerinnen, die erst im Laufe der Saison zum Volleyball ohne Fangen gekommen sind – in der U12 ist das Fangen des Balles teilweise noch erlaubt. Johanna Gerdelmann, Svea Schulz und Nora Mußmann wollten also vor allem Spaß haben und ihr Bestes geben. Dies taten sie und stellten sich gegen gute Aufschläge von Flensburg und Lübeck 1 mutig in die Annahme. Dass beide Spiele verloren wurden, war kein Grund zur Traurigkeit, hatte man doch alles gegeben. Im letzten Spiel ging es dann gegen den VC Bad Oldesloe, der ebenfalls seine ersten beiden Spiele verlor, um die Bronzemedaille. Die drei Mädels aus Lübeck hielten in beiden Sätzen sehr gut mit, zeigten einen tollen Spielaufbau und mussten sich knapp (21:25, 18:25) geschlagen geben. Somit ein guter vierter Platz für die VSG 2.
Die erste Mannschaft gewann das erste Spiel gegen die eigene zweite souverän (25:6, 25:11) und rief eine ähnlich starke Leistung gegen VCBO ab (25:15, 25:12). Pia Großmann, Mara Held, Karlotta „Lotta“ Neumann und Helena Nowroth spielten einen sehr schönen Volleyball mit gutem Spielaufbau und variablem, überlegtem Angriffsspiel. Auch die ein oder andere Sprungangabe wurde im Wettkampf eingesetzt. Silber war nach den zwei Siegen bereits sicher, nun wollte man sich aber die Goldmedaille schnappen.
Im Finale gegen die Flensburgerinnen zeigte sich die Nervosität der VSG-Mädels Die Spielweise der Flensburgerinnen war hingegen konstant und nahezu fehlerfrei, so dass der erste Satz mit 16:25 endete. Im zweiten Satz spielten die Mädchen der VSG wie ausgewechselt und gingen souverän mit 11:3 in Führung. Doch die TSB-Mädels drehten noch einmal auf und auf der Lübecker Seite wollte es einfach nicht mehr funktionieren. 21:25 aus Lübecker Sicht und damit Silber. Nach der ersten Enttäuschung über die zum Greifen nahe Goldmedaille konnten sich die vier Mädchen dann aber auch über den Gewinn der Silbermedaille freuen.
VSG-Jungs dominieren das Teilnehmerfeld
Anders als bei den Mädchen waren alle acht Teams der Jungen zur Landesmeisterschaft angereist: Husumer SV, TuS Busdorf, TSB Flensburg 1, TSB Flensburg 2, PSV Eutin, VC Bad Oldesloe sowie die beiden Mannschaften der VSG Lübeck.
VSG 2, „nur“ als fünfter für die Landesmeisterschaft qualifiziert, wollte unbedingt das Halbfinale erreichen und, wenn alles gut lief, vielleicht auch mit einer Medaille nach Lübeck zurückkehren. Erste Ernüchterung gab es dann allerdings schon am Vortag: Martin war krank geworden, somit mussten Florian Schäfer, Pablo Serani und Finn Roden ohne Auswechselspieler die fünf Spiele bestreiten. Gleich im ersten Spiel trafen sie auf den Ausrichter PSV Eutin. Die Spiele in der Saison waren immer knapp, häufig über drei Sätze und auch diesmal sollte sich das Spiel zu einem echten Krimi entwickeln. Leider mit dem besseren Ende für Eutin (22:25, 23:25). Um das Halbfinale sicher zu erreichen, mussten die drei Jungs die nächsten beiden Spiele gewinnen. Das taten sie auch souverän (25:20, 25:18 vs. VCBO, 25:7, 25:9 vs. Flensburg 2).
Im Halbfinale wartete dann die eigene erste Mannschaft, die an diesem Tag eine Nummer zu groß war. Schnell war das Spiel abgehakt und es hieß: Voller Fokus auf das Bronzematch! Auf der anderen Netzseite wartete der TSB Flensburg 1, letztjähriger Vizemeister. Die Lübecker spielten sehr konzentriert, agierten mutig im Angriff und Aufschlag und waren flink in der Abwehr. Mit 25:17 und 25:21 sicherte sich VSG 2 die Bronzemedaille.
Die erste Mannschaft hatte sich zum Ziel gesetzt, den Landesmeistertitel zu verteidigen. 2022 gewann die männliche U13-Mannschaft in eigener Halle in einem spektakulären Finale gegen Flensburg. In der Vierergruppe trafen die Jungs zunächst auf Husum und Busdorf – zwei ungefährdete Siege (25:6, 25:9 und 25:5, 25:17). Das letzte Gruppenspiel gegen Flensburg um den Gruppensieg sollte dann eigentlich ein Highlight der Vorrunde werden. Doch Tom Zepuntke, Hannes Ritter, Chris Boldt, Conner Boldt und Leif Nekola ließen den Flensburgern keine Chance ins Spiel zu kommen. Mit einem deutlichen 25:11 und 25:10 sicherte sich VSG 1 den Gruppensieg und traf im Halbfinale auf die eigene zweite Mannschaft. Wie erwartet schlug die VSG 1 die VSG 2 (25:12, 25:10).
Im Finale wartete dann der PSV Eutin. Mit lautstarker Unterstützung aller drei spielfreien VSG-Teams sowie mitgereister Zuschauer und Eltern zeigten die Jungs ihre beste Leistung des Turniers. Mutige Aufschläge, ein sehr gutes Positionsspiel sowie ein gutes Auge im Angriff mit einer konsequenten Chancenverwertung sicherten das 25:3 (!) im ersten Satz. Die Eutiner, merklich überrascht, versuchten sich in Satz 2 ins Spiel zurückzukämpfen, hatten gegen die starken Lübecker Jungs jedoch keine Chance. Mit 25:8 holten sie den zweiten Satz und den Landesmeistertitel in die Marzipanstadt.
Alle vier Mannschaften sind für das Spielfest – quasi die norddeutschen Meisterschaften – am 27. und 28. Mai in Hamburg qualifiziert.
„Ein besonderer Dank geht an dieser Stelle an Feray und Anna Lena. Letztes Jahr gewannen sie selbst den Landesmeistertitel in der U14, in diesem Jahr stehen die beiden 13- und 14-Jährigen bereits als Trainer an der Seitenlinie und unterstützen tatkräftig im Training. Das ist nicht selbstverständlich und wir sind sehr stolz auf euch“, sagt Anna Kuptz von der VSG Lübeck.