Lübeck – Am vergangenen Sonnabend machten sich die Frauen der VSG Lübeck voller Vorfreude und hochmotiviert auf den Weg nach Pampow zum zweiten Auswärtsspiel in der Regionalliga Nord. Nach den Niederlagen in Parchim und zu Hause gegen Norderstedt, hatte man sich auf die Fahne geschrieben, sich die nächsten Punkte zu sichern. Das Abschlusstraining am vergangenen Donnerstag stimmte euphorisch, denn insbesondere die Abstimmung zwischen Zuspiel und Angreiferinnen funktionierte einwandfrei. Letztlich sollte es in einem Spiel mit Höhen und Tiefen durch eine Niederlage erst im fünften Satz zu immerhin einem Punkt reichen. Gegen den MSV gab es eine knappe 2:3 (25:23, 14:25, 25:21, 14:25, 10:15)-Niederlage.
Mentaltraining vor dem Spiel sorgt für Kanalisierung der eigenen Stärken
Da es den Lübeckerinnen in Parchim unter anderem an mentaler Stärke fehkte, startete die Kabinenansprache dieses Mal auf eine besondere Art und Weise: Diagonalangreiferin Mercedes Rutsch führte die Mannschaft durch eine mentale Imagination, um zur inneren Ruhe zu finden, sowie den Fokus auf die eigenen Stärken zu lenken. Trainer Michael Kalms forderte seine Spielerinnen auf, den eigenen Spielaufbau zu stabilisieren, damit die Gegnerinnen unter Druck zu setzen und deren Angriff zu erschweren.
Trainingsarbeit macht sich in erfolgreichem erstem Satz bezahlt
Mit 30 Minuten Verspätung aufgrund eines vorangehenden Spieles starteten die beiden Teams um 19.30 Uhr in Pampow in ihr viertes Saisonspiel in der Regionalliga. Im ersten Satz begegneten sich die beiden Mannschaft auf Augenhöhe und lieferten sich ein spannendes, hartumkämpftes Spiel um den ersten Satzgewinn. Libera Kathleen Warobiow, MVP des Spiels, konnte zusammen mit ihren Mitspielerinnen sowohl Annahme als auch Abwehr gezielt zur Zuspielerin bringen, wodurch die Angreiferinnen mit guten Pässen gekonnt in Szene gesetzt wurden. Mannschaftführerin Anna Kuptz führt an: „Das vermehrte Training von Hinterfeldangriffen hat sich bezahlt gemacht, wodurch wir mehr Variabilität im Angriff generieren konnten.“ Mit Mut und Können sicherten sich die Lübeckerinnen in 23 Minuten den ersten Satz mit 25:23.
Einbruch in Satz Nummer zwei
Hochmotiviert ging es in den zweiten Satz, in dem die Pampowerinnen jedoch mit deutlichem Vorsprung davonzogen. Die VSG Lübeck legte sich im Spielaufbau selbst Steine in den Weg, weder Annahme noch Abwehr gestalteten sich präzise, noch war der Angriff kreativ genug, um den gegnerischen Block auszuspielen. Johanna Schilke bemerkte zudem, dass „das Timing der gegnerischen Mitten einfach richtig gut war und sie unserem Mittelblock das Leben schwer gemacht haben“. Dadurch erreichte die Heimmannschaft oftmals den Vorteil, dass auf den Außenpositionen lediglich ein Einerblock gegen sie stand. Die Lübeckerinnen kämpften sich zwar zurück ins Spiel, doch der der anfängliche Einbruch wurde jedoch nicht aufgeholt. So ging dieser Abschnitt mit 25:14 an Pampow.
Refokussierung auf eigenen Spielaufbau im dritten Satz
Erfreulicherweise ging die VSG mit neu gewonnenem Elan in den dritten Durchgang und spielte erneut ihre Stärken aus. Wie im ersten Satz lieferten die Frauen aus Lübeck ein Spiel, das ganz klar zeigt, dass sie vom Niveau her in der Regionalliga richtig aufgehoben sind. Der Satz ging mit 25:21 an die Gäste, die sich somit den ersten Punkt in diesem Auswärtsspiel vorab sicherten.
Chance auf ersten Auswärtssieg in durchwachsenem viertem Satz verpasst
Mit dem vierten Satz wollte man aus Lübecker Sicht also das Spiel siegreich beenden. Doch spätestens in der Mitte dieses Satzes ließ man die Pampowerinnen wegziehen. Kleine Unstimmigkeiten im eigenen Spiel und zu wenig Variabilität im Angriff sorgten dafür, dass die Lübeckerinnen den Rückstand nicht mehr aufholten. Der Satz ging erneut mit 25:14 an Pampow.
Später Einstieg in den Kampf um den Sieg im fünften Satz
Der Spielausgang sollte nun also mit dem fünften Satz fallen. Wieder starteten die Gegnerinnen besser in den Satz, doch die Lübeckerinnen ließen sich nicht beirren. Mit zunehmender Abstimmung und Willenskraft kämpften sie sich zurück ins Spiel. Am Ende reichte es allerdings nicht und auch dieser Satz ging mit 15:10 an die Mecklenburgerinnen.
Nicht zwei Punkte verloren, sondern einen Punkt gewonnen
Es lässt sich klar zusammenfassen, dass die Lübeckerinnen ein gutes Spiel ablieferten und Pampow in weiten Teilen auf Augenhöhe begegnet sind, was als Aufsteiger eine respektable Leistung ist. Laut Diagonalangreiferin Mercedes Rutsch ist „die Stimmung auf dem Feld konstant gut gewesen und die Mannschaft hat sich gegenseitig unterstützt“. Das Mentaltraining hat sich bezahlt gemacht und mit einem Punkt aus diesem Fünf-Satz-Spiel geht die Mannschaft in das erste spielfreie Wochenende der Saison. Man wird sich weiter auf die eigenen Stärken konzentrieren, um in zwei Wochen mit voller Kraft in das Auswärtsspiel gegen Elmshorn zu gehen.
Die Tabelle
Platz | Team | Spiele | Sätze | Punkte |
1 | 1. VC Stralsund II | 5 | 15:2 | 15 |
2 | VG WiWa Hamburg | 4 | 10:6 | 9 |
3 | MSV Pampow | 4 | 11:7 | 8 |
4 | VG Elmshorn | 3 | 8:3 | 7 |
5 | 1. VC Parchim | 4 | 8:6 | 7 |
6 | 1. VC Norderstedt | 2 | 6:0 | 6 |
7 | Wiker SV | 4 | 8:8 | 5 |
8 | SV Warnemünde | 4 | 7:9 | 5 |
9 | VSG Lübeck | 4 | 5:10 | 4 |
10 | VT Hamburg | 3 | 5:7 | 3 |
11 | Schweriner SC III | 2 | 1:6 | 0 |
12 | Kieler TV | 3 | 1:9 | 0 |
13 | GW Eimsbüttel | 4 | 0:12 | 0 |