Hamburg – Alexander Zverev hat es geschafft: der deutsche Tennis-Star gewinnt erstmals sein Heimturnier. Bei den Hamburg European Open triumphierte der 26-Jährige und holte als erster Deutscher seit Michael Stich vor 30 Jahren den Titel am Rothenbaum. Auch im Doppel war ein deutsches Team erfolgreich. Bei den Damen blieb ein einheimischer Triumph jedoch aus
Noha Akugue zu nervös
Denn die Reinbekerin Noma Noha Akugue verpasste vor heimischem Publikum die erhoffte Sensation. Die Wild Card-Inhaberin unterlag im Finale des WTA 250-Turniers der Niederländerin Arantxa Rus, an Nummer sieben gesetzt, mit 0:6 und 6:7. Im ersten Satz agierte Akugue ungemein fahrig und nervös, wirkte verkrampft und gab den Durchgang nach nur 24 Minuten ab. Unterstützt von den Zuschauern am Rothenbaum bäumte sich die 19-Jährige im zweiten Satz aber auf, wehrte bei 4:5 zwei Matchbälle ab und kam in den Tiebreak. Hier setzte sich die Routine der erfahrenen Rus dann durch und sie entschied das Spiel für sich.
Für Noha Akugue sollte es aber kein Grund zu grämen sein. Nach starken Leistungen und einem klaren Sieg im Halbfinale gegen die Russin Shnaider (6:3, 6:3) klettert die deutsche Hoffnung um 65 Plätze auf Platz 142 der Weltrangliste
Krawietz/Pütz siegen im Doppel
Nach zwei Finalteilnahmen in München und Stuttgart hat das deutsche Doppel Kevin Krawietz und Tim Pütz erstmals ein Turnier gewonnen. Das Duo aus Coburg und Frankfurt besiegte im Finale das belgische Doppel Sander Gille/Joran Vliegen mit 7:6 und 6:3. Für Pütz war es nach 2021 (damals mit dem Australier Michael Venus) der zweite Sieg in Hamburg. Für den zweimaligen Grand Slam-Champion Krawietz war es der erste Triumph am Rothenbaum
Zverev erfüllt sich Traum
Den goldenen Abschluss aus deutscher Sicht setzte dann am Sonntagnachmittag Alexander Zverev. Der 19. der Weltrangliste rang den Serben Laslo Djere mit 7:5 und 6:3 nieder, gewann das 20. Turnier seiner Karriere und erstmals in seiner Heimatstadt.
Eng war die Partie vor allem zu Beginn, beide Spieler brachten bis zum 4:4 im ersten Satz ihre Aufschlagspiele relativ locker durch. Dann musste Zverev erstmals zittern, wehrte aber vier Breakbälle von Djere ab und brachte seinen Aufschlag durch. Beim Stand von 5:6 aus seiner Sicht wackelte dann der erste Aufschlags des 28-Jährigen und Zverev nutzte seinen zweiten Satzball zum 7:5.
Im zweiten Durchgang schaffte Zverev das frühe Break zum 3:1, doch Djere kam wieder heran, verkürzte aus seiner Sicht auf 3:4. Das zweite Break des Satzes brachte dann die Vorentscheidung, vom 5:3 erholte sich Zverevs Kontrahent nicht mehr. Nach 110 Minuten verwandelte Zverev den ersten Matchball und über seinen ersten Sieg beim ATP 500.
Im Halbfinale hatte Zverev den Franzosen Arthur Fils in zwei Sätzen geschlagen. Dieser hatte Topfavorit Caspar Ruud im Viertelfinale deutlich besiegt.