Berkenthin – Diesjähriger Ausrichter des traditionellen Herbstgespräches war der Kreissportverband (KSV), er lud in das Sportzentrum nach Berkenthin ein. Der Vorsitzende, Carsten Engelbrecht, begrüßte in seiner Eröffnungsrede die rund 70 Gäste. Insbesondere freute er sich, den Landrat Dr. Christoph Mager, den Kreispräsidenten Meinhard Füllner sowie die Vorsitzende des Sozial-, Bildungs- und Kulturausschusses des Kreises, Gitta Neemann-Güntner, willkommen zu heißen. Da es an diesem Abend rund um das Thema Sport ging, reisten ebenfalls Barbara Ostmeier, MdL Sportpolitische Sprecherin CDU, und Kathrin Wagner-Bockey, MdL Sportpolitische Sprecherin der SPD, an.
Engelbrecht lobte die gute Zusammenarbeit mit der Kreisverwaltung und bedankte sich bei dieser für die Gelder, die den Vereinen im Rahmen der Sportförderung jedes Jahr zur Verfügung gestellt werden. Für die Bereitschaft der Kreisfraktionen bedankte sich der Vorsitzende ebenfalls. Gerade in den letzten Wochen haben viele Gesprächstermine stattgefunden. Der Konsolidierungsvertrag des Kreises wird nun zum Ende des Jahres auslaufen, so dass auch der KSV hofft, dass die Mittel für die Sportförderung angehoben werden. Gerade die seit Jahren nicht zur Verfügung stehenden Mittel für investive Maßnahmen sind dem KSV-Vorstand ein großes Anliegen. Ein entsprechender Antrag wurde an den Kreis Herzogtum Lauenburg gestellt. Nun bleibt abzuwarten, wie die abschließende Entscheidung des Kreistages am 6. Dezember ausfallen wird. Denn nicht nur die Mittel für investive Maßnahmen fehlen, auch die Höhe der Bezuschussung für die haupt- und nebenamtlichen Übungsleiter bedarf einer Überarbeitung.
Weiter nahm er Bezug auf den allgemeinen „Wandel des Sports“ beziehungsweise der Sportvereine. „Die Sportvereine stehen immer neuen Herausforderungen gegenüber, die es zu bewältigen gilt“, so Engelbrecht. Hier möchte der KSV seinen Vereinen mit Rat und Tat zur Seite stehen und Unterstützung leisten, wo es möglich ist. Eine Reihe von Fortbildungen, auch für Vorstände, werden vom Kreissportverband angeboten, um Vereine personell fit zu machen. „Es ist toll, dass dieses stetige Angebot für die Vereine immer mehr angenommen wird.“ Insbesondere freute er sich, den Vereinen an diesem Abend ein neues, kostenloses Angebot für Vereine vorstellen zu können.
Das Projektteam des Landessportverbandes, Kristina Lorenzen und Julian Brede, geben einen Einblick in das Projekt „Mit Rückendeckung zum Ziel, Beratung bieten, Zukunft gestalten“.
Unterstützt wurde das Team zudem von zwei Prozessbegleitern, Otto Baur und Christoph Blöh, die in diesem Jahr erfolgreich die Qualifizierungsreihe durchlaufen haben. Angesprochen auf den Mehrwert der Beratung für die Vereine konstatierte Blöh: „Der Mehrwert ist die Unterstützung von Berater/innen aus der Praxis. Die ausgebildeten ProTiS-Berater/innen verfügen über eine umfassende Ausbildung und das nötige Hintergrundwissen, um sich in die Fälle aus der Vereinspraxis hineinzuversetzen, so dass eine Beratung auf Augenhöhe stattfinden kann. Damit ist der Grundstein für eine erfolgreiche Beratung gegeben.“
Durch die Prozessberatung werden dem Verein keine Ratschläge erteilt oder vorgefertigte Lösungen präsentiert, vielmehr wird individuell auf die jeweiligen Bedarfe und Strukturen eingegangen. Die Berater/innen stellen dabei den Rahmen und die zeitliche Ressource zur Verfügung, damit der Verein Lösungen selbstständig und zufriedenstellend erarbeiten kann. Diese Herangehensweise stellte zu Beginn selbst für die ausgebildeten ProTiS-Berater/innen eine Umstellung dar.
Baur verdeutlichte: „Seit nun mehr aIs 43 Jahren bin ich in der Fachberatung tätig und habe einiges sehen und erleben dürfen. Durch die Qualifizierungsreihe erhielt ich jedoch einen ganz anderen Zugang zur Beratung, den ich nicht nur im beruflichen, sondern auch im privaten Kontext verwenden kann. Menschen dabei zu begleiten, selber Lösungen zu finden und für die Schaffung der optimalen Arbeitsatmosphäre zu sorgen, bereitet mir sehr viel Spaß. Selbstverständlich kann ich aber auch meine Berufserfahrungen und Qualifikationen in die einzelnen Beratungssituationen mit einbringen.“
In einer sich anschließenden Diskussions- und Fragerunde mit Vertreter/innen aus Sport und Politik, den beiden Prozessbegleitern sowie dem Projektleitungsteam, wurde den Gästen Zeit und Raum geschaffen, um mögliche Fragen zu stellen.
Die beiden sportpolitischen Landessprecherinnen ihrer Parteien, Kathrin Wagner-Bockey und Barbara Ostmeier, begrüßten die neuen Wege des Landessportverbandes in der Unterstützung der Vereine. „Das Projekt des Landessportverbandes „Mit Rückendeckung zum Ziel, Beratung bieten und Zukunft gestalten“ ist ein tolles neues Modell, um den Vereinen eine direkte Unterstützung zu bieten.“ Von beiden wurde das hohe Engagement des KSV Herzogtum Lauenburg im Kreis und auf Landesebene gelobt und nicht nur in diesem Projekt.
Auch der Landrat, Dr. Mager, bekräftigte die Wichtigkeit des Ehrenamtes im Sport. „Der Sport ist in unserer Gesellschaft ein wichtiges Standbein.“ Er hatte Verständnis für die finanziellen Wünsche des Sports, aber bat zu bedenken, dass nicht alles umsetzbar ist. Vorbildlich in der Zusammenarbeit zwischen zwei Vereinen sprachen die Vorsitzenden des TSV Berkenthin, Andreas Weber, und der Berkenthiner Schützengilde, Martin Dohrendorf, über die gemeinsame Nutzung der Sportstätte in Berkenthin, die ihre beiden Vereine dem Forum vorstellten. Hier gibt es ein harmonisches Miteinander der Gemeinde und aller Organisationen des Ortes.