Bargteheide – Enttäuschte Gesichter noch lange nach dem letzten Buzzer: Die TSV Bargteheide Bees haben ein Schlüsselspiel im Kampf um den Klassenerhalt in der 2. Regionalliga Nord verloren. Gegen den SC Rist Wedel II mussten sich die Bienen nach einer verpatzten Schlussphase 75:84 (36:40) geschlagen geben.

Ein Sieg war Pflicht – für beide Teams. Denn Schlusslicht Bargteheide empfing die punktgleichen Wedeler. Ein Erfolg zählte also beinahe doppelt. Für die Bees bot sich die Chance, endlich die rote Laterne abzugeben. Und die Gastgeber konnten nicht nur in Bestbesetzung antreten, sie hatten auch noch einen Neuzugang dabei: Fabian Kleveman wurde bereits in der Winterpause nachgemeldet (die Wechselfrist war am 31. Januar abgelaufen). Weil der Center aber so lange verletzt war, konnte er jetzt erst auflaufen.

Der 24-Jährige spielte bereits in der Jugend für Bargteheide, schaffte dann den Sprung zu den BBC Rendsburg Twisters in die 1. Regionalliga und gehörte dort bis zum Sommer zur festen Rotation. Wegen verschiedener Verletzungen verließ er die Twisters dann. Nun will er seinem Heimatverein unbedingt helfen, die Klasse zu halten.

Auch Wedel konnte aus dem Vollen schöpfen und kam unter anderem mit drei der besten NBBL-Spieler der Piraten Hamburg nach Bargteheide: Emil Marshall (auch im Profikader der Hamburg Towers), Aleksander Postic und Linus Hoffmann.

Das erste Viertel zeichnete sich durch einige Unsicherheiten auf beiden Seiten aus. Wedel lag von Beginn an knapp vorne, ohne jedoch überzeugen zu können. Das taten auch die Bees nicht – vor allem, weil sie zu viele einfache Punkte unter dem Korb liegen ließen. Das besserte sich dann zunächst im zweiten Spielabschnitt. Bargteheide drehte die Partie, Wedel blieb dank vier Dreiern jedoch dran. Und nutzte die erneute Schwäche der Bees von der Freiwurflinie (ingesamt 7/17, 41,2%), um mit einer knappen Führung in die Pause zu gehen.

Vor dem dritten Viertel nahmen sich die Bargteheider einiges vor, schließlich lagen sie trotz einer schwachen Leistung nur vier Punkte hinten. Und das Vorhaben wurde dann auch in die Tat umgesetzt. Vor allem dank des erneut starken Jacob Gäde und Kleveman, die zusammen 15 der 19 Bees-Punkte in dem Viertel erzielten, konnten sich die Gastgeber die Führung zurückholen. Allerdings nur, um sie dann wieder leichtfertig zu verspielen. Trotzdem ging es mit 55:56 ins entscheidende Viertel.

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Und erneut legten die Bees vor. Es sah so aus, als würde sich die große Erfahrung der Mannschaft auszahlen, auch wenn der Vorsprung nicht groß war (64:61, 34. Minute). Doch plötzlich folgte ein nicht mal vierminütiger Aussetzer. Wedel traf in dieser Phase gefühlt jeden Wurf und spielte die Bees an die Wand: ein 15:0-Lauf zum 76:64 (38.). Es sollte die Vorentscheidung sein. Die Bargteheider gaben zwar nicht auf, aber Wedels Marshall erstickte die Hoffnungen mit zwei Dreiern schnell wieder.

Said Ghalamkarizadeh (Trainer TSV Bargteheide Bees) sagte nach der Partie: „Unsere Schlussphase war schlecht, da hätte auch ich früher reagieren und taktische Veränderungen vornehmen müssen, das kreide ich mir an. Wir haben das Spiel aber auch aus anderen Gründen verloren, unsere Wurfquoten von der Dreierlinie und auch wieder von der Freiwurflinie waren einfach zu schwach.“

Mit weiter 6 Punkten aus nun 15 Spielen sieht es für die Bees am Tabellenende immer schlechter aus. Denn während die Bienen ihre Schlüsselpartie gegen Wedel verloren, feierten die Konkurrenten BSG Bremerhaven (87:74 gegen TuS Ebstorf) und Holstein Hoppers (67:92 beim Walddörfer SV) wichtige Siege. Punktgleich mit Bargteheide ist weiterhin der Kieler TB, davor liegen Wedel (8 Punkte), Bremerhaven (10), die Hoppers sowie der Bramfelder SV (beide 12). Die Itzehoe Eagles (14) dürften nur bei einer Niederlagen-Serie noch in Abstiegsgefahr geraten. Nochmal als Erinnerung: Die letzten drei Teams steigen ab (Plätze 10 bis 12).

Am kommenden Sonnabend steht für die Bees eine lange Auswärtsfahrt auf dem Programm, es geht zur BSG Bremerhaven. Die hat zuletzt einen überraschenden Erfolg gegen Ebstorf gefeiert – auch weil die eigentlich junge Mannschaft (sie besteht größtenteils aus dem NBBL-Team der Eisbären Bremerhaven) durch Ex-Profi Aaron Cook (Essen, Cuxhaven), eigentlich Co-Trainer der NBBL-Mannschaft, verstärkt wurde. Da Bremerhaven offenbar unbedingt seinen Nachwuchs in der Liga halten will, ist davon auszugehen, dass sie auch gegen Bargteheide wieder in bestmöglicher Besetzung auflaufen werden. Für die Bees gilt erneut: Sie müssen unbedingt gewinnen, um die Chance auf den Klassenerhalt nicht noch kleiner werden zu lassen.

Bees – Wedel II 75:84 (15:17, 21:23, 19:16, 20:28)

Für Bargteheide spielten: Jacob Gäde (19, 2 Dreier), Steffen Hönicke (16), Drazen Bogicevic (14, 2 Dreier), Tobias Schümann (13, 1 Dreier), Fabian Kleveman (8), Sebastian Wichmann (5, 1 Dreier), Torben Gode, Boris Heimann, Filip Marinkovic, Gerrit Reimers – nicht eingesetzt: Gregor Krönke, Maximilian Rau

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