Corona: Lübeck ist Hotspot! – Mecklenburg-Vorpommern beschließt Reise-Quarantäne

Corona-Test. Foto: Lobeca
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Lübeck – Die Hansestadt Lübeck ist in der Corona-Pandemie seit Sonnabend (19.12.) offiziell als Hotspot geführt. Der Inzidenzwert liegt nach Auswertungen des Robert-Koch-Institut (RKI) bei 200,0 Infizierten pro 100.000 Einwohnern. Es zeichnete sich bereits in den vergangenen Tagen ab, dass die Stadt an der Ostsee diesen kritischen Wert überschreitet. Nun könnten neue Maßnahmen ergriffen werden, die das öffentliche Leben weiter stark einschränken.

Ausgangssperre als Ausweg

Bürgermeister Jan Lindenau brachte schon vor einigen Tagen selbst eine Ausgangssperre ins Spiel, die beispielsweise in der Zeit von 21 Uhr bis 5 Uhr gelten könnte. Dann dürfte man nur noch in dringenden Fällen die eigene Wohnung verlassen. Wird dagegen verstoßen, droht möglicherweise ein Bußgeld. Eine solche starke Einschränkung wäre ein Ausweg aus dem Hotspot. Andernorts in anderen Teilen von Deutschland wurden bereits solche Verordnungen durchgesetzt.

Virologe: „Wir zahlen jetzt den Preis dafür“

In einem Interview mit HL-SPORTS sprach Professor Dr. Jan Rupp, Direktor der Klinik für Infektiologie und Mikrobiologie am UKSH Lübeck, von „kriegsähnlichen“ Zuständen. „Wir zahlen jetzt den Preis dafür“, so der Chef-Virologe weiter und sprach damit die inkonsequente Haltung beim „Lockdown light“ im November an.

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Umliegende Kreise unterschiedlich

In den umliegenden Kreisen sieht es unterschiedlich aus. Ostholstein meldet für Sonnabend einen Rückgang. Hier ist der Inzidenzwert auf 40,4 pro 100.000 Einwohnern um 25,4 gefallen. Auch in Nordwestmecklenburg entspannte sich die Situation. Der Kreis an der Landesgrenze zu Schleswig-Holstein fiel von 122,7 auf 89,6. Dagegen ist ein Anstieg in Stormarn mit 140,1 (+2,1), Herzogtum Lauenburg mit 87,9 (+5,1) und Segeberg mit 88,4 (+9,7) zu verzeichnen. In Hamburg gab es ebenfalls eine leichte Erhöhung um 2,1 auf 134,1.

Mecklenburg-Vorpommern mit Quarantäne-Regel

Im Nachbarland Mecklenburg-Vorpommern erklärte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Freitag, dass aufgrund der allgemein steigenden Zahlen im Bundesland weitere Maßnahmen ergriffen werden. Reiserückkehrer aus deutschen Corona-Hochrisikogebieten müssen in häusliche Quarantäne. Beispielsweise gilt das nun für Menschen, die aus touristischen Zwecken in Lübeck waren und zurückkommen. Eine Ausnahme gilt für Pendler und das Besuchen der Kernfamilie.

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